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Homburg. Rund 19,5 Millionen Euro hat die einem Neubau gleichkommende Sanierung gekostet: Im Jahr 2005 hat die neue Kläranlage Homburg des Entsorgungsverbands Saar (EVS) den Betrieb aufgenommen. Für 75000 Einwohnerwerte ist die Anlage ausgelegt

 Der Erbach profitiert von der Kläranlage Homburg: Das gereinigte Abwasser wird eingeleitet. Foto: Bernhard Reichhart

Der Erbach profitiert von der Kläranlage Homburg: Das gereinigte Abwasser wird eingeleitet. Foto: Bernhard Reichhart

 Der Erbach profitiert von der Kläranlage Homburg: Das gereinigte Abwasser wird eingeleitet. Foto: Bernhard Reichhart

Der Erbach profitiert von der Kläranlage Homburg: Das gereinigte Abwasser wird eingeleitet. Foto: Bernhard Reichhart

Homburg. Rund 19,5 Millionen Euro hat die einem Neubau gleichkommende Sanierung gekostet: Im Jahr 2005 hat die neue Kläranlage Homburg des Entsorgungsverbands Saar (EVS) den Betrieb aufgenommen. Für 75000 Einwohnerwerte ist die Anlage ausgelegt. Dort werden die Abwässer aus der Stadt Homburg mit den Stadtteilen Websweiler, Jägersburg, Reiskirchen, Erbach, Kirrberg, Schwarzenbach, Einöd und aus dem Bexbacher Stadtteil Höchen gereinigt, erläuterten der für die Kläranlage zuständige Betriebsingenieur Werner Daub und Diplom-Ingenieur Ralf Hasselbach, beim EVS Bereichsleiter Betrieblich-wissenschaftliche Anlagenplanung, im SZ-Gespräch. Acht Mitarbeiter arbeiten in der Kläranlage Homburg, außerhalb der Dienstzeiten sorgt ein automatisches Fehler-Meldesystem für Sicherheit. "Meldet es einen Störfall, kommt die Bereitschaft raus", so Daub. Bei der Kläranlage Homburg handelt es sich um eine Belebungsanlage mit nachgeschalteter Schlammfaulung, erläuterte Hasselbach. Das Abwasser wird von Feststoffen gereinigt, geht dann in den so genannten Sandfang, wo sich körnige Stoffe, wie Sand oder Splitt, absetzen und wird in den Vorklärbecken weiter entschlammt. Dann folgt in drei Belebungsbecken die biologische Reinigung durch Bakterien und Einzeller. Danach fließt das Wasser in eines der drei Nachklärbecken, ehe es gereinigt in den Erbach eingeleitet wird."Wir nutzen Synergie-Effekte mit der Karlsberg-Brauerei. 25 Prozent der Klärschlämme, die hier behandelt werden, stammen von Karlsberg. Deshalb musste die Brauerei in ihrer eigenen Kläranlage keine Schlammbehandlung bauen und hat dadurch Investitionskosten gespart", erläuterte Hasselbach.Beschäftigt sind vor Ort laut Daub Handwerker aus den verschiedensten Bereichen: "Dadurch können wir kleinere Reparaturen selbst machen." Bis zu 60000 Kubikmeter Abwasser fließen pro Tag durch die Kläranlage Homburg. "Vor 15 Jahren noch war Geruch ein Thema bei den Menschen, die in der Nähe der Anlage wohnen", sagt Daub. "Heute nicht mehr, denn alles, was auch nur im Entferntesten Geruch bilden könnte, ist eingekapselt", so Daub. Heutzutage sind bei der Abwasserreinigung gesetzliche Grenzwerte einzuhalten. "Deshalb ist eine aufwendige Verfahrenstechnik nötig, beim EVS sind auch Laboranten tätig." Der bei der Abwasserreinigung anfallende Klärschlamm wird entwässert und eingedickt, kommt dann in den Faulturm, wo er bei einer Temperatur von 38 Grad von Bakterien zersetzt wird. Der gereinigte Schlamm findet Verwendung als Düngemittel in der Landwirtschaft oder als Zusatzstoff für Rekultivierungsmaßnahmen.

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