Starke Schmerzen im Unterleib sind behandelbar

Homburg · Frauenleiden sind nicht, wie man noch vor 100 Jahren glaubte, gottgegeben, sondern lassen sich behandeln. Unterleibsschmerzen können viele Ursachen haben, eine davon ist die Endometriose, die sogar zu Unfruchtbarkeit führt.

Wenn Frauen während ihrer monatlichen Regelblutung von heftigen Schmerzen geplagt werden, denken die wenigsten an eine ernsthafte Erkrankung. Doch starke Unterleibsschmerzen sind nicht normal. Sie müssen laut Professor Erich-Franz Solomayer, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum "in jedem Fall gynäkologisch abgeklärt werden. Denn in 70 bis 80 Prozent aller Fälle ist eine Endometriose Ursache für Schmerzen bei der Regel, beim Geschlechtsverkehr und auch für ungewollte Kinderlosigkeit."

Jede zehnte Frau in Deutschland sei betroffen, darunter auch viele junge Frauen: Endometriose setze oft schon mit der ersten Regelblutung ein. Durchschnittlich dauere es jedoch sechs Jahre, bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Dabei sei eine frühe Diagnose wichtig, um rechtzeitig eine Therapie einzuleiten, um spätere Unfruchtbarkeit zu verhindern.

Bei der Endometriose handelt es sich um die gutartige Wucherung der Gebärmutterschleimhaut. Herde von "versprengtem" Gebärmuttergewebe können sich an unterschiedlichen Stellen im kleinen Becken ansiedeln. Zyklusabhängig baut sich das Gebärmuttergewebe durch die Hormonumstellung auf und ab, es kommt zu Blutungen und starken Schmerzen . Anders als in der Gebärmutter kann das Blut nicht nach außen abfließen. Die Endometrioseherde werden immer größer und so können sich blutgefüllte Zysten oder Verwachsungen bilden - diese sind dann oft Ursache einer Unfruchtbarkeit.

In Zusammenarbeit mit der Europäischen Endometriose Liga lädt das Endometriosezentrum der Universitätskliniken daher am Mittwoch, 30. September, 19, in Raum E 36, Gebäude 9 auf dem Gelände des Uniklinikums zu einer Informationsveranstaltung über Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ein. Professor Solomayer, Dr. Chrysostomos Papaioannou, leitender Oberarzt Universitäts-Frauenklinik, Professor Klaus Joachim Neis, Leiter des Endometriosezentrums Saarbrücken, Dr. Klaus Bühler, Endometriose-Experte und Reproduktionsmediziner sowie Monika Wagner, Leiterin der Endometriose Selbsthilfegruppe Saarbrücken stehen Besucherinnen für Fragen zur Verfügung. Zudem berichten betroffene Frauen über ihre Erfahrungen.

Endometriose ist behandelbar. Je nach Ausprägung des Krankheitsbildes und der Lebensumstände der Patientin erfolgt der Einsatz von Medikamenten, teilweise auch kombiniert mit einer Operation.

Der Eintritt zum Infoabend ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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