Geschäftsbebauung in Homburg Die Welt wird sich weiterdrehen

In Homburg kursierte seit längerem schon der Witz, welches Bauwerk wohl als erstes fertig werde – das Vauban-Carrée oder der Kölner Dom. Von letzterem weiß man ja, dass, falls die Arbeiten daran denn tatsächlich irgendwann beendet werden sollten, die Welt untergeht.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Gut, das trifft für Homburg glücklicherweise nicht zu. Anhand von nicht vollendeten Projekten in der Kreisstadt wäre die Welt da auch schon mehrmals untergegangen. Aber Spott beiseite: Endlich wurde von der Stadt in Sachen Geschäftsbebauung an der Ecke Talstraße/Gerberstraße die Reißleine gezogen. Zu lange wurden die Verantwortlichen im Rathaus hingehalten, es kam einfach nicht zum Vertragsabschluss. Natürlich sind manche genannten Gründe für das Aus nachvollziehbar, zum Beispiel der schwierige Kampf der Geschäftswelt gegen die Internetkonkurrenz. Doch generell war von Beginn an die Frage relevant: Braucht die Innenstadt an dieser Stelle überhaupt noch ein Geschäftshaus mit einem Angebot für Kunden, das es möglicherweise andernorts in der City bereits gibt? Auch das mit dem Carrée verbundene Parallelgeschäft mit dem Grundstück hinter dem Gothaerhaus (Stichwort: Parkhaus) war von Beginn an umstritten, mit Fallstricken versehen. Deshalb ist es für die Zukunft wichtig, die Geschäftsbebauung getrennt von der anderen Seite der Gerberstraße vorzunehmen – falls ein neuer Vorstoß überhaupt Erfolg versprechend wäre. Eine neue Geschäftsbebauung bringt nur als großer Wurf etwas für die Innenstadt. Alles andere schadet eher.

So bleibt das Vauban-Carrée auch für die nächsten Jahre wohl das, was es schon seit längerem ist: ein Parkplatz. Ja, ist das denn wirklich so schlimm? Ein Weltuntergang jedenfalls ist es nicht.

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