Berufsbildungszentrum Nahezu alle Schulabschlüsse möglich

Homburg · Tag der offenen Tür beim Berufsbildungszentrum in Homburg, der Paul-Weber-Schule, für künftige Schüler.

 Fachlehrer Marcus Sieger demonstrierte beim Tag der offenen Tür des BBZ Homburg auch den Einstieg in die weite Welt von „Industrie 4.0“.

Fachlehrer Marcus Sieger demonstrierte beim Tag der offenen Tür des BBZ Homburg auch den Einstieg in die weite Welt von „Industrie 4.0“.

Foto: Thorsten Wolf

Seit nicht ganz drei Monaten ist Hans-Jörg Opp Schulleiter des Berufsbildungszentrum (BBZ) Homburg, der Paul-Weber-Schule. Damit ist er Chef einer der größten Schulen des Saarlandes, mit Fach­oberschule, Oberstufen-Gymnasium, Berufsfachschulen, Berufschule und Berufsvorbereitungen wird nahezu jeder mögliche Schulabschluss angeboten – immer mit einem direkten Bezug zur Wirtschaft.

Am Samstag hatten Eltern und Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich vor Ort über diese unterschiedlichen Schulformen und weitere Angebote des BBZ zu informieren. Wie vermittelt man nun aber ein solches, fast schon unüberblickbares Bildungsangebot an einem solchen Tag der offenen Tür? „In der Tat ist es so, dass wir hier die Möglichkeit haben, nahezu alle Schulabschlüsse anzubieten“, bestätigte Opp im Gespräch mit unserer Zeitung das Bildungsangebot seiner Schule, „sei es der Hauptschulabschluss, der mittlere Bildungsabschluss sowie das Fachabitur und Abitur. Die Vermittlung dieser unterschiedlicher Möglichkeiten erfolgt heute über Fachleute unserer Schule, die in den unterschiedlichen Schulformen sehr etabliert sind.“ Diese Lehrer könnten den Eltern und Jugendlichen gut vermitteln, in welche Richtung es gehen könne. Opp betonte in diesem Zusammenhang, und das mache ein BBZ aus, dass seine Schule im fortwährenden Kontakt mit Unternehmen stehe, „mit Ausbildungsbetrieben, mit den Kammern. Somit ist es für uns, was die Berufsorientierung angeht, eine Selbstverständlichkeit, in der Beratung alle Wege aufzuzeigen.“

Damit Eltern und Jugendliche bei dieser Vielzahl an Möglichkeiten nicht den Überblick verlieren, sei zum einen eine sehr starke, individuelle Erstberatung an einem Tag wie dem der offenen Tür am Samstag nötig, zum anderen aber auch während der Schulzeit. Gerade diese Beratung während der eigentlichen Schulzeit sei nicht ganz einfach, gestand der BBZ-Schulleiter ein. „Es wird aber die Zukunft sein, dass man über solche Beratungsgespräche Schüler in die richtige Bahn lenken kann.“ Dabei müsse man auch eine Berufsausbildung als Alternative zum reinen Schulabschluss aufzeigen.

Ganz persönlich sei einer seiner Schwerpunkte als Schulleiter die Unterrichtsentwicklung, „das ist das A und O“. Was das bedeutet, das konnte man sich am Samstag im Bereich der Mechatroniker anschauen. Dort gab Fachlehrer Marcus Sieger Einblicke in die Programmierung von Micro-Controllern – vor dem Hintergrund der Grundlagenvermittlung von „Industrie 4.0“. Mit diesen kleinen und günstigen Steuereinheiten soll den Mechatronikern in Grundzügen vermittelt werden, wie man an ein Datennetz andockt und wie man es wieder verlässt. Noch heißt dieses Angebot „Micro-Controller Programmierung im Fachbereich Mechatronik“, aber: „Dieses Fach wird umfassender weiterentwickelt. Da sind wir im Moment dran“, blickte Sieger in die Zukunft.

Während Sieger so praktisch veranschaulichte, wie man Neues am BBZ in den Unterricht integriert und weiterentwickelt, war an einem anderen Ort des Gebäudes Lehrer Uwe Klein damit befasst, interessierten Eltern und möglichen Neuschülern die unterschiedlichen Fachoberschulen nahe zu bringen. Und auch Klaus Welsch, der Abteilungsleiter des Oberstufengymnasiums, und sein Team mussten sich über mangelnde Nachfrage nicht beklagen. Solche und andere Informationsangebote bestimmten am Samstag den Einblick in das breite Angebot des BBZ. Doch sei es nicht die reine Vermittlung von Lehrstoff alleine, die heute das Charakterbild einer Schule zeichne, so Hans-Jörg Opp. „Ein Schule darf nicht reduziert werden auf eine Fachlichkeit. Natürlich spielt diese  eine große Rolle. Aber die Schüler brauchen für ihr Berufsleben die Fähigkeit zu kommunizieren. Sie brauchen die Fähigkeit, Projekte zu steuern, sich in Teams einzufinden und sich auch von heute auf morgen auf neue Situationen einstellen zu können.“

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