Telefonhäuschen gespendet für Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKS Umgebung für vertrauliche Telefonate  

Homburg · Die Initiative Krankenpflege e.V. hat der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKS ein Telefonhäuschen gespendet.Kinder können darüber leicht Jugendamt oder den Kinderschutzbeauftragten erreichen.

 Bei der neuen Telefonzelle von links: Jan Segelbacher (Leiter des UKS-Technikdezernates), Wolfgang Klein (Initiative Krankenpflege e.V. und UKS-Pflegedirektor), Prof. Dr. Eva Möhler (Direktorin der UKS-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie), Dennis Jung (Kinderschutzbeauftragter des UKS) und Petra Jost (Initiative Krankenpflege e.V. und stellvertretende Pflegedirektorin des UKS).

Bei der neuen Telefonzelle von links: Jan Segelbacher (Leiter des UKS-Technikdezernates), Wolfgang Klein (Initiative Krankenpflege e.V. und UKS-Pflegedirektor), Prof. Dr. Eva Möhler (Direktorin der UKS-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie), Dennis Jung (Kinderschutzbeauftragter des UKS) und Petra Jost (Initiative Krankenpflege e.V. und stellvertretende Pflegedirektorin des UKS).

Foto: Rüdiger Koop/UKS

Am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg können die jungen Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie jetzt mit einem Tastendruck das örtliche Jugendamt und den Kinderschutzbeauftragten des UKS kontaktieren. Um diese vertraulichen Gespräche in geschützter und optisch ansprechender Atmosphäre zu ermöglichen, hat man sich eine kreative Lösung überlegt: ein richtiges Telefonhäuschen. Dank der Initiative Krankenpflege und den Werkstätten des UKS konnte die Idee finanziert und umgesetzt werden.

Wie die Pressestelle des Universitätsklinikums weiter berichtet, war Professor Eva Möhler die Begeisterung ins Gesicht geschrieben, als das 330 Kilogramm schwere und 2,40 Meter hohe Telefonhäuschen vor dem Gebäude der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am UKS angeliefert wurde. Als Klinikdirektorin nahm sie die nicht-alltägliche Spende der Initiative Krankenpflege in Empfang. „Mit mehr als 2400 Kollegen ist die Pflege die größte Berufsgruppe am UKS“, erläutert UKS-Pflegedirektor und Vereinsvorsitzender Wolfang Klein. „Unsere Patienten – gerade die jüngsten – liegen uns sehr am Herzen, und so war es für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir diese Idee unterstützen.“ Für den gemeinnützigen Zusammenschluss von Pflegekräften, der unter anderem auch den Einsatz der Klinikclowns am UKS mitfinanziert, war es nicht die erste Spende, aber ohne Zweifel eine der ungewöhnlichsten und eindrucksvollsten Spenden des Vereins.

Die Vorgeschichte hierzu begann bereits im Herbst 2020. Das UKS hatte im Jahr zuvor das „Schutzkonzept Gewaltprävention am UKS“ entwickelt und der Ulmer Kinderschutzexperte Professor Jörg Fegert hatte dem UKS empfohlen, für die jungen Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie eine direkte Kontaktmöglichkeit zum Jugendamt zu schaffen. Nach dem Ulmer Vorbild wurde in einem zentral, aber etwas geschützt liegenden Bereich direkt ein Telefon installiert, über das alle Kinder und Jugendlichen der Klinik bei Bedarf über den Druck auf eine Direktwahltaste das Jugendamt anrufen konnten – eigenständig und ohne auf das Personal angewiesen zu sein. Diese schnell umgesetzte und funktionale Lösung sollte allerdings weiter aufgewertet werden und der ehemalige Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKS, Professor Wolfgang Reith, hatte dazu die zündende Idee: Hier muss eine richtige Telefonzelle her.

Nach der Idee kamen die Fragen: Können wir das baulich umsetzen? Wie kann das Vorhaben finanziert werden? Wo kauft man ein Telefonhäuschen? Die bauliche Frage war schnell geklärt, die Finanzierung durch das Engagement der Initiative Krankenpflege sichergestellt. Das Finden, Kaufen und Transportieren eines Telefonhäuschens aber gestaltete sich komplizierter und zeitaufwändiger als erwartet, aber auch hier fand der gemeinnützige Verein eine Lösung: „Letztendlich sind wir mit dem bekannten großen deutschen Telekommunikationsunternehmen ins Geschäft gekommen“, verrät Klein mit einem Augenzwinkern. „Es gibt in Berlin ein Zentrallager, in dem alte Telefonhäuschen überprüft werden und somit nur technisch einwandfreie und geprüfte Ware verkauft wird – auch wenn dies eine längere Wartezeit bedeutete, dieser Sicherheitsaspekt war uns wichtig. Aufgrund der Größe und des Gewichtes des Häuschens haben wir zudem eine erfahrene Spedition mit dem Transport nach Homburg beauftragt.“ Insgesamt hat der Verein rund 1000 Euro für Telefonhäuschen und die Speditionsleistung aufgebracht.

Nach Anlieferung auf dem Homburger Campus begann die Arbeit des UKS-Technikdezernates und der klinikeigenen Werkstätten. Mit Schlosser-, Elektro- und Malerarbeiten wurde das Telefonhäuschen herausgeputzt und schließlich Ende April zur Kinder- und Jugendpsychiatrie transportiert. Jetzt erstrahlt das ursprünglich grau-magenta-farbene Häuschen in frischem Blau und wird nach der professionellen Montage in der Klinik den Kindern und Jugendlichen bei Bedarf vertrauensvolle Telefonate mit dem Jugendamt als auch dem neuen Kinderschutzbeauftragten des Uniklinikums ermöglichen.

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