Star-Pianist spielt Rachmaninow

Homburg. Vor 100 Jahren schrieb der russische Komponist Sergej Rachmaninow das dritte Klavierkonzert, das als eines der schwierigsten der Klavierliteratur gilt. "Bei Pianisten ist es das gefürchtetste", sagt Markus Korselt, der als Dirigent das Homburger Kammersinfonie-Orchester (HKSO) leitet. Zum hundertjährigen Jubiläum des berüchtigten Werkes soll es am Sonntag, 8

Homburg. Vor 100 Jahren schrieb der russische Komponist Sergej Rachmaninow das dritte Klavierkonzert, das als eines der schwierigsten der Klavierliteratur gilt. "Bei Pianisten ist es das gefürchtetste", sagt Markus Korselt, der als Dirigent das Homburger Kammersinfonie-Orchester (HKSO) leitet. Zum hundertjährigen Jubiläum des berüchtigten Werkes soll es am Sonntag, 8. November, 18 Uhr, im Homburger Kulturzentrum Saalbau aufgeführt werden. Spielen wird es der 1962 geborene Star-Pianist Bernd Glemser, der heute Musikprofessor in Würzburg ist. Laut Korselt gilt Glemser, der an der Musikhochschule Saar als jüngster Klavierprofessor Deutschlands seine Karriere begonnen hatte, als einer der fünf weltbesten Interpreten von Rachmaninow. "Wir sind sehr stolz darauf, dass Glemser zu uns nach Homburg kommt. Das ist ein Meilenstein für die Geschichte des Orchesters", meint Korselt. Unterstützt wird Bernd Glemser durch 50 Musiker des HKSO, das das Werk seit August intensiv probt. Die Zusammenarbeit mit Glemser entstand über den Förderverein des HKSO. Das Besondere an dem Konzert sei außerdem, dass es für alle erschwinglich sein solle, so Korselt. In dem von Dr. Theiss Naturwaren geförderten Projekt 222 werden zudem 222 Karten an Jugendliche und Azubis verschenkt. Auch für den Dirigenten ist Rachmaninows Konzert eine Herausforderung. "Da Orchester und Solist beide viele Noten zu spielen haben, ist eine gute Koordination nötig. Da muss man sich sehr konzentrieren", sagt Korselt. Das Klavierkonzert besteht aus rund 30 000 Noten und dauert etwa 45 Minuten, was für ein klassisches Konzert als recht lange gilt. Sergej Rachmaninow, 1873 bei Nowgorod geboren, war Schüler am Moskauer Konservatorium und wanderte während der russischen Revolution in die USA aus, wo er 1945 starb. Laut Dirigent Markus Korselt galt Rachmaninow als einer der weltbesten Pianisten seiner Zeit. "Rachmaninow wollte ausloten, was an Gefühlsextremen mit zehn Fingern auf einem Klavier möglich ist. Das klingt, als wäre der Flügel ein ganzes Sinfonieorchester", meint Korselt. Das Stück sei deshalb so schwierig, weil man innerhalb von kürzester Zeit so viele Noten auf einmal spielen müsse, dass gar keine Zeit zum Notenlesen bliebe. Darum würden die wenigen, die das dritte Klavierkonzert überhaupt spielen können, das Werk auswendig können. Rachmaninow hatte das Werk 1909 auf seinem Landgut in Russland verfasst und auf der Überfahrt in die USA zur Uraufführung in New York am 8. November auf einer stummen Klaviatur geübt. Da das Stück als so schwierig galt, hatte er nachträglich eine einfachere Version erarbeitet. Bernd Glemser wird in Homburg jedoch die Urfassung spielen. Karten für 15 Euro gibt es beim Verkehrsamt, Tel. (06894) 101 166. Jugendliche/Azubis müssen sich unter dieser Nummer registrieren, um Freikarten zu erhalten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort