Starke Töne mit Hattler

Homburg · Wie holt man qualitativ hochwertige Künstler an eine Schule? Mit Arbeit, Herzblut, Engagement und Träumen. Das wurde klar beim Redaktionsbesuch einer Gruppe aus dem Mannlich-Gymnasium. Sie stellen die Reihe „Mannlich meets“ auf die Beine. Den Anfang macht Hellmut Hattler mit seiner Band.

 Die Formation Hattler spielt am 26. Februar im Mannlich-Gymnasium, mit dabei sind (von links) Oli Rubow (Schlagzeug), Torsten de Winkel (Gitarre ), Fola Dada (Gesang), Hellmut Hattler (Bass). Foto: Bassball Recordings/Christian Oita

Die Formation Hattler spielt am 26. Februar im Mannlich-Gymnasium, mit dabei sind (von links) Oli Rubow (Schlagzeug), Torsten de Winkel (Gitarre ), Fola Dada (Gesang), Hellmut Hattler (Bass). Foto: Bassball Recordings/Christian Oita

Foto: Bassball Recordings/Christian Oita

Homburg. Gut, Lady Gaga wird es nicht werden, aber das, was die Medien-AG des Homburger Mannlich-Gymnasiums mit Hilfe von Lehrern und der Technik AG auf die Beine stellt, kann sich wirklich sehen lassen. Allerdings geht es in erster Linie nicht um Beine, vielleicht noch beim Mitwippen oder beim vorsichtigen Tanzen, sondern die Ohren, denn in der Reihe "Mannlich meets" werden Konzerte organisiert. "Der Stil ist offen, aber es ist qualitativ hochwertig", brachte es Schulleiter Wolfram Peters beim Besuch in der Homburger Redaktion auf einen Nenner. Mit ihm gekommen waren die Schülerinnen Sarah Lothschütz, Henny Kopping und Clara Boehm sowie Lehrer Burkard Spang, um zu erklären, was sie da eigentlich tun und erreichen wollen.

Hattler heißt die Gruppe, die am 26. Februar den Auftakt der Reihe gibt, "ein großer Brocken", sagt Peters. Dahinter steckt natürlich zunächst einmal der Namensgeber Hellmut Hattler, Echo-Preisträger, Ausnahmebassist, bekannt etwa durch die deutsche Kultband Kraan, und dazu ein Musiker , der sich als Instrumentalist und Songwriter durch eine unverwechselbare musikalische Sprache hervorgetan hat. "Er ist einfach cool", antwortet Peters auf die Frage, warum es denn gerade er sein sollte. Und er hatte Zeit - auch das ein wichtiger Faktor, schließlich bringt er Musiker mit, die alle selbst bekannt und in diversen Projekten engagiert sind: Fola Dada, die extrem gut gebuchte Sängerin mit der warmen Jazzstimme - sie übte übrigens auch schon mit Kandidaten der Fernseh-RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) das Singen - , der Spitzen-Gitarrist Torsten de Winkel und Oli Rubow am Schlagzeug. In Homburg werden sie nun ihre Mischung aus "Weltmusik, Jazz, Rock und Elektro, gespickt mit Blueselementen der Sängerin", das Ganze garniert mit einer Videoinstallation, wie es die Mannlich-Truppe umschreibt, servieren. Dazu musste im Vorfeld einiges passieren. Viel Organisation steckt dahinter - soviel wurde klar.

Nun sind starke Töne ja keine Premiere im Mannlich-Gymnasium: Paul Millns verführte bereits zweimal vor ausverkaufter Schulhalle mit mitreißenden Blues- und Soul-Songs, hochwertig Klassisches gab es etwa von dem Pianisten Anton Boldyrev, Dozent am St. Petersburger Konservatorium. Neu ist aber: Das musikalische Engagement soll zur Reihe werden. Die Erfahrung zeige, ein Konzert pro Schuljahr sei schon eine ziemliche Auslastung für die Medien-AG, sagt Lehrer Spang zum Umfang. Eventuell seien auch mal zwei Konzerte denkbar, mehr aber nicht.

Die AG bestehe aus fünf bis sechs Schülerinnen, alle zwischen 15 und 17 Jahren alt, die sich wirklich um alles kümmern: von der Terminanfrage über das Hotel, das Essen, die Getränke, den Kartenvorverkauf, die Werbung samt Pressearbeit. Ganz wichtig: die Suche nach Sponsoren. "Qualität kostet was", sagt Peters. Dabei werde schon darauf geachtet, wie es in den Tourneeplan eines Künstlers passe. Hattler etwa spiele vor Homburg in Mainz, dann in Offenburg, da fahre er "nur einen Bogen" - auch bei der Anreise lässt sich eben sparen. Investiert hat die Schule in eine "richtig tolle Anlage". Aufgebaut werde diese von der Technik AG. Diese dazuzunehmen und dann beides unter dem Dach einer Schülerfirma laufen zu lassen, plus noch Hilfe von Lehrern ist sowieso eine Zukunftsvision des Schulleiters.

Um die guten Musiker zu bekommen, müsse man als kleiner Veranstalter auch mit Charme punkten. Peters: "Man soll gerne zu uns kommen."

Nun hoffen alle auf ein volles Haus: Um den anderen Schülern den Hattler schmackhaft zu machen, wurde in der Pause in der Aula dessen Musik gespielt "für den ersten Eindruck", sagen die Organisatorinnen. Sie rechnen stärker mit den älteren Schülern und denjenigen, die selbst Musik machen. Die Zwölf- bis Dreizehnjährigen seien eher Charts orientiert.

Noch etwas ist ihnen wichtig: Es ist keine Schulveranstaltung, sondern ein Konzert für alle. "Wir wollen zur Bereicherung der Kulturlandschaft in Homburg beitragen."

 Eine gut gelaunte Runde aus dem Homburger Mannlich-Gymnasium stellte in der Redaktion das anstehende Hattler-Konzert vor (von links): Sarah Lothschütz, Henny Kopping, Schulleiter Wolfram Peters, Clara Boehm und Burkard Spang. Foto: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

Eine gut gelaunte Runde aus dem Homburger Mannlich-Gymnasium stellte in der Redaktion das anstehende Hattler-Konzert vor (von links): Sarah Lothschütz, Henny Kopping, Schulleiter Wolfram Peters, Clara Boehm und Burkard Spang. Foto: Ulrike Stumm/SZ-Redaktion

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Hintergrund"Mannlich meets” Hattler live in concert heißt es am Freitag, 26. Februar. Karten im Vorverkauf für das Konzert gibt es im Sekretariat der Schule, Hiltebrandtstraße 1, Homburg Tel. (0 68 41) 9 34 83 60 oder per E-Mail unter mannlich-meets@hotmail.com. Tickets kosten regulär 13 Euro, ermäßigt 8 Euro. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr. ust mannlich-gymnasium.de

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