Suche nach neuem Bühnen-Standort

Homburg · Gestern wurde auf Homburgs Marktplatz mit Podest-Elementen getestet, wo eine neue Konstruktion stehen könnte. Da viele Fragen blieben, soll nun mit einer Leihbühne an ein, zwei Musiksommer-Konzerten weiter ausprobiert werden.

Die - hoffentlichen - sonnenverwöhnten Monate kommen und damit auch die Zeit das Homburger Musiksommers. Start ist diesmal am 27. Mai, teilt die Stadt mit. Doch schon als sich das Wetter eher grau zeigte, Anfang des Jahres, kochte eine Diskussion hoch: Es ging um einen neuen Standort für eine möglicherweise auch modernere Bühne bereits in dieser Saison. Es wurde diskutiert, es hagelte Kritik. In der Stadtratssitzung im Februar wurden dann dazu Informationen eingefordert - und Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind versicherte: Nichts sei klar, es gebe keinen konkreten Pläne. Es stehe noch keine Finanzierung, ebenso wenig sei bestimmt, wie die Bühne aussehen soll, eventuell transparent oder mit wegklappbarem Dach. Und auch der Standort sei noch in keiner Weise festgelegt: Eine Bühne an der Saarbrücker Straße aufzubauen, sei lediglich eine Möglichkeit. Und er kündigte an: Demnächst sollten Bühnenelemente an diversen Stellen aufgestellt werden, um so auszuprobieren, was geht, was vertretbar aussehe und ob eine solche Lösung auch finanzierbar sei.

Gestern war es nun so weit: Mitarbeiter des Baubetriebshofs schlugen zwei Podestelemente am Rand des Platzes zur Saarbrücker Straße hin auf, eines vorne etwa 1,10 Meter hoch, das andere um die 60 bis 70 Zentimeter. Als sich dann neben OB Schneidewind unter anderen auch der Kultur-Beigeordnete Raimund Konrad, Kulturabteilungsmitarbeiter Norbert Zimmer, Wirtschaftsförderin Dagmar Pfeiffer, Mitglieder des Homburger Sinfonieorchesters vor Ort einfanden, kristallisierte sich schnell heraus: Es bleiben zahlreiche Fragen, die sich auf diese Art und Weise überhaupt nicht beantworten lassen. Das fing an bei der notwendigen Überdachung, damit die Musiker hier nicht in der Sonne schmoren - was übrigens eine transparente Lösung zumindest sehr schwierig macht. Weiter ging es damit, welche Höhe diese Bühne haben könnte, so dass man von möglichst vielen Stellen daraufsieht, aber dennoch von Stühlen direkt davor nicht zu weit nach oben blicken muss. Damit verbunden ging es darum, ab welcher Höhe das eine Absicherung notwendig macht. Die gibt es bei der bisherigen Bühne, die fest vor dem alten Rathaus steht, allerdings wird das Geländer in Teilen bei Konzerten abmontiert. Die bestehende Konstruktion ist bedingt durch die Schräge des Platzes an der niedrigsten Stelle 35 Zentimeter hoch, an der höchsten 95. Auch hier gibt es Schwierigkeiten: Sie ist acht Meter breit, 4,50 Meter tief, müsse aber bei Bigband-Auftritten auf sechs Meter mit Elementen erweitert werden. Am besten wäre, so war auch zu hören, eine Bühne am unteren Ende des Marktplatzes - dort, wo sie bei der Festa Italiana einmal stand - doch das ist dauerhaft ausgeschlossen, da dahinter etwa Restaurants, Bars und andere Gastronomie angesiedelt sind. Ideal, so Schneidewind, wäre eine Bühne um den Marktbrunnen, der ja durch seine Position immer irgendwem die Sicht versperrt. Doch die müsste ständig auf- und abgebaut werden. Was sich gestern als am wahrscheinlichsten rausstellte: Die Neue sollte wohl schon eine mobile Bühne sein, schließlich wolle man auch keinen dauerhaften Riegel zur Saarbrücker Straße - falls das der Standort werde.

Um einige Antworten auf diese und viele weitere Fragen zu finden, soll nun erneut und konkreter ausprobiert werden, als dies mit schlichten Podesten möglich ist. Zum Maifest soll die Marktplatz-Bühne diesmal an der Saarbrücker Straße aufgebaut werden, kündigten Konrad und Zimmer an. Im vergangenen Jahr stand sie am Baum an der Ecke zur Eisenbahnstraße. Da habe es aber Kritik von der hier direkt angrenzenden Gastronomie gegeben, da Gäste etwa monierten, keine Sicht zu haben.

Außerdem will man, so eine weitere Idee, nun für zwei bis drei Musiksommer-Konzerte eine mobile Bühne mieten, um so zu testen, ob der Standort Saarbrücker Straße sich bewähren könnte.

Zum Thema:

Während des Homburger Musiksommers, wenn freitagabends die Reihe Querbeat läuft und samstagsmorgens der Jazzfrühschoppen, kann auf dem historischen Marktplatz in Homburg nicht mehr geparkt werden. Darauf hat Stadt-Pressesprecher Jürgen Kruthoff gestern erneut hingewiesen. Die Musikreihe erstreckt sich normalerweise von Mai bis September. Start ist diesmal Ende des Monats. Bereits seit Ende 2016 darf nur noch auf einer Seite des Platzes geparkt werden, die Regelung hat sich noch nicht so richtig etabliert, ist immer wieder zu hören und zu sehen. Auch die Einfahrt wurde verlegt. Man muss nun direkt hinter dem historischen Rathaus am Anfang des Platzes abbiegen. Generell diene 2017 als Testjahr, um zu sehen, wie die Neuerungen greifen, heißt es.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort