Top-Wissenschaft aus Homburg

Homburg · Homburg baut seine Bedeutung als Wissenschaftsstandort aus. Am Freitag kam der Bescheid, dass für 43,6 Millionen Euro ein weiteres hochklassiges Forschungsgebäude auf dem Campus des Uniklinikums entsteht.

Wo derzeit noch meterhoch das Unkraut steht, sollen sich in spätestens fünf Jahren Labore, Computerräume, hochmoderne Geräte und vor allem gute Forscher befinden, denn seit Freitag ist es amtlich: Homburg erhält auf den Gelände des Uniklinikums ein weiteres erstklassiges Forschungsgebäude. Und zwar neben dem bereits bestehenden Forschungsbau des Zentrums für Molekulare Medizin (CIPMM). Sein Name: Präklinischen Zentrums für Molekulare Signalverarbeitung , kurz PZMS.

Für das neue Forschungsgebäude sind rund 43,6 Millionen Euro veranschlagt worden, wobei jeweils die Hälfte aus Bundesmitteln und aus Mitteln des Landeshaushaltes kommt, das heißt, das Saarland wird 22 Millionen Euro dazusteuern.

Wie Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer mitteilte, handele es sich dabei "um die höchste Summe, die der Bund jemals als Mitförderung für ein Forschungsgebäude im Saarland bereitgestellt hat". Auf einer Nutzfläche von 4300 Quadratmetern werden dann 174 Mitarbeiter einziehen. "Es ist eine großartige Sache", betonte Professor Uli Böhm, der federführend war beim Stellen des Antrages beim Bund, "ich wurde unterstützt von Staatssekretätin Susanne Reichrath, die sich in Berlin hervorragend für dieses Vorhaben eingesetzt hat."

Den Bewerbern aus dem Saarland kam dabei zugute, dass sie "den Plan schon im Sack hatten", wie man im Saarland sagt, denn "wir konnten auch das Baufeld für das Gebäude genau ausweisen".

Auch darauf legte man in Berlin Wert, denn was nützt die beste Forschung, wenn man noch einen Bauplatz sucht? Deshalb gehörte es zu den Bedingungen der Geldvergabe, dass das Gebäude spätestens 2021 fertig ist. Professor Ulrich Böhm geht davon aus, dass das gut zu schaffen ist: "Wir haben über ein Jahr an dem Antrag gefeilt, mussten ihn persönlich vor eine Kommission vorstellen, das war alles viel Arbeit. Wir sind nun voller positiver Gefühle. Es kann jetzt losgehen." Sieben Professoren mit ihren Arbeitsgruppen aus den Bereichen Pharmakologie/Toxikologie, Biochemie und Zellbiologie werden in Homburg tätig sein. Es geht darum, Krankheiten zu erforschen, die dadurch ausgelöst werden, dass die Signalverarbeitung zwischen den Zellen gestört ist.

 Der Bauplatz fürs neue Zentrum für Molekulare Signalverarbeitung, rechts sieht man das Gebäude des CIPMM. Foto: SZ/Maack

Der Bauplatz fürs neue Zentrum für Molekulare Signalverarbeitung, rechts sieht man das Gebäude des CIPMM. Foto: SZ/Maack

Foto: SZ/Maack

Man möchte herausfinden, wie es in der Zelle zu dieser Fehlleistung kommt. Professor Böhm, von Haus aus Genetiker und Neurobiologe, kam von Hamburg über die USA (Boston, Seattle) nach Homburg : "Ich hatte auch einen Ruf nach Harvard, aber ich habe mich für Homburg entschieden". Warum? "Hier sind tolle Kollegen, man kann was bewegen, man hat ein hervorragendes Umfeld. Das ist großartig fürs Forschungsklima."

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