Vereinsmitglieder sind sauer Unbekannte vermüllen mehrfach Gelände des PVW Erbach
Erbach · Gerade für Ehrenamtlich tätige ist es immer schwer erträglich, wenn Vandalen etwas zerstören oder beschädigen, was man in seiner Freizeit und mit viel Herzblut errichtet hat. Sei es der Vereins-Schaukasten, Bänke oder hübsche Deko am Vereinshaus.
So gesehen haben die Mitglieder des Pfälzerwald-Vereins Erbach aktuell besonders stark zu leiden. Denn innerhalb der letzten knapp anderthalb Wochen haben Unbekannte sich gleich dreimal erstens unerlaubt an der Peter-Schulzen-Hütte auf dem Gelände des PWV im Vogelbacher Weg aufgehalten. Schlimmer aber ist, dass sie zweitens das Gelände vermüllt zurückgelassen haben, der Ortsgruppenvorsitzende Horst Raab beschreibt den Zustand dort als „schrecklich“.
Raab: „Zunächst wurde am vergangenen Sonntag festgestellt, dass der Grillplatz total verdreckt (angebranntes Holz) zurück gelassen wurde und mit Glasscherben übersät war. Leere Schnapsflaschen, Bierkronen, Chips und Salzstangen waren auf dem gesamten Gelände verstreut. In der Hütte lagen leere Flaschen, Plastikbecher, Essensreste und anderer Müll wahllos umher.“ Nur vier Tage später an Fronleichnam habe es dann wieder ähnlich ausgesehen. „Wieder lagen Schnaps- und Bierflaschen auf dem ganzen Gelände verstreut. Essensreste lagen neben dem Abfalleimer, Glasscherben auf dem gesamten Areal. Das gleiche Bild bot sich dann auch am vergangenen Freitag“, so Raab weiter.
Er kann nicht verstehen, warum sich Personen so verhalten und fremdes Eigentum demolieren. In einem Schreiben erklärt er: „Der PWV Erbach wird sich dieses Verhalten nicht weiter gefallen lassen und entsprechende Schritte unternehmen. Polizei und Ordnungsamt sind informiert.“
Ein größerer finanzieller Schaden sei durch die Dreckspatzen nicht entstanden. Zwar koste es immer wieder etwas Geld, beispielsweise zerkratzte Tische wiederherzurichten, doch ihr Verhalten sorge vor allem für Ärger und verursache Aufwand. Raab: „Leider sind es immer wieder die gleichen ehrenamtlichen Vereinsmitglieder, die wieder für Ordnung sorgen, aufräumen, ihre Freizeit opfern und die Situation bereinigen.“ Er habe das Gefühl, es handele sich um einige Wenige, die den Müll verursachten.
Hatten denn die Fälle während der Corona-Krise zugenommen? „Wir haben gemerkt, dass unsere Anlage in dieser Zeit zwar etwas öfter besucht war durch Wanderer und Spaziergänger, weil auch im Allgemeinen die Leute mehr Zeit hatten, in den Wald zu gehen. Auch viele Radfahrer haben dort kurz Halt gemacht. Aber zum Glück haben viele viele Leute das Gelände da wieder ordnungsgemäß hinterlassen.“ Und das Ziel des Vereins sei es ja, dass sich Wanderer, Spaziergänger oder Radfahrer auf dem Vereinsgelände wohl fühlten, sich ausruhen und an der Natur erfreuen könnten.
Wäre es für den Verein vor dem Hintergrund eine Option, das Gelände abzusperren? Raab: „Ich glaube, das rentiert sich nicht – alleine finanziell gesehen. Wir bräuchten ja einen zwei Meter hohen Zaun. Und auch im Privaten habe ich die Erfahrung gemacht: Wenn irgendein Hindernis da ist, dann juckt es eher drüberzusteigen, als wenn etwas offen ist.“ Der Verein wolle auch nicht alles dicht machen. „Eine Möglichkeit wäre, an eine Hütte eine Tür anzubringen. Aber da müsste man auch versicherungstechnische Fragen klären.“ Stattdessen plane man, künftig häufiger auf dem Gelände nach dem Rechten zu sehen.