Verkehrsanbindung wird beraten

Homburg. Sobald das Wort "Zunderbaum" fällt, horchen nicht nur die Anwohner in Homburg, sondern auch in Altstadt auf. "Es gibt derzeit nur noch sieben große Flächen im ganzen Saarland, die bei Industrie- und Gewerbeansiedlungen größeren Ausmaßes in Frage kommen", sagt Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, "und der Zunderbaum mit seinen 80 Hektar ist eines davon

 Das 80 Hektar große Gelände am Zunderbaum ist derzeit eines der Filetstücke in der landesweiten Planung bezüglich der Ansiedlung von Industrie und Gewerbe. Foto: Thorsten Wolf

Das 80 Hektar große Gelände am Zunderbaum ist derzeit eines der Filetstücke in der landesweiten Planung bezüglich der Ansiedlung von Industrie und Gewerbe. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Sobald das Wort "Zunderbaum" fällt, horchen nicht nur die Anwohner in Homburg, sondern auch in Altstadt auf. "Es gibt derzeit nur noch sieben große Flächen im ganzen Saarland, die bei Industrie- und Gewerbeansiedlungen größeren Ausmaßes in Frage kommen", sagt Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, "und der Zunderbaum mit seinen 80 Hektar ist eines davon." Das Saarland habe das ehemalige Bundeswehrgelände obendrein ganz eindeutig als GI-Gebiet ausgewiesen, also als Fläche für Gewerbe- und Industrienutzung. Deshalb müsse man sich schon früh Gedanken über eine Verkehrsanbindung machen. "Aber was auch immer am Zunderbaum hinkommt, Homburg kann den Verkehr nicht allein über die Bexbacher Straße abfangen", so Schöner weiter, "da muss sich auch von Kirkeler Seite aus etwas tun." Bisher gebe es von Altstadt aus keine einzige Zuwegung zu dem Gelände, "das muss sich ändern, sobald das Gelände dort erschlossen wird". Im Übrigen sei das keine ideologische oder lokalpatriotische Angelegenheit, sagte Schöner, "sondern eine rein zahlenmäßige. Wie haben die Verkehrszahlen ja vorliegen, die ganz eindeutig belegen, dass wir in Homburg diese hinzukommende Verkehrsmenge nicht alleine aufnehmen können". Allerdings sei bis zum definitiven Wechsel auf dem Bürgermeisterstuhl in Kirkel in Sachen Zunderbaum nicht viel Neues zu erwarten: "Da müssen wir jetzt erst mal abwarten, ich glaube nicht, dass da vor dem Sommer noch viel passiert", erklärt Schöner. Was am kommenden Donnerstag hingegen im Homburger Stadtrat entschieden wird, das habe nur vorausplanerische Wirkung. "Wir müssen bei unserer Verkehrsplanung im Flächennutzungsplan lediglich die Weichen für die Zukunft stellen. Es geht dabei nur um eine Teiländerung des Flächennutzungsplanes, der die Verkehrsanbindung an die Autobahn A6 möglich macht", erklärt der Oberbürgermeister. Man müsse jetzt schon so planen, "dass später intelligente Verkehrslösungen möglich werden. Wenn es erst so weit ist und niemand vorausgeplant hat, dann wird man uns in der Verwaltung fragen, warum wir nicht mal vorher mitgedacht haben." In Anpassung an "landesplanerische Zielsetzungen" und "zur Vermeidung von Arbeitsplatzverlusten beziehungsweise der Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Kreisstadt Homburg" , so die Vorlage für den Stadtrat, soll über die Teiländerung des Flächennutzungplans am Donnerstag im Homburger Rathaus abgestimmt werden.

Auf einen BlickEigentümer des Geländes südlich der A6 ist noch der Bund. Das Gebiet gehört allerdings zum Masterplan Gewerbe- und Industrieflächen der Landesregierung. Die jeweilige Planungshoheit für das Gebiet haben die Kommunen Kirkel und Homburg zu einem Planungsverband zusammengefasst. Dieser tritt nach dem Gesetz an die Stelle der Gemeinden und entscheidet anstelle des Stadtrates Homburgs und des Gemeinderates Kirkel. Der Zunderbaum hat mit einer Gesamtfläche von rund 80 Hektar im "Masterplan Industrieflächen" der Landesregierung einen hohen Stellenwert. Das betont auch die Geschäftsführung der mit der Entwicklung beauftragten Saarland Bau und Boden. maa

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