Tempo 30 für Lastwagen

Wörschweiler. Es fühlt sich an wie kleine Erdbeben, die Platten fallen von den Wänden, Kurzschlüsse häufen sich, es gibt Risse in der Hauswand - und es ist schlicht laut: Sie gehören zu den großen Themen, die Menschen, die in Wörschweiler leben, bewegen: Die vielen Lastwagen, Schwertransporter und die Pkw, die sich täglich durch den Ortsteil wälzen

Wörschweiler. Es fühlt sich an wie kleine Erdbeben, die Platten fallen von den Wänden, Kurzschlüsse häufen sich, es gibt Risse in der Hauswand - und es ist schlicht laut: Sie gehören zu den großen Themen, die Menschen, die in Wörschweiler leben, bewegen: Die vielen Lastwagen, Schwertransporter und die Pkw, die sich täglich durch den Ortsteil wälzen. Und deswegen haben sich einige in ihren Zuschriften an unsere Zeitung gewandt - vor dem Besuch von Ortsvorsteher Reinhold Nesselberger (SPD) in der Redaktion. Der weiß, von was seine Wörschweiler da reden, hat selbst schon schlechte Erfahrungen gemacht.Verkehr produziert werde besonders, aber nicht nur von der Firma Terex, die in Bierbach ein großes Abnahmezentrum und eine Produktionsstätte betreibe. Und die Lkw kämen eben nur durch Wörschweiler dorthin, erläutert er. Mit den bekannten Folgen. Die Brücke zwischen Wörschweiler und Schwarzenacker müsse teilweise abgesperrt werden, damit die übergroßen Laster überhaupt durchkommen. Für diesen Verkehr sei sie ohnehin nicht ausgelegt, davon zeugten etwa Risse. Prinzipiell sei die ganze Straße nicht breit genug, daher brauchten Lkw auch mal den Bürgersteig. Dazu komme: "Bei Terminen, die wir vor Ort hatten, hieß es, dass nur zu normalen Arbeitszeiten gefahren werde." Mittlerweile komme es ihm aber so vor, dass auch spät abends bis sogar nachts Lastwagen unterwegs seien.

Wenigstens sei inzwischen erreicht worden, dass Lastwagen mit Überbreite (mehr als 3,20 Meter) von der Polizei begleitet werden. Doch bei einer anderen Forderung: "Tempo 30 für Lastwagen" war man bislang weniger erfolgreich. Im Moment gebe es zumindest Messungen über Anzahl und Geschwindigkeit der Lkw. Die Ergebnisse und deren Auswertung sollen in einer der nächsten Ortsratssitzungen präsentiert und abschließend besprochen werden, sagte Nesselberger. Zuständig sei die Straßenverkehrsbehörde beim Saarpfalz-Kreis.

Weiteres Thema war der Zustand des Klosterbergs. Das Gelände sei früher in Privatbesitz gewesen, seit es die Stiftung Klosterruine Wörschweiler gebe, habe es die Stadt übernommen. Die Bäume, die dort stehen, seien hoch und ziemlich dick. Dazu komme der felsige Untergrund, der dazu beitrage, dass die Bäume nur flach wurzelten. Der Hang sei zudem feucht. Eine recht ungute Mischung also. Das alles zusammen berge ein ziemlich großes Gefahrenpotenzial, unterstrich Nesselberger. "Die Leute verbringen dort an der Seite zum Teil schlaflose Nächte."

Im vergangenen Jahr wurden bereits einige Bäume gefällt, allerdings von einer Privatfirma. Im Bereich der Bierbacher Straße habe es einen Erdrutsch gegeben, die Bäume dort drohten auf die Häuser zu stürzen. Mittlerweile sei aber der Weg zur Klosterruine hoch mit Gabionen, das sind mit Steinen gefüllte Drahtkörbe, gesichert worden. Und um grundsätzlich Abhilfe zu schaffen, sei ein Konzept zur Pflege des Hangs in Arbeit unterstrich Nesselberger. < weiterer Bericht folgt

Meinung

Viel Lärm um den Lärm

Von SZ-RedakteurinUlrike Stumm

Lärm ist eine echte Plage, das ist nicht umstritten. Da kann die Ursache noch so positiv sein, wie etwa jede Menge Arbeitsplätze: Wenn es klirrt und dröhnt, hört der Spaß auf. Doch das, was sich in Wörschweiler abspielt, scheint sogar noch weit über das hinauszugehen. Da werden Häuser in Mitleidenschaften gezogen, die Lebensqualität sinkt, die Anwohner klagen. Und dies geht im großen Rauschen um die Verkehrsbelastung anderer Stadtteile schon mal ein bisschen unter. Natürlich sollen hier die Interessen nicht gegeneinander aufgewogen werden. Doch ernst nehmen sollten die Verantwortlichen die Probleme überall.

Ganz lösen lässt sich die hohe Verkehrsbelastung in Homburg sicherlich nie. Das ist eben der Preis, den eine Stadt zahlen muss, wenn sie viele Arbeitsplätze bietet. Das, was in Wörschweiler gefordert wird, eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometern pro Stunde für Lastwagen, scheint aber machbar, selbst finanziell. Eines ist aber auch klar: Der Lärm wird nicht komplett verschwinden, abmildern ließe er sich aber schon.

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