Pläne für Schlossberg Klare Mehrheit im Homburger Stadtrat

Homburg · Neue Schwerpunkte für die touristische Aufwertung des Hausberges.

Die Stadtratssitzung am Donnerstagabend begann mit einer kleinen Überraschung. Nicht Bürgermeister Michael Forster (CDU) führte durch die Tagesordnungspunkte – er war kurzfristig erkrankt –, sondern die hauptamtliche Beigeordnete Christine Becker (SPD), die ihre Aufgabe mit viel Ruhe und Souveränität meisterte. Mit Spannung erwartet wurde dabei der Tagesordnungspunkt zur Schlossberg-Gestaltung. Letztlich wurde nicht für die Aufstellung des Bebauungsplanes gestimmt, sondern das Thema vertagt – auf Antrag der CDU und mit großer Mehrheit bei zehn Gegenstimmen (SPD und FDP).

Zunächst sprach sich Kulturbeigeordneter Raimund Konrad (CDU) für das Schlossberg-Projekt aus, das man nicht auf den Aufzug reduzieren dürfe. Wichtig sei die Neugestaltung des Höhleneingangs („der jetzige hat den Charme einer schlechten Bushaltestelle“) und das Besucherzentrum. Nicht umsonst habe man das in den „Großen Bruch“ gelegt, der vor dem Einsturz zu bewahren sei. Die Zeitschiene für die komplette Förderkulisse sei unrealistisch, deshalb müsse man sich wappnen für den Rest des Projektes (ohne Aufzug, aber mit neuem Infozentrum). „Wir müssen schauen, welche Fördermaßnahmen es gibt und was wir wollen.“ Thorsten Bruch (FWG) schloss sich weitestgehend an: „Wenn wir mit Vernunft eine Aufwertung des Schlossberges angehen, haben wir deutlich mehr davon.“ Nachdem klar sei, dass die Zeitschiene nicht funktioniere, habe man keinen Druck mehr, schnell zu entscheiden. Yvette Stoppiera-Wiebelt (Grüne) warnte davor, vorschnell den Bebauungsplan aufzustellen, das könne teuer werden, wenn das Projekt nicht komme – „und das vor dem Hintergrund der Haushaltsnotlage Homburgs“. Man habe einen Riesenbestandsstau, andere Millionenprojekte wie Waldstadion oder Hohenburgschule müssten auch schon finanziert werden und seien „schwer bezahlbar“.

Winfried Bohn (SPD) sah dies gänzlich anders und warf den anderen Fraktionen „Mutlosigkeit“ vor. Gerade der Aufzug hätte das Projekt zu einen „Leuchtturmprojekt“ machen können. Es gebe keinen Grund, vom bisherigen Kurs abzuweichen. Jörg Kühn (FDP) empfahl einen „Bebauungsplan auf Vorrat“, um zu gegebener Zeit an Fördergelder zu kommen. Barbara Spaniol (Linke) und Markus Loew (AfD) votierten dringend für einen Aufschub. Axel Ulmcke (FWG): „Wir sind uns alle einig, den Schlossberg aufzuwerten. Ob die Optik eines Fahrstuhls ausreicht für einen entsprechenden Anreiz, glaube ich nicht.“

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