Tiefe Innigkeit und erhabene Lobpreisung

Homburg · Geiger Felix Froschhammer und Organist Alexander Mayer spielten in der Blieskasteler Schlosskirche. Das kongeniale Duo schaffte es, das rein geistliche Programm als ein sehr besonderes Hör-Erlebnis zu gestalten.

 Geiger Felix Froschhammer und Alexander Mayer. Foto: Roman Schmidt/Freundeskreis Saarpfälzische Musiktage

Geiger Felix Froschhammer und Alexander Mayer. Foto: Roman Schmidt/Freundeskreis Saarpfälzische Musiktage

Foto: Roman Schmidt/Freundeskreis Saarpfälzische Musiktage

Zwei großartige Musiker mit einer erlesenen Programmauswahl gastierten auf Einladung des Freundeskreises Saarpfälzische Musiktage in der Blieskasteler Schlosskirche: Geiger Felix Froschhammer und Organist Alexander Mayer. Musik unterschiedlicher Stilrichtungen, die Raum für persönliche Empfindungen bietet, hatte Alexander Mayer in seiner Konzerteinführung angekündigt. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Von tiefer Innigkeit, über meditative Zurückhaltung, hin zu erhabener Lobpreisung reichte das rein geistliche Programm. Trauer, Schmerz, Freude, alles konnte dieser Musik, diesen musikalischen Gebeten, anvertraut werden. Geschickt verwoben die beiden Musiker bekannte Werke von Johann Sebastian Bach und Maurice Ravel mit Unbekanntem von Komitas Vardapet, Ernest Bloch , Gustav Jensen und Tomaso Vitali. Wer dieses Konzert gehört hat, konnte kaum glauben, dass die Orgel der Schlosskirche in keinem guten Zustand ist.

Mayer, Kenner (er war fünf Jahre lang Organist der Schlosskirche) und Könner, hatte die Musikauswahl geschickt auf die eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Orgel abgestimmt. Sein künstlerisches Pendant hat Mayer in Felix Froschhammer gefunden. Stilsicher versteht er es, sein Vibrato einzusetzen. Mit makelloser Intonation und großem tragendem Geigenton schwingt er sich mühelos über die Orgel . Wunderbar gestaltet Froschhammer den Trauerduktus der Sarabande aus Bachs Partita Nr. 2 d-moll für Violine solo. Exemplarisch für das kongeniale Zusammenspiel von Orgel und Violine sei die Sonate Nr. 3 E-Dur genannt, absolute Übereinstimmung, schönste Klangverschmelzungen.

All diese Facetten des Programmes mündeten in die Klanggebirge der Chaconne g-moll von Tomaso Vitali. Das war ganz großes Kino, auch wenn diese Begrifflichkeit bei einem Kirchenkonzert vielleicht nicht ganz angebracht ist. Im Kontrast dazu die Zugabe, die sich die Konzertbesucher erklatschten, mit Bach/Gounods "Ave Maria" konnte Froschhammer noch einmal seine Geige singen lassen und Mayer vornehme Zurückhaltung üben.

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