Umzug Erste Kunden kamen schon zur Feier

Homburg · Die neue „Tourist Info“ in Homburg wurde offiziell eröffnet - Fremdenverkehr ist ein wichtiges Standbein.

 Die Alberts aus Frankfurt mussten gestern zweimal Anlauf nehmen, um in den Genuss des Service’ der neuen Tourist-Info zu kommen, denn die offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten machten den beiden Radfahrern erst einmal einen Strich durch die Rechnung.

Die Alberts aus Frankfurt mussten gestern zweimal Anlauf nehmen, um in den Genuss des Service’ der neuen Tourist-Info zu kommen, denn die offiziellen Einweihungsfeierlichkeiten machten den beiden Radfahrern erst einmal einen Strich durch die Rechnung.

Foto: Thorsten Wolf

Das hatten Bärbel und Joachim Albert aus Frankfurt so wohl nicht erwartet: Eigentlich wollten sich die beiden Wohnmobil-Touristen einige Infos zu den Sehenswürdigkeiten Homburgs holen, natürlich in der neue Tourist-Info der Stadt am Kreisel in der Talstraße. Doch als die beiden gegen 14 Uhr dort ankamen, da war gerade die offizielle Eröffnung des Baus im Gange. Und da wollten die beiden natürlich nicht stören. Dass der Weg zunächst umsonst war, das quittierten die Alberts mit einem Lachen. „Dann kommen wir eben nachher nochmal.“ So viel Hartnäckigkeit in Sachen „Wir wollen wissen, was in Homburg so los ist“ hätte die Verantwortlichen von Stadt und Land, die drinnen mit einigen Reden die große Bedeutung der neuen Tourist-Info als Verschmelzung des früheren Kulturamtes und der Stadtbusbüros für die Stadt und den Kreis würdigten, wohl sehr gefreut. Denn: Die beiden Albrechts machten durchaus deutlich, dass Infos für Touristen gefragt und nötig sind.

„Wir sind auf dem Weg in den Frankreich-Urlaub. Und da besuchen wir auch gerne Städtchen in Deutschland.“ Und was wollen sich die beiden hier in Homburg anschauen, während ihres ein- bis zweitägigen Zwischenstopps? „Das wissen wir noch nicht so genau. Deswegen wollen wir uns ja hier Informationen holen, was wir uns anschauen können.“ Auch deswegen lasse man sich vom offiziellen Treiben nicht abhalten und komme eben später am Nachmittag nochmal vorbei. „Und wir sind da ganz offen.“ In Bexbach hätten sie schon mal vorbeigeschaut, für den Montag stehe aber wohl auch noch ein Abstecher in Richtung Uni-Klinikum auf dem Plan, „weil meine Frau dort im August einen Termin hat“, erzählte Joachim Albert. „Insofern verbinden wir Urlaub mit etwas Wichtigem, Gesundheitlichem.“

Während die Alberts also auf ihren E-Bikes noch eine Runde durch Homburg drehten, standen drinnen in der neuen Tourist-Info einige Reden vor zahlreichen Gästen auf dem offiziellen Eröffnungsprogramm. Das erste Wort hatte da Homburgs Bürgermeister Michael Forster, der das Projekt „Neue Tourist-Info“ vom suspendierten Homburger Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und dessen Vorgänger Karlheinz Schöner geerbt hat. Gerade für Schneidewind fand Forster dabei anerkennende Worte, habe der sich doch stark für das neue Zuhause der Tourist-Info eingesetzt. In seiner Rede wiederholte Forster dann im Grundsatz all das, was er schon in der vergangenen Woche bei einem Vor-Ort-Termin im Gespräch mit unserer Zeitung eingehend geschildert hatte.

So stehe die neue Tourist-Info vor allem für den Wunsch der Stadt, sich im Bereich des Tourismus stärker und deutlicher zu positionieren. Der Schwerpunkt sei dabei der Schlossberg mit seinen unterschiedlichen Facetten, es gehe aber auch darum, so Forster, andere touristische Highlights wie das Naherholungsgebiet Jägerburg und das Römermuseum in Schwarzenacker besser im Kontext zu vernetzen. „Wir erhoffen uns eine bessere Vermarktung unserer Stadt.“ Auch durch die Zusammenlegung des HPS-Stadtbusbüros mit dem Kulturamt erhoffe man sich neue Synergie-Effekte, „Synergien im Sinne des Tourismus und der Mobiliät, des ÖPNV.“ Dies bringe, da war sich Forster sicher, weitere Möglichkeiten, die Stadt touristisch zu erschließen. „Wir wollen als Verwaltung und als Politik die Potentiale stärker nutzen und neu vermarkten.“

Dass Homburg nun eine neue Tourist-Info hat, ist strukturell möglich durch eine interkommunale Zusammenarbeit mit dem Saarpfalz-Kreis als Hausherr des Verwaltungszentrums am Talstraßen-Kreisel. Vom Kreis mietet die stadteigene HPS den jetzt genutzten Gebäudeanteil, intern werden die Mietkosten dann mit der Stadt verrechnet. Für den Ausbau wurden 400 000 Euro fällig, von den da förderfähigen Kosten bezuschusste das Land immerhin 70 Prozent.

Damit hatte Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger gestern ein gewichtiges Eröffnungswort mitzureden – ohne die Unterstützung des Landes wäre aus dem immer wieder in Zeitverzug geratenen Projekt wohl nichts oder deutlich weniger geworden. Das Ergebnis bewertet Rehlinger als gelungen, vor allem vor dem Hintergrund, dass sich der Tourismus im Land mehr und mehr zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickele. Rund 33 000 Menschen, so Rehlinger, seien dort inzwischen beschäftigt.

Im Vergleich dazu seien es im Stahlbereich noch rund 22 000 und im Bereich der Automobilindustrie noch um die 40 000. Der Tourismus sei damit kein Nischen-Bereich mehr, „sondern ein wichtiger Baustein der Wirtschaftspolitik und der Strukturpolitik.“

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