Statt Trauer geht der Blick in die Zukunft

Homburg. Eine Bergbau-Straße im Saarland? Alte Grubenschächte als Orte für moderne Pumpspeicheranlagen? Saar-Wirtschaftsminister Heiko Maas blickte im Schatten des 2012 vollzogenen Endes des Steinkohlebergbaus im Saarland vor allem nach vorne. Ort der Maas'schen Visionen: Die Homburger Schlossberghöhlen, am Freitag zum vierten Mal Schauplatz der von Saar-Montan ausgerichteten Barbarafeier

Das Bewahren der bergmännischen Traditionen soll nach dem Ende des Steinkohlebergbaus nicht alles sein, was übrig bleibt - anlässlich der Barbarafeier am Freitag ging es auch um konkrete Aufgaben der Saar-Bergleute in der Zukunft. Foto: Thorsten Wolf

Das Bewahren der bergmännischen Traditionen soll nach dem Ende des Steinkohlebergbaus nicht alles sein, was übrig bleibt - anlässlich der Barbarafeier am Freitag ging es auch um konkrete Aufgaben der Saar-Bergleute in der Zukunft. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Eine Bergbau-Straße im Saarland? Alte Grubenschächte als Orte für moderne Pumpspeicheranlagen? Saar-Wirtschaftsminister Heiko Maas blickte im Schatten des 2012 vollzogenen Endes des Steinkohlebergbaus im Saarland vor allem nach vorne. Ort der Maas'schen Visionen: Die Homburger Schlossberghöhlen, am Freitag zum vierten Mal Schauplatz der von Saar-Montan ausgerichteten Barbarafeier.

Im Tunnelgewölbe des als Besucherbergwerks eingestuften Homburger Vorzeige-Touristikziels hatten sich zahlreiche Vertreter des Bergbaus, aus Politik und Gesellschaft eingefunden. Doch wer in den Redebeiträgen, musikalisch eingerahmt vom Männerchor der Grubenwehrkameradschaft Jägersfreude, durchgängig den roten Faden der Trauer vermutet hatte, der wurde eines Besseren belehrt. Denn nicht nur Heiko Maas war sichtlich darum bemüht, dem Ende auch Zukunftsträchtiges abzugewinnen. So machte Saar-Montan-Geschäftsführer Michael Hoffmann klar, dass es in den kommenden Jahren nicht nur darum gehe, bergmännische Traditionen im Saarland zu erhalten. "Es geht auch darum, das bergmännische Knowhow zu bewahren und weiterzuentwickeln." Die anstehenden Herausforderungen seien dabei keine kleinen, Michael Hoffmann: "Richtig und sehr bedauerlich ist, dass die saarländischen Bergwerke keine Kohle mehr fördern. Dennoch glauben wir, dass es für Bergleute auch in Zukunft im Saarland und in der näheren Umgebung noch vieles zu tun gibt." Hier nannte Hoffmann die anstehenden Sicherungsarbeiten an über 2000 alten Schächten und Stollen und die Unterstützung und Leistung von Spezialarbeiten beim Mineralien-Abbau. "Das bergmännische Knowhow wird auch in den nächsten Jahren im Saarland, im Bundesgebiet und bei unseren unmittelbaren europäischen Nachbarn sehr gefragt sein. Der Bergbau ist in Deutschland und hier im Saarland keineswegs zu Ende."

Nachdem Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, seit der Unterstellung der Schlossberghöhlen unter das Bergrecht in Personalunion auch Bergwerksdirektor, einen kurzen Blick in die bekannte und in den zurückliegenden Jahren nicht immer glückliche Geschichte der Schlossberghöhlen bin hin zu ihrer Sanierung durch Saar-Montan gezeichnet hatte, blickte Heiko Maas in Sachen Zukunft über die von Michael Hoffmann aufgezeigten Perspektiven hinaus. Neben sachlichen Ideen wie eben der einer "Bergbau-Straße" im Saarland forderte Maas die Gesellschaft vor allem dazu auf, aus dem Bergbau Lehren für ein Mehr an Gemeinsamkeit zu ziehen.

So nannte Maas das "sich aufeinander verlassen" unter Tage ein gutes Gegenbeispiel zu der von ihm festgestellten Ich-Bezogenheit dieser Tage. "Das mag im 21. Jahrhundert vielleicht nicht modern sein. Aber Zusammenhalt ist der Kit, der eine Gesellschaft trägt."

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