Tierschützer feiern 60. Geburtstag

Erbach · Eigentlich ist das 60-jährige Bestehen des Tierschutzvereins Homburg und Umgebung ein Grund zur Freude. Am Rande des zweitägigen Sommerfestes rund um das Ria-Nickel-Tierheim wurde aber deutlich, dass der Verein angesichts finanzieller Nöte unter Druck steht.

 Im Rahmen des 60-jährigen Bestehens des Tierschutzvereins Homburg und Umgebung hatten die beiden kommissarischen Vorsitzenden Kirstin Leibenguth (knieend mit Seniorhund) und Marion Schinkmann (Dritte von rechts) mit ihrem Team ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Foto: Bernhard Reichhart

Im Rahmen des 60-jährigen Bestehens des Tierschutzvereins Homburg und Umgebung hatten die beiden kommissarischen Vorsitzenden Kirstin Leibenguth (knieend mit Seniorhund) und Marion Schinkmann (Dritte von rechts) mit ihrem Team ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Mit einem großen Sommerfest hat der Tierschutzverein Homburg und Umgebung am vergangenen Wochenende sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Zwei Tage herrschte rund ums Ria-Nickel-Tierheim im Erbacher Wald ein reges Treiben. Zahlreiche Vereinsmitglieder und Besucher aus dem ganzen Saarland und der benachbarten Pfalz waren gekommen, um diesen runden Geburtstag bei einem abwechslungsreichen Programm zu feiern, aber auch das Tierheim zu unterstützen.

Zu den Besuchern zählte auch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind : "Der Tierschutzverein ist eine wichtige Einrichtung, die sich über jegliche Unterstützung für das Tierheim freut", erklärte er mit Blick auf den hohen Kostenaufwand für den Unterhalt des Tierheims. Zu den Unterstützern zähle auch die Stadt Homburg, fügte er hinzu. Doch im Jubiläumsjahr des 1955 von Ria Nickel und Paul Weber gegründeten Tierschutzvereins Homburg und Umgebung gibt es im Vorstand kein Grund für eitel Freude. Zu groß ist der Druck angesichts der finanziellen und baulichen Situation. "Die alten Gebäude sind teilweise marode", verweist Kirstin Leibenguth, kommissarische Vorsitzende des Tierschutzvereins, auf die Zustände in der Katzen-Quarantäne und die Zwingeranlage. "Wir brauchen handwerklich begabte, ehrenamtliche Helfer, die dringende Reparaturen und Schweißarbeiten an den Zwingern erledigen können. Die Zeit läuft uns davon."

So belaufe sich der Kostenvoranschlag für die neue Gestaltung der Quarantäne-Station für Katzen auf 40 000 Euro, betonte Leibenguth. Derzeit beherbergt das Tierheim 30 Hunde sowie zwischen 70 bis 80 Katzen , die versorgt und gepflegt werden müssen. "Wir haben junge, hoch motivierte junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern", berichtet Marion Schinkmann, kommissarische zweite Vorsitzende des Vereins. Sie kümmerten sich um heimatlose und kranke Tiere, hätten in ihrer Freizeit den Flur saniert, gestrichen und Regale aufgebaut. Doch die Kosten für notwendige Tierarztrechnungen für kranke und alte Tiere sowie die Aufwendungen für das hauptamtliche Personal seien "nicht unerheblich", so Schinkmann. Daher sei der Verein dringend auf finanzielle Spenden, aber auch Futterspenden angewiesen, fügte sie hinzu.

Durch verschiedene Aktionen sowie Tage der offenen Tür versucht der Verein immer wieder, die Öffentlichkeit zu erreichen, auf die Notwendigkeit und die Bedeutung der eigenen Arbeit hinzuweisen und auch Menschen dafür zu gewinnen, ein herrenloses Tier aufzunehmen.

Auch am Geburtstagswochenende hatte der Verein wieder ein Programm aus Floh- und Büchermarkt, Bastelmarkt sowie ein vielfältiges Essensangebot zusammengestellt, dessen Erlös komplett zugunsten der Tierheim-Tiere verwendet wird. Darüber hinaus erlebten die Besucher eine Vorführung in Rallye Obedience der Hundeschule oder konnten mit den Hunden Gassi gehen.

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