Typisches Sommerloch am Arbeitsmarkt

Homburg · Zum Teil ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in Beschäftigung bewältigen müssen. Zudem laufen viele Zeitverträge aus.

Wegen der Urlaubs- und Ferienzeit ist die Arbeitslosigkeit im Saarpfalz-Kreis leicht gestiegen. Die Entwicklung in den Rechtkreisen verlief jedoch unterschiedlich. Während beim Jobcenter die Arbeitslosigkeit gesunken ist, ist sie bei der Arbeitsagentur saisonbedingt gestiegen.

4416 Frauen und Männer waren im Juli arbeitslos gemeldet, 23 mehr als im Juni und 415 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent erhöht. In der Geschäftsstelle Homburg (Bexbach, Homburg, Kirkel) waren 2264 Arbeitslose gemeldet (minus 30 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote liegt hier bei 6,3 Prozent. In der Geschäftsstelle Blieskastel (Stadt Blieskastel, Gersheim, Mandelbachtal) gab es im Juli 866 Arbeitslose (plus 14 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote liegt hier bei 4,3 Prozent.

"Der Anstieg im Bereich der Arbeitslosenversicherung ist für den Monat Juli typisch. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in den Sommermonaten besonders viele junge Leute den Übergang von Schule, Ausbildung oder Studium in Beschäftigung bewältigen müssen. Nicht immer gelingt das nahtlos und Arbeitslosigkeit ist dann eine direkte Folge", erläutert Jürgen Haßdenteufel, Leiter der Agentur für Arbeit Saarland die Entwicklung. "Außerdem sind zum Quartalsende Zeitverträge ausgelaufen und Kündigungen ausgesprochen worden. Da die jetzt arbeitslos gewordenen Frauen und Männer in der Regel gut qualifiziert sind, haben sie die besten Voraussetzungen, rasch wieder in Arbeit zu kommen", so Haßdenteufel.

Bei den bei der Arbeitsagentur gemeldeten Frauen ist die Arbeitslosigkeit um 61 Personen auf 606 gestiegen, bei den Männern um 51 auf 809. Bei den Jüngeren unter 25 Jahren wirkten sich noch Arbeitslosmeldungen nach Schul- oder Berufsausbildung aus. Ihre Arbeitslosigkeit ist um 62 auf 175 gestiegen, das waren 12,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter des Kreises ist im Juli um 89 auf rund 3000 Personen gesunken, lag damit aber deutlich über dem Vorjahreswert (plus 466). Grund für den Rückgang im Juli waren unter anderem Eintritte in Beschäftigung und in Fördermaßnahmen, darunter auch in Integrationskurse für Flüchtlinge. Im Juli waren 1742 Männer und 1259 Frauen beim Jobcenter gemeldet. Die Zahl der Jüngeren unter 25 Jahren ist geringfügig um zehn auf 356 gestiegen, das waren 188 mehr als vor einem Jahr. 38 Prozent (1147) aller beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen waren bereits ein Jahr und länger arbeitslos, 9,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Ausländeranteil an den Arbeitslosen betrug im Juli 40,8 Prozent (1225).

Die Unterbeschäftigung lag im Bereich der Arbeitslosenversicherung im Juli bei 1740 Personen, 60 weniger als im Vorjahr. Im Bereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende lag die Unterbeschäftigung im Juli bei 4500 Personen, fast 1000 mehr als im Vorjahr. In die Unterbeschäftigung werden neben den registrierten Arbeitslosen auch die Personen einbezogen, die an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilnehmen oder aus anderen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden, zum Beispiel Flüchtlinge, die an Integrationskursen teilnehmen.

Die Arbeitgeber haben der Agentur für Arbeit im Juli 415 neue Stellen gemeldet. Aktuell stehen 1120 freie Jobs zur Verfügung. Besonders gesucht sind laut Arbeitsagentur weiterhin Arbeitskräfte im Dienstleistungsbereich, in der Zeitarbeit, im Handel, im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich Verkehr und Logistik sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

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