Überreste von hoher Qualität

Wörschweiler/Homburg. Um weiteren Einsturzgefahren vorzubeugen, überbringt Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am kommenden Dienstag, 11. Januar, um elf Uhr im Rathaus Homburg einen Fördervertrag über 20 000 Euro für die anstehenden Sanierungsarbeiten an der Klosterruine in Wörschweiler an Oberbürgermeister Karlheinz Schöner

Wörschweiler/Homburg. Um weiteren Einsturzgefahren vorzubeugen, überbringt Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am kommenden Dienstag, 11. Januar, um elf Uhr im Rathaus Homburg einen Fördervertrag über 20 000 Euro für die anstehenden Sanierungsarbeiten an der Klosterruine in Wörschweiler an Oberbürgermeister Karlheinz Schöner. Neben der Bonner Stiftung beteiligen sich auch Bund, Land und Kommune an den Mauerwerksarbeiten der Klosterruine und der Klosterkirche im Bereich des Dormitoriums, des ehemaligen Schlafsaals, und der Sakristei (wir berichteten mehrmals).Auf einem Berg in landschaftlich reizvoller Umgebung gründeten Graf Friedrich von Saarwerden und seine Gemahlin Gertrud um 1130 das Benediktinerkloster Wörschweiler, das 1171 zu einer Zisterzienserabtei umgewandelt wurde. Die neuen Mönche begannen sogleich mit dem Neubau der Kirche. 1558 wurde das einzige Zisterzienserkloster im heutigen Saarland durch den evangelisch gewordenen Herzog von der Pfalz-Zweibrücken aufgelöst. 1614 brannte die Anlage ab und hält seither als Ruine die Erinnerung an die glanzvolle Zeit des Klosters wach. Dabei sind die erhaltenen Architekturreste von ausgesucht hoher Qualität und Bedeutung und lassen Einflüsse elsässischer Spätromanik und burgundischer Frühgotik erkennen.

Aufgrund von Grabungen und weiteren Befunden dürfte die einstige Klosterkirche eine turmlose dreischiffige Pfeilerbasilika gewesen sein, an deren Langhaus sich im Westen eine Vorhalle anschloss, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Klostergebäude konnten in den Fundamenten freigelegt werden. Zahlreiche mittelalterliche Grabplatten der Äbte, des örtlichen niederen Adels und der Stifterfamilie, der Grafen von Saarwerden, die bis in das 13. Jahrhundert datieren, blieben an der Kirchensüdwand im Bereich des einstigen Kreuzganges erhalten. Sie stammen meist aus dem Querhaus der Kirche und wurden im 19. Jahrhundert hierher versetzt.

Nachdem in den letzten 15 Jahren umfangreiche Sicherungsarbeiten an der Ruine durchgeführt wurden - 2003 und 2009 auch mit Beteiligung der DSD -, steht nun ein weiterer, entscheidender Schritt zur Substanzerhaltung des touristischen Besichtigungsobjekts an.

 Ein Blick durch den Bogen der Ruine. Foto: SZ

Ein Blick durch den Bogen der Ruine. Foto: SZ

Die Klosterruine in Wörschweiler ist eines von 30 Denkmalen, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein im Saarland dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch der jüdische Friedhof in Saarwellingen, die Alte Schmelz in St. Ingbert und die protestantische Kirche in Bexbach, heißt es weiter. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort