Verdi informiert St. Ingberter über möglichen Bus-Streik

St. Ingbert. Mit Warnwesten, Fahnen und einem Plakat, groß wie ein Wohnzimmerboden, hat die Gewerkschaft Verdi gestern auf dem St. Ingberter Rendezvous-Platz auf einen Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe aufmerksam gemacht

 Myriam Pickard verteilt auf dem Rendezvous-Platz Verdi-Flugblätter an Passanten. Foto: Keller

Myriam Pickard verteilt auf dem Rendezvous-Platz Verdi-Flugblätter an Passanten. Foto: Keller

St. Ingbert. Mit Warnwesten, Fahnen und einem Plakat, groß wie ein Wohnzimmerboden, hat die Gewerkschaft Verdi gestern auf dem St. Ingberter Rendezvous-Platz auf einen Tarifkonflikt im privaten Omnibusgewerbe aufmerksam gemacht. Verdi fordert für die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe unter anderem sieben Prozent mehr Lohn (die SZ berichtete bereits) sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 80 Euro. In St. Ingbert haben die Gewerkschafter gestern Bürger und Fahrgäste auf mögliche Streiks bei den Ingo-Linien, dem Homburger Stadtbus, dem Homburger Uni-Bus und weiteren Verkehrslinien vorbereitet. Verdi-Fachbereichsleiter Bernd Oleynik erläuterte, er rechne mit einem Streik beim St. Ingberter Stadtbus "spätestens Mitte Mai": "Ich befürchte, wir müssen alles vorbereiten für den Streik. Aber ich bin guten Mutes, den Konflikt zu einer Lösung zu führen." Nach seiner Auskunft arbeiten saarlandweit rund 800 Beschäftigte in etwa 80 Betrieben. Die Arbeitgeberseite habe mitgeteilt, sie wolle nicht verhandeln, da sie bereits mit der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) im Christlichen Gewerkschaftsbund einen Abschluss erzielt habe. Der Landesverband Verkehrsgewerbe hat diese Haltung gegenüber der SZ bekräftigt. Die letzte Lohnerhöhung, sagt Busfahrerin Marita Backes aus Schiffweiler, habe es im August 2008 gegeben. Die 52-Jährige fährt für die Philippi GmbH. Bei 180 Arbeitsstunden im Monat liege der Verdienst bei 2200 Euro brutto. Das sei zu wenig: "Die Leute wollen jetzt mehr Geld haben." mbe

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