Taler soll stärker beworben werden

Homburg · Anfang Dezember hat der Homburger Gewerbeverein ein neues Führungstrio gewählt mit Annette Germann an der Spitze sowie ihren Stellvertretern Gerald Müller von der Kreissparkasse Saarpfalz und dem Event-Manager Thorsten Bruch. Die neue „Chefin“ war zu Gast in der Homburger Redaktion und hat von ihren Plänen berichtet. Sie freue sich auf das Amt, „das ist was für mich“, sagte sie.

 Seit einigen Jahren gibt es den Homburger Taler. Der kostet fünf Euro, lässt sich gut verschenken und in Homburger Fachgeschäften zum Nennwert einlösen. Die neue Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins, Annette Germann, will den Taler nun stärker bewerben. Foto: Thorsten Wolf

Seit einigen Jahren gibt es den Homburger Taler. Der kostet fünf Euro, lässt sich gut verschenken und in Homburger Fachgeschäften zum Nennwert einlösen. Die neue Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins, Annette Germann, will den Taler nun stärker bewerben. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf
 Annette Germann, neue Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins, berichtet von ihren Plänen. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Annette Germann, neue Vorsitzende des Homburger Gewerbevereins, berichtet von ihren Plänen. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

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Mit Charme und Entschossenheit: So wird sie wohl den Homburger Gewerbeverein in den nächsten Jahren führen. So jedenfalls wirkt es, wenn Annette Germann mit einem Lächeln, aber doch energisch in der Homburger Redaktion von ihren Plänen spricht. An verschiedenen Schrauben will sie drehen, doch nicht an allen. "Ich habe mich intensiv mit dem Gewerbeverein beschäftigt." Es gebe bestehende Dinge, die gut gelaufen sind, an denen will sie festhalten. "Aber ich möchte auch neue Wege gehen", sagt sie. Zunächst einmal möchte die Frau, die im Handel zu Hause ist, die anderen Branchen - von Gastronomie bis zur Dienstleistung - besser kennen lernen. Sie wolle wissen "worum geht es denen, was gehen wir an". Deswegen habe sie sich fürs neue Jahr vorgenommen, Arbeitsgruppen zu bilden, die über die Sorgen und Nöte berichten, aber auch darüber, was gut läuft. Zudem solle generell die Zusammengehörigkeit im Gewerbeverein spürbar sein. Jedes Mitglied solle wissen, dass ein Ansprechpartner da ist, und dass man schnell eine Antwort auf Fragen bekomme.

Gründlich und mit voller Kraft will sie also einsteigen, nachdem sie recht spontan zum Amt gekommen ist. Man habe sie gefragt, ob sie Interesse hätte, "da habe ich zunächst Nein gesagt", berichtet sie. Aber so ein richtiges Nein war es dann eben doch nicht, denn sie habe gedacht: "Eigentlich ist das was für mich." Das mündete schließlich in einer einstimmigen Wahl. "Ich freue mich darauf. Das ist nicht irgendein Anhängsel für mich", sagt sie über die bevorstehende dreijährige Amtszeit mit vielen Plänen. Den Homburger Taler will sie stärker bewerben, damit er vermehrt zum Einsatz komme. Er sei wie eine eigene Währung, bei der das Geld in der Stadt bleibe. Vor einigen Jahren eingeführt, möchte sie mehr Geschäfte dafür gewinnen. Es sei eine schöne Geschenkidee, zudem gehe der Gewerbebetrieb, der ihn als Zahlungsmittel annehme, kein Risiko damit ein.

Eine Ur-Homburgerin ist Annette Germann nicht, sie stammt aus einem Ort in der Nähe von Ludwigshafen, kam der Familie wegen nach Homburg . Mittlerweile lebt sie seit 16 Jahren hier. Sie ist verheiratet, hat zwei Kinder im Teenageralter und besitzt seit zwei Jahren eine Modeboutique in der Altstadt. Zuvor leitete die 46-Jährige die Verwaltung eines Modehauses eines großen Konzerns in der Pfalz, war als Stellvertreterin des Geschäftsleiters auch mit für den ganzen Standort verantwortlich.

Die Homburger Themen, sind ihr geläufig: Parkplätze seien ein wichtiger Punkt. Es sei gut, dass der Parkplatz am Kino pünktlich zum Weihnachtsgeschäft geöffnet worden sei. Die Gesamtsituation müsse überdacht werden, bei Festen finde man zum Beispiel gar nicht mehr in die Stadt hinein. Es müsse für eine Entzerrung bei den Parkplätzen gesorgt werden. Auch die lange Diskussion um die Öffnungszeiten kennt sie. Es sei schwierig, weil es jede Menge von Eigentümern geführte Geschäfte gebe. Viele dieser Ladeninhaber hätten auch außerhalb der Öffnungszeiten zu tun. Sie werde sich bemühen, auf einheitliche Öffnungszeiten hinzuwirken. Es müsse ein Weg gefunden werden, mit dem die Händler genauso leben könnten wie die Kunden .

Generell hat Germann weitere Kunden für Homburg im Blick: die in Ramstein und Umgebung stationierten US-Soldaten mit ihren Familien. Diese könnten mehrwertsteuerfrei einkaufen. Für Geschäfte , die dies anbieten wollen, laufe das ganz unkompliziert. Sie könnten sich in eine Liste eintragen, müssten ein ausgefülltes Formular einreichen, um die Mehrwertsteuer zurückerstattet zu bekommen. Hier will sie für Informationen sorgen. Sehr wichtig für sie: das Internet. Sie wolle nicht dagegen agieren, doch den Kunden dafür sensibilisieren, "dass er auch bei uns und in seiner Stadt kauft. Es liegt mir am Herzen, dass der Handel nicht abgehängt wird." Homburg sei eine Stadt mit viel Potenzial. Sie sei überzeugt, dass "wir innerhalb des Gewerbevereins ein gutes Miteinander haben werden". Dazu setzt sie auf eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt. "Und wenn es zu unterschiedlichen Meinungen kommt, wünsche ich mir, dass wir uns im Gespräch trotzdem einigen können."

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