Trofeo trotzt dem Gegenwind

Homburg · Die Rahmenbedingungen für die Trofeo sind eindeutig schwieriger geworden. Macher und Unterstützer des Junioren-Radrennens sprachen darüber, wie sie zum Beispiel den finanziellen Zwängen begegnen.

 Am 6. Juni macht die Trofeo wieder mit einer Halbetappe Station in Homburg. In der jüngeren Vergangenheit hat sich das Junioren-Radrennen in der Kreisstadt durchaus zu einem Publikumserfolg gemausert. Fotos: Thorsten Wolf

Am 6. Juni macht die Trofeo wieder mit einer Halbetappe Station in Homburg. In der jüngeren Vergangenheit hat sich das Junioren-Radrennen in der Kreisstadt durchaus zu einem Publikumserfolg gemausert. Fotos: Thorsten Wolf

 Trotz schwieriger Rahmenbedingungen bekennen sich Konrad Huwig, Wolfgang Degott, Rüdiger Schneidewind, Wolfgang Brünnler und Jürgen Schirra (von links) zum Juniorenradrennen.

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen bekennen sich Konrad Huwig, Wolfgang Degott, Rüdiger Schneidewind, Wolfgang Brünnler und Jürgen Schirra (von links) zum Juniorenradrennen.

Nein, über die Trofeo Karlsberg kann man 2015 nicht so einfach sprechen wie in den Jahren zuvor. Der Dopingverdacht gegen den Vorjahressieger des Junioren-Radrennens bestimmt die aktuelle Situation der Sportveranstaltung ebenso wie der Ausstieg von Völklingen und Großrosseln aus dem Kreis der Unterstützer-Kommunen (wir berichteten).

So gewann der Besuch von Trofeo-Manager Wolfgang Degott gestern in unserer Redaktion deutlich mehr Gewicht. An der Seite Degotts: Wolfgang Brünnler von der Volksbank Saarpfalz, Konrad Huwig von der VR Bank Saarpfalz und Jürgen Schirra von den Stadtwerken Homburg als Vertreter der in Homburg aktiven Unterstützer der Radsportveranstaltung. Und auch Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind hatte sich eingefunden. Diskussionsstoff gab es genug rund um das Radrennen , das am 6. Juni mit einer Halbetappe in Homburg Station machen wird. "Natürlich macht die Organisation der Veranstaltung immer noch Spaß. Aber die Umstände werden schwieriger", gestand Degott offen ein. "Da sind zum einen die finanziellen Zwänge, in denen die Trofeo steckt. Und das schon seit Jahren. Wir fangen im Prinzip in jedem Jahr bei Null an, um die nötigen 100 000 Euro zusammenzubringen." Diese Situation sei durch den Ausstieg von Völklingen und Großrosseln nicht einfacher geworden. Und auch der Umstand, dass man in Gersheim als Keimzelle der Trofeo angesichts der schwierigen Haushaltslage über ein weiteres Engagement nachdenke, sei keine einfache Situation. Dabei mache ihm, so Degott, weniger der mögliche Wegfall der 15 000 Euro Sorgen, die die Gemeinde jedes Jahr investiere. Viel problematischer sei, wenn Mitarbeiter der Gersheimer Verwaltung, so wie er selbst, nicht mehr für die personelle Betreuung bereitstünden. "Wenn hier gestrichen werden würde, dann wäre dies das Aus."

Aus Sicht der Unterstützer, in Homburg verantwortlich für ein umfangreiches Rahmenprogramm auf dem Christian-Weber-Platz während des Renntages, ist zudem ein weiteres Thema in Sachen Außenwirkung von hoher Bedeutung: Der Doping-Verdachtsfall. Jürgen Schirra: "Wir haben natürlich schon ein bisschen länger darüber nachgedacht, ob wir uns vor diesem Hintergrund erneut engagieren sollen. Aber mit einem Rückzug hätten wir alle bestraft." So sah es auch Konrad Huwig. "26 Jahre lang war die Trofeo sauber. Wir gehen jetzt mal davon aus, dass dies ein Einzelfall war. Sollte das aber häufiger auftreten, dann wird das für uns ein Problem darstellen." Wolfgang Brünnler schließlich sah beim Einsatz unerlaubter Mittel, ohne den aktuellen Fall relativieren zu wollen, auch eine "Schuld" derer, die gerade im Hochleistungssport von den Akteuren immer größere Leistungen erwarteten.

Für Homburgs Oberbürgermeister Schneidewind stellte sich gestern die Frage, in wie weit die Stadt angesichts der schwierigen Haushaltssituation sich auch weiterhin mit Geld, rund 5 000 Euro, und Personaleinsatz an der Trofeo beteiligen wird können. Hier machte er klar, dass es angesichts des steigenden Zuspruchs für das Radrennen in Homburg gegenwärtig nicht geplant sei, das Engagement zurückzufahren. Gleichwohl werde auch diese Veranstaltung Gegenstand der Überlegungen sein, die aktuell ein Arbeitskreis zu Festen in der Stadt anstelle.

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