Knick in der Optik UKS untersucht Augenhornhaut für Studie

Homburg · Die Augenklinik will mehr über eine spezielle Krankheit bei Kindern und Jugendlichen zwischen vier und 21 Jahren herausfinden. Sie sucht deshalb Testteilnehmer.

 Ein Augenarzt überwacht den Einsatz eines computer- und videogesteuerten Kaltlicht-Lasers am menschlichen Auge. Damit solche Eingriffe möglichst vermieden werden, untersucht das UKS bei Freiwilligen die Augenhornhaut.

Ein Augenarzt überwacht den Einsatz eines computer- und videogesteuerten Kaltlicht-Lasers am menschlichen Auge. Damit solche Eingriffe möglichst vermieden werden, untersucht das UKS bei Freiwilligen die Augenhornhaut.

Foto: dpa/Visumed

Die Augenklinik des Universitätsklinikums in Homburg bietet derzeit im Rahmen einer großen, weltweit angelegten Studie eine Screening-Untersuchung zur Früherkennung des Keratokonus bei Kindern und Jugendlichen im Alter von vier bis 21 Jahren an.

Wie die UKS-Pressestelle weiter informiert, ist der Keratokonus eine Erkrankung der menschlichen Augenhornhaut, dem „Fenster“ des Auges, von der weltweit etwa ein bis vier Prozent der Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, betroffen sind. Die Häufigkeit dieser Erkrankung in Deutschland ist jedoch nicht genau bekannt. Beim Keratokonus handelt es sich um eine fortschreitende Ausdünnung der Hornhaut mit einhergehender Zunahme der Hornhautverkrümmung. Mit der Verkrümmung wird die Hornhaut zunehmend steiler, es kommt zu Sehkraftverlust und Hornhautvernarbung.

Wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird, gibt es viele therapeutische Möglichkeiten, um die Sehschärfe auf einem guten Niveau zu erhalten. Wird die Krankheit allerdings erst spät erkannt, kann eine Hornhauttransplantation als Therapie erforderlich sein.

Die Universitäts-Augenklinik in Homburg ist ein auf diese Erkrankung spezialisiertes Zentrum. Unser Ziel ist es, die genaue Häufigkeit der Krankheit in Deutschland zu ermitteln und Betroffene einer möglichst frühzeitigen Therapie zuzuführen. Bei den angebotenen Untersuchungen im Rahmen einer großen, weltweit angelegten Studie werden zwei berührungslose und schmerzfreie Untersuchungen zur Vermessung der Hornhaut durchgeführt („Pentacam“, hier wird die Hornhautverkrümmung ausgemessen und „Corvis“, hier wird die Hornhautbiomechanik untersucht). Die gesamte Untersuchung dauert etwa eine Stunde. Die gemessenen Daten werden anonymisiert und anschließend ausgewertet.

Kinder und Jugendliche profitieren von dieser Untersuchung, weil auch Frühstadien der Erkrankung existieren und diese damit nachgewiesen werden können. Je nach Befund kann eine stadiengerechte Therapie eingeleitet werden. Diese umfasst in frühen Stadien die Kontaktlinsenanpassung, wenn mit einer Brille keine zufriedenstellende Sehschärfe mehr erreicht wird. Intermediäre Stadien können mit einem stabilisierenden Crosslinking (Stoppen des Fortschreitens der Erkrankung mittels Augentropfen und UV-Licht) oder der Implantation intrakornealer Ringsegmente (Verbesserung der Hornhautverkrümmung und damit der Sehschärfe durch die Implantation von Ringsegmenten in die verkrümmte Hornhaut) behandelt werden, während für fortgeschrittene Stadien die Option einer Hornhauttransplantation besteht.

Interessierte können unter Telefon (0 68 41) 1 62 12 30 oder per E-Mail augenklinik.studienarzt@uks.eu einen Termin vereinbaren.

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