Kreissparkasse Saarpfalz Spenden und stiften für die Region

Homburg · Kreissparkasse Saarpfalz gründet Stiftergemeinschaft und ruft zum Auftakt zu einer besonderen Spendenaktion auf.

 Die Stiftergemeinschaft wurde bei der Kreissparkasse Saarpfalz vorgestellt.

Die Stiftergemeinschaft wurde bei der Kreissparkasse Saarpfalz vorgestellt.

Foto: Peter Neuheisel

„Es ist heute etwas Besonderes, was wir hier vorstellen.“ Das sagte Landrat Theophil Gallo am Dienstagmorgen bei der Vorstellung der von der Kreissparkasse Saarpfalz gegründeten Stiftergemeinschaft, die in der Homburger Zentrale erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Gallo ging bei seiner Begrüßung auf die immer klammer werdenden Kassen der Kommunen und Kreise ein: „Mein Wunsch wäre es, dass wir durch ein solches Instrumentarium wie die neue Stiftungsgemeinschaft etwas mehr finanzielle Beinfreiheit bekämen.“ Es gebe im Kreis viele, die Geld für wohltätige Zwecke spendeten. Es gebe auch welche, die bereit seien zu stiften. Die Kreissparkasse könne hierfür eine wichtige Plattform bieten. KSK-Vorstandsmitglied Ralph Marx ergänzte: „Wir schaffen mit der Stiftergemeinschaft quasi einen Rechtsrahmen für Kunden, die bereit sind, an Organisationen oder Vereine im Kreis zu stiften“.

Laut Satzung hat die Kreissparkasse Saarpfalz bekanntlich den gemeinnützigen Auftrag, die Region zu fördern. So wurden beispielsweise im vergangenen Jahr rund 600 Projekte, Aktivitäten und Institutionen unterstützt. Dieses Engagement soll laut Marx auch weiterhin bestehen und könne durch die Unterstützung engagierter Bürger noch ausgebaut werden. Der verantwortliche Mitinitiator der Stiftergemeinschaft, KSK-Mitarbeiter Jörg Martin, stellte das Projekt genauer vor. So sei es vielen Menschen eine Herzensangelegenheit, Verantwortung zu übernehmen und mit ihrem Vermögen etwas zu fördern. Sie möchten Geld spenden oder stiften, aber nicht an anonyme Organisationen, sondern an Institutionen oder Vereine vor Ort. Damit dies einfach und auch individuell möglich sei, habe die Kreissparkasse „einen attraktiven Rahmen geschaffen“. Mit der Stiftergemeinschaft ermögliche man Einzelpersonen, Familien und Vereinen die Gründung eigener Stiftungen und bündele so „Geld aus der Region für die Region“, um damit gemeinnützige Institutionen zu unterstützen, ganz gleich ob einem das örtliche Hospiz, die Krebsforschung oder eine Initiative für Kinder beziehungsweise der Tierschutz am Herzen liege.

Die Stiftergemeinschaft setzt sich wie folgt zusammen: zum einen aus Spenden (ab einem Euro), die unmittelbar dem Stiftungzweck zugute kommen. Zum zweiten ist eine sogenannte Zustiftung möglich (ab 1000 Euro), das heißt, die Kunden geben der KSK Geld, und die entscheidet, in welchen Projekten es eingesetzt wird. Und schließlich kann ab 20 000 Euro ein eigener Stiftungsfonds eingerichtet werden. Dem kann man zum Beispiel seinen Namen geben und den konkreten Stiftungszweck selbst wählen. Das Vermögen bleibt dabei langfristig unter dem Dach der Stiftergemeinschaft erhalten. Die Kreissparkasse hat übrigens ein Gründungskapital von 25 000 Euro für die Stiftergemeinschaft zur Verfügung gestellt, wie Ralph Marx weiter herausstellte. Renditen von zwei bis drei Prozent erhofft man sich, erzielen zu können, um diese dann im Kreis ausschütten zu können.

Zum Start der Stiftergemeinschaft hat sich das Geldinstitut eine besondere Spendenaktion ausgedacht. Für alle bis 30. November eingehenden Spenden an die neue Plattform verdoppelt die Sparkasse den Betrag – bis maximal 15 000 Euro, je 5000 Euro pro Empfänger. Dabei kann an folgende Organisationen gespendet werden: den Homburger Verein „Miteinander gegen Krebs“, der in jedem Jahr den Spendenlauf „Cross against cancer“ organisiert; an den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seinem„Wünschewagen“, der in St. Ingbert den Solilauf initiiert hat, und an die Blieskasteler Freunde und Helfer, die Schutzengel.

Im Hintergrund wird die neue Stiftergemeinschaft der Kreissparkasse im Übrigen von der Deutschen Stiftungsagentur GmbH mit Sitz bei Düsseldorf unterstützt, die gemeinsam mit der KSK auch die Risiken trägt. Deren Vertreter Jörg Martin verwies auf eine Erhebung, wonach über 70 Prozent der Kunden, die eine Stiftung gegründet haben, diese nützten, um den eigenen Nachlass zu klären. Die Agentur kooperiert bundesweit mit 70 Sparkassen und betreut 500 Stiftungen und 30 solcher Gemeinschaftsstiftungen, Tendenz steigend. Auch in einigen anderen saarländischen Sparkassen gibt es mittlerweile Stiftergemeinschaften.

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