Infotag in Homburg Fröhliche Stimmung und viele bunte Steine

Homburg · Eigentlich ist Transplantationsmedizin auf den ersten Blick kein heiteres und kindgerechtes Thema, aber es kommt halt immer darauf an, wie man es aufbereitet. Mit einem Glücksrad, Gratis-Kaffee und Snacks, Steinemalen für die Kinder sowie Musik hatten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Uniklinikums am Samstag zum „Tag der Organspende“ auf dem Christian-Weber-Platz einiges zu bieten und standen auch für Fragen bereit.

Christel Russy (l) erhielt vor 16 Jahren eine Spenderniere von ihrem Mann, seitdem kommt sie immer wieder ans Uniklinikum zur Routineuntersuchung. Sie ist mit den Mitarbeiterinnen befreundet, hier mit Petra Hubert.

Christel Russy (l) erhielt vor 16 Jahren eine Spenderniere von ihrem Mann, seitdem kommt sie immer wieder ans Uniklinikum zur Routineuntersuchung. Sie ist mit den Mitarbeiterinnen befreundet, hier mit Petra Hubert.

Foto: Christine Maack

Der Termin war gut gewählt, denn in Homburg war richtig was los: Flohmarkt ums Rathaus und Jazz auf dem Marktplatz. Da kamen im Laufe des Vormittags doch einige Besucher mehr vorbei als an einem „normalen“ Samstag.

„Wir wollen einfach etwas mehr Aufmerksamkeit für die Organspende bewirken“, betonte Eva Neumann, die zusammen mit ihrem Kollegen Marvin Schwarz für die Hornhautspende warb. Die Universitätsaugenklinik verfügt bekanntlich auch über eine Hornhautbank, bei der Patienten mit Hilfe einer Transplantation wieder normal sehen können. „Die Nachfrage ist sehr groß, wir brauchen noch deutlich mehr Spenden“ so Neumann. Auf dem Tisch bei ihr liegen Farbstifte und dicke graue Steine, „Kinder, aber auch Erwachsene kommen gerne vorbei und bemalen einen Stein“.

Doch nicht nur im Augen-Pavillon wird gemalt, auch gleich nebenan, sind Yasmina und Delia damit beschäftig, bunte Motive auf dicke Steine aufzutragen. Hintergrund der Idee ist, diese Steine dann auf dem Gelände des Uniklinikums, aber auch an anderen Stellen auszulegen, um die Menschen auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen, „aber auf eine diskrete Art, wir wollen uns ja nicht aufdrängen“, sagt erklärt Susanne Brehmer, Teamleiterin der UKS-Transplantationsambulanz.

Der Dreh am Glücksrad war ebenfalls sehr beliebt, denn hier konnten die Erwachsenen Preise gewinnen, über die sich auch die Kinder freuten, der angeklebte Organspendeausweis fehlte natürlich nicht. „Es ist eine bunte Mischung, für jeden sollte etwas dabei sein“, so Susanne Brehmer. Für Fachfragen stand Oberarzt Dr. David Schmit zur Verfügung, der für das Transplantationszentrum verantwortlich ist. Im Saarland werden nur am Uniklinikum in Homburg Transplantationen vorgenommen, derzeit in der Hauptsache Nieren und Lungen. Lebertransplantationen sind derzeit ausgesetzt, dafür muss man ans Uniklinikum nach Mainz. Christine Russy ist aus Rentrisch extra zu Besuch nach Homburg gekommen, sie hat vor 16 Jahren eine Niere von ihrem Mann bekommen, „seitdem habe ich ein Vertrauensverhältnis zu allen Mitarbeitern des Transplantationszentrums, sie sind einfach toll, deshalb will ich sie unterstützen.“

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