Teufelsgeige und Sütterlinschrift

Homburg · Viel Spaß hatten die Kinder bei dem ungewöhnlichen Ferienprojekt der protestantischen Stadtkirche Homburg. Bastelarbeiten und Musikinstrumente wurden zum Abschluss in einer Ausstellung im Siebenpfeifferhaus den Eltern präsentiert.

 18 Kinder bekamen beim Angbeot der protestantischen Stadtkirche Homburg fünf Tage lang Einblicke in das Leben der Menschen zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Foto: Markus Hagen

18 Kinder bekamen beim Angbeot der protestantischen Stadtkirche Homburg fünf Tage lang Einblicke in das Leben der Menschen zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

Wie lebten Menschen Anfang des 19. Jahrhunderts? Was gab es zu essen? Wie haben sie sich gekleidet? Mit diesen Fragen beschäftigte sich unter anderem ein fünftägiges Ferienprojekt der protestantischen Stadtkirche Homburg . Unter der Leitung von Ute Dort und Gertrud Bossung fanden 18 Kinder im Alter von drei bis 13 Jahren genügend Antworten und Einblicke in diese Zeitepoche.

"Die Kinder fanden dies sehr interessant", erzählt Ute Dort. Sie hatte aus ihrem Kleiderfundus Kleider, Hemden, Unterwäsche und auch Hüte aus jener Zeit mitgebracht. Aber nicht nur Anziehen der für die Kinder ungewöhnlichen Kleidung, sondern auch Basteln, Ausprobieren und Testen war in diesen fünf Tagen des Projektes angesagt.

Aus Ton entstanden Schüsseln und Vasen. Untersetzer und Körbe wurde aus Bast und Stroh gebastelt. "Auch das Essen stand im Blickpunkt unseres Ferienprojektes", so Ute Dort. Spezielle und typische Rezepte aus dem 19. Jahrhundert wurden umgesetzt. So gab es zum Mittagessen unter anderem Griesklößchen und Pellkartoffeln mit Quark. Musikinstrumente wurden selbst gebastelt. Zwei Stöcke, ein Draht und drei Blechdeckel - fertig war die sogenannte Teufelsgeige.

Karina Kloos, Mitarbeiterin des Homburger Stadtarchivs, brachte an einem Morgen alte Bücher mit zum Ferienprojekt. Erstaunt zeigten sich die Kinder von der alten Schrift Sütterlin, die ihnen von Kloos näher gebracht wurde. "Allen Kindern hat es großen Spaß gemacht", berichtet Ute Dort, die gemeinsam mit den Kindern zum Abschluss Eltern und Verwandte ins Siebenpfeifferhaus zu einer Ausstellung eingeladen hatte. Dabei wurden alle Werke, Bastelarbeiten und Musikinstrumente den Eltern präsentiert. Der neunjährige Jakob Kruthoff fand das Töpfern am spannendsten. "Nachdem meine Schale fertig war, wurde sie noch bemalt." Auch Filippe Omlor aus Bruchhof fand großen Gefallen an den Töpferarbeiten bei diesem Ferienprojekt. Eine Müslischale hatte er getöpfert, die später mit neuzeitlichem Müsli gefüllt wurde. Seine zehnjährige Schwester Evelyn fand großen Gefallen an der Kleidung des 19. Jahrhunderts. "Gerne habe ich sie anprobiert. Das war wie beim Verkleiden bei Fasching", meinte sie und zeigte sich bei der Ausstellung mit einem rotkarierten Kleid.

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