Über 100 Tests pro Jahr

Homburg. Nach einem heißen Ferienflirt oder der Erkenntnis, dass der Partner nicht immer treu war, quält viele Menschen die Frage, ob sie sich mit dem HI-Virus infiziert haben. Ein Test bei der Aids-Beratung des Gesundheitsamtes des Saarpfalz-Kreises bringt Gewissheit

Homburg. Nach einem heißen Ferienflirt oder der Erkenntnis, dass der Partner nicht immer treu war, quält viele Menschen die Frage, ob sie sich mit dem HI-Virus infiziert haben. Ein Test bei der Aids-Beratung des Gesundheitsamtes des Saarpfalz-Kreises bringt Gewissheit. "Jedem Test geht ein intensives Beratungsgespräch voraus", gewährt Sozialarbeiterin Ricarda Thul, die seit 1985 für die Aids-Beratung zuständig ist, einen Einblick in ihre Arbeit. Gründe, die Hilfe der Beratungsstelle in Anspruch zu nehmen, gibt es viele: Menschen möchten eine neue Beziehung beginnen und sicher stellen, dass sie den Partner nicht infizieren. Homosexuelle Männer lassen sich regelmäßig auf das HI-Virus testen. "Es kommen allerdings genauso viele Frauen wie Männer zu uns", unterstreicht Thul. Bei einem positiven Aids-Test lassen sich Antikörper im Blut nachweisen. "Da sich die Antikörper bis zu drei Monaten nach der Ansteckung bilden können, muss man nach dem ungeschützten Verkehr entsprechend lange auf das Ergebnis warten und teilweise dann auch mit der Angst leben", erläutert die Sozialarbeiterin. In anonymisierter Form wird die Blutprobe zur Uniklinik gebracht, die das Ergebnis dann nach spätestens drei Tagen der Aids-Beratungsstelle mitteilt. Diese ist beim Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises angesiedelt. Allerdings sei in den vergangenen Jahren kaum ein Test positiv ausgefallen, so Thul. "Die Menschen sind heute aufgeklärter als früher und gehen auch offener mit der Thematik um", antwortet die Sozialarbeiterin auf die Frage, ob sich die Aids-Beratung seit 1985 verändert hat. Durch Präventionsarbeit etwa an Schulen versucht Sozialpädagogin Judith Bost, eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle, die Jugendlichen für das Thema zu sensibilisieren. "Ein Kondom bietet den sichersten Schutz vor Ansteckung", so Ricarda Thul. Im vergangenen Jahr haben 132 Menschen den Aids-Test machen lassen, in diesem Jahr waren es bis Ende Juli 82. "Die Zahlen haben sich in den letzten Jahren kaum verändert", so die Einschätzung des Gesundheitsamtes. "Wir bieten die Aids-Tests anonym und kostenlos an", unterstreicht Thul. Bei einem positiven Testergebnis vermitteln die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle die Infizierten an HIV-Ambulanzen oder an entsprechende Ärzte weiter. Doch das Team der Aids-Beratungsstelle bietet nicht nur HIV-Untersuchungen an, sondern bietet Ratsuchenden auf Wunsch auch Tests auf Hepatitis B und Syphilis an. "Vor allem Menschen, die im Ausland, vor allem in Afrika, eine Beziehung gehabt haben, nehmen dieses Angebot an", schildert Ricarda Thul ihre Erfahrungen. Sie empfiehlt, sich mit einer Impfung vor Hepatitis B zu schützen. < wird fortgesetztRicarda Thul ist beim Gesundheitsamt des Saarpfalz-Kreises unter Telefon (06841) 104 83 62 erreichbar. Dort sind auch Informationsbroschüren erhältlich.

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