Erinnerung in Homburg an die Nazi-Opfer Eine Erinnerung und Mahnung zugleich

Homburg · Eine Stele am Uniklinikum in Homburg erinnert an die Opfer von Zwangssterilisationen während der Nazi-Herrschaft. Die Taten wurden am früheren Landeskrankenhaus verübt.

 Seit Dienstag erinnert diese Stele auf dem historischen Friedhof des Universitätsklinikums offiziell an die Opfer von Zwangssterilisationen am früheren Landeskrankenhaus in der Zeit der NS-Diktatur.

Seit Dienstag erinnert diese Stele auf dem historischen Friedhof des Universitätsklinikums offiziell an die Opfer von Zwangssterilisationen am früheren Landeskrankenhaus in der Zeit der NS-Diktatur.

Foto: Thorsten Wolf

Es gab in Homburg mal eine Zeit, da hatte man einen hochangesehenen Wissenschaftspreis der Stadt nach Oscar Orth, dem Leiter des früheren Landeskrankenhauses in der Zeit zwischen 1922 und 1947, benannt. Und das Universitätsklinikum in Homburg (UKS) hatte damals als Adresse die „Oscar-Orth-Straße“. Zu dieser Zeit war der in Ensheim gebürtige Orth hier wie da ein hochrespektierter Mediziner. Dann schrieb man das Jahr 1993 – und der Historiker und frühere SZ-Mitarbeiter Christoph Braß räumte mit diesem öffentlichen Bild gründlich auf. In seiner Magisterarbeit befasste er sich mit dem Thema Zwangssterilisation im Saarland während der Nazi-Diktatur. Und Braß’ Forschungen deckten auf, dass in der Zeit von 1935 bis 1939 unter der Ägide von Orth bis zu 1600 Menschen am Landeskrankenhaus Opfer des unmenschlichen NS-Rassenwahns wurden.