Tanztheater "Koralik" Aschenputtel wirbelte über die Bühne

Frankenholz · Das Tanztheater Koralik gastierte im Frankenholzer Bürgerzentrum und begeisterte dort über 300 Schüler.

 Das Theater Koralik aus Polen begeisterte mit seiner „Aschenputtel“-Aufführung etwa 300 Kinder in Frankenholz. Zum großen Finale kamen alle Darsteller von Koralik gemeinsam auf die Bühne.

Das Theater Koralik aus Polen begeisterte mit seiner „Aschenputtel“-Aufführung etwa 300 Kinder in Frankenholz. Zum großen Finale kamen alle Darsteller von Koralik gemeinsam auf die Bühne.

Foto: Sebastian Dingler

Das musste man miterlebt haben: Das polnische Tanztheater Koralik (polnisch für „Perle“) führte am Montagmorgen seine Version von „Aschenputtel“ auf und begeisterte dabei etwa 300 Kinder der Bexbacher Grundschule. Im zur Bühne umfunktionierten Bürgerzentrum Frankenholz zeigten die jungen Tänzerinnen viel Anmut und perfekte Choreografien.

Dazu gab es noch die fantastischen Kostüme, die immer wieder großes Ah und Oh bei den Kindern hervorriefen. Eine - wenn auch bekannte Handlung als nahezu stummes Tanztheater kindgerecht darzubieten, so dass Grundschüler zumindest größtenteils am Ball bleiben - dieses Kunststück war der Gruppe unter der Leitung von Dorota Pantula vortrefflich gelungen.

Selbst ohne Kenntnis des Märchens konnten sich die Kleinen an den knallbunten Kostümen und den starken tänzerischen Leistungen erfreuen. Herausragend dabei die junge Darstellerin des Aschenputtels, Nikola Palko. Manchmal wich die Handlung vom Original etwas ab, um noch mehr Leben reinzubringen: So suchte der Prinz auf der ganzen Welt nach dem Fuß, zu dem der liegengebliebene Schuh passt. Das gab die Gelegenheit zu orientalischen, fernöstlichen, afrikanischen und amerikanischen Tänzen und Verkleidungen.

Manches Mal klatschte da das junge Publikum vor Begeisterung mit. Ermöglicht hatte die Aufführung die Schulleiterin der Bexbacher Galileo-Schule, Gaby Schwarz. Seit 20 Jahren führt sie ein Märchenfestival durch (zeitgleich fand noch eine Aufführung mit Figurentheater statt) und pflegt dabei den Austausch mit dem polnischen Ensemble. Koralik sei schon zum 18. Mal mit dabei gewesen, erzählte die Schulleiterin.

Die 36 Tänzerinnen und ein Tänzer (der Darsteller des Prinzen) sind zwischen zehn und 18 Jahren alt. Sie alle waren mit vier Begleitern von Przemysl nahe der ukrainischen Grenze in den Saarpfalz-Kreis gekommen.

„Die kommen aber nicht nur her, um ihre Kunst zu zeigen, sondern zeitgleich findet auch eine Begegnungsmaßnahme statt. Das heißt, Jugendliche unserer Schule treffen sich mit ihnen“, erzählte Gaby Schwarz. Die Schlossberghöhlen, das Bergbaumuseum, Trier, all das steht in den nächsten Tagen auf dem Programm. Mit den Bexbacher Schülern kommunizieren die polnischen auf Englisch oder „mit Händen und Füßen“, so Schwarz.

Es gehe ihr darum, „dann festzustellen, dass die Jugendlichen doch gleiche Interessen haben, auch wenn sie unterschiedliche Sprachen sprechen.“

Ohne die Unterstützung des Saarpfalz-Kreises, der Stadt Bexbach, des deutsch-polnischen Jugendwerks sowie der Sponsoren Kreissparkasse und VR-Bank, wäre die Zusammenkunft nicht möglich, meinte die Schulleiterin.

Die Vorbereitung für Aschenputtel habe sieben Monate gedauert, erzählte die künstlerische Leiterin, Dorota Pantula. Sie könne auf immer wieder neue Tänzerinnen zugreifen, da sich Koralik großer Beliebtheit erfreue - da picke sie sich die Perlen unter den Talenten heraus. Insgesamt seien 100 junge Tänzer bei Koralik.

Finanziert wird die Ballettschule vom dortigen Kulturzentrum. Gaby Schwarz wusste zu berichten, dass die Gruppe gerade ihr 30-jähriges Jubiläum gefeiert habe. „Die fahren in verschiedene Länder und sahnen dort immer erste Preise ab“, erzählte die Schulleiterin.

Nun, um einen Preis ging es in Frankenholz nicht, aber erstklassig war die Darbietung auf jeden Fall. Das gefiel auch der neunjährigen Emma: „Ich fand’s ganz toll. Also, dass die so getanzt haben und das so ausführlich gemacht haben.“

Die achtjährige Emily kannte das Märchen natürlich und fand die Musik toll und die Tänze: „Eigentlich alles.“ Und die junge Constanze fand faszinierend, dass die Darsteller gar nicht sprechen mussten, um die Geschichte zu erzählen: „Die konnten das einfach so zeigen.“

Außerdem beeindruckte sie, dass die Tänzerinnen sich so viel merken konnten. Die Neunjährige kann das beurteilen, denn sie tanzt auch gerne und in einem Verein.

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