Stimmt die Schule, stimmt auch der Wohnort

Homburg · Was bieten die Homburger Schulen für mein Kind? Diese Frage entscheidet oft darüber, ob man sich an einem Ort wohlfühlt und ob man hier mit seinen Kindern gerne leben möchte. Der Saarpfalz-Kreis hat viel getan, um Familien auch wegen der Schulen am Ort zu halten.

 Schulen haben einen großen Anteil daran, ob man sich an seinem Wohnort wohlfühlt. Eine gute Schule ist unabdingbar für die Entwicklung der Kinder. Deshalb achten Eltern auf diesen Punkt. Fotos: dpa

Schulen haben einen großen Anteil daran, ob man sich an seinem Wohnort wohlfühlt. Eine gute Schule ist unabdingbar für die Entwicklung der Kinder. Deshalb achten Eltern auf diesen Punkt. Fotos: dpa

 Eltern und Schüler schätzen eine gute Nachmittagsbetreuung. Dafür sind an allen Schulen in Homburg neue Räume entstanden, in denen die Schüler sich unterhalten und gegenseitig helfen können.

Eltern und Schüler schätzen eine gute Nachmittagsbetreuung. Dafür sind an allen Schulen in Homburg neue Räume entstanden, in denen die Schüler sich unterhalten und gegenseitig helfen können.

Städteplaner reden gerne von "weichen Standortfaktoren". Das klingt etwas seltsam - gerade so, als würde das, was ein Wohnort bietet, aus einer Hälfte aus Schaumgummi, aus einer Hälfte aus Eisen bestehen. Unter Eisen fiele dann wohl das Arbeitsplatzangebot, unter Schaumgummi die Kultur- und Freizeitangebote.

Und irgendwo dazwischen liegen die Schulen. Wie wichtig sind sie für die Menschen am Ort? Sind sie ausschlaggebend dafür, ob man sich wohlfühlt und gerne Stadt wohnt? Das sind sie zweifellos. Denn die Schulen greifen - vor allem, seit es die Ganztagsangebote gibt -, viel mehr ins tägliche Leben ein, als dies noch vor 20 Jahren der Fall war. Längst gibt es an den Schulen Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung, auch die Freizeit nach den Hausaufgaben wird eingeteilt - will man Sport, Kunst oder Musik an einer schulischen Arbeitsgemeinschaft belegen? Oder lieber im Verein?

Die Eltern fragen sich spätestens nach der Grundschulzeit ihrer Kinder: Welches Angebot passt auf mein Kind? Wo ist die Betreuung gut? Was bietet mein Wohnort Homburg , damit sich die Kinder in der Schule wohlfühlen? Sind die schulischen Angebote durchlässig? Wie sicher ist der Schulweg?

Einerseits war Homburg schon vor 50 Jahren die Kreisstadt, in die man fuhr, wenn man beispielsweise ein Gymnasium besuchen wollte - darum kam man nicht herum, sofern man nicht nach St. Ingbert, Blieskastel oder Neunkirchen ausweichen wollte. Eine Tatsache, auf der sich die Homburger Schulen hätten ausruhen können - taten sie aber nicht, vor allem auch nicht, weil der Saarpfalz-Kreis als Schulträger die Zusammenarbeit der Homburger Schulen untereinander und die Vielfalt der Nachmittagsangebote vorantrieb.

Es gibt drei Gymnasien in Homburg , in staatlicher Hand befinden sich das Christian-von-Mannlich Gymnasium und das Saarpfalz-Gymnasium, privat geführt wird das Gymnasium Johanneum. Hinzu kommen zwei Gemeinschaftsschulen : die Robert-Bosch-Schule (Homburg I) und die Gemeinschaftsschule Homburg II, Sandrennbahn.

Am Berufsbildungszentrum Homburg (Paul-Weber Schule) gibt es ein Oberstufengymnasium mit zwei Zweigen: "Technik" sowie "Gesundheit und Soziales". Die drei Homburger Gymnasien kooperieren in der Oberstufe miteinander, zudem gibt es Vereinbarungen der beiden Gemeinschaftsschulen mit dem Oberstufengymnasium des BBZ Homburg sowie mit dem Saarpfalz-Gymnasium. Das alles spricht für eine gute Vernetzung und bietet den Kindern die Möglichkeit, ohne großen Aufwand die Schule wechseln zu können.

Was viele Eltern vielleicht gar nicht so richtig wissen: Man kann in Homburg sein Abitur nach acht Jahren (G8), aber genausogut auch nach neun Jahren (G9) ablegen. Dafür gibt es das Oberstufengymnasium am BBZ und am Saarpfalz-Gymnasium. Diese Möglichkeit ist noch nicht einmal mit einem Ortswechsel verbunden, die Kinder bleiben innerhalb des Stadtgebietes von Homburg .

"Der Saarpfalz-Kreis ist Träger von 19 weiterführenden Schulen: Gymnasien ,Gemeinschaftsschulen , Berufsbildungszentren und Förderschulen", erklärt Landrat Theophil Gallo . Und er betont, dass auch in Zeiten knapper Kassen an der modernen Ausstattung der Schulen nicht gespart werden dürfe. Entsprechend hoch seien die Investitionen in Ausstattung, Bau und Modernisierung der Schulen.

Alle Homburger Schulen wurden innerhalb von zehn Jahren erneuert: moderne Kantinen, Betreuungsräume, Sporthallen und Bibliotheken sind entstanden. Wer immer neu nach Homburg zieht, vom Werksmitarbeiter bis zum Professor am Uniklinikum, alle finden für ihre Kinder die passende Schule. Am Johanneum kann man auch mit Latein anfangen, am Mannlich gibt's den Schwerpunkt Englisch, am Saarpfalz sind diejenigen gut aufgehoben, die sich für Naturwissenschaften interessieren. Und für Kinder, die ein bisschen länger brauchen, gibt es G9 ohne Aufwand. Das ist kein "Schaumgummi-Standortfaktor", sondern ein Hauptargument, warum die Menschen gerne in Homburg leben. Und vor allem ihre Kinder hier zur Schule schicken. Studieren die Kinder später in großen Städten, so hält das an Homburger Schulen vermittelte Niveau überall den Anforderungen stand. Das wird oft als selbstverständlich hingenommen, ist aber für den Schulstandort Homburg ein großes Kompliment.

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