Stadttrat Weiter Rätselraten um Schaumbildung

Homburg · Stadtrat: Experten des EVS können die seit Januar dauernde Verschmutzung des Erbachs nicht erklären.

() Trotz des kurz vor Sitzungsbeginn bekannt gewordenen Urteils gegen OB Rüdiger Schneidewind (SPD) war es an Bürgermeister Michael Forster (CDU), den Homburger Rat am Donnerstag sachlich durch die lange Tagesordnung zu führen. Die umfasste im öffentlichen Teil immerhin 31 Tagesordnungspunkte. Gleich zu Beginn stand dabei die immer noch andauerende Schaumbildung auf dem Erbach (wir berichteten) auf der Tagesordnung – eingebracht mittels zweier Anträgen der Grünen und der Linken. Noch bevor Vertreter der Entsorgungsverbandes Saar (EVS) zur Problematik Stellung nahmen, stellte Michael Forster klar, dass die Stadt „gemeinsam mit dem EVS als Betreiber der Kläranlage direkt nach Bekanntwerden der Schaumbildung auf die Suche nach der Ursache gegangen ist.“ Was bislang an Erkenntnisse gewonnen wurde, darüber gab der EVS in Person von Geschäftsführer Michael Philippi Auskunft. Philippi konnte als ein wesentliches Ergebnis mitteilen, dass die Kläranlage Homburg nicht der Verursacher der Schaumbildung sei. Dies hätten entsprechende Überprüfungen ergeben. „Noch wichtiger: Alle Untersuchungen haben zu dem Ergebnis geführt, dass es keine toxischen Belastungen gibt, weder nach der Kläranlage noch vor der Kläranlage.“

Was der Donnerstagabend aber auch deutlich machte, das war, dass die Ursache für die andauernde Schaumbildung auf dem Erbach nach wie vor nicht bekannt ist. Aus Sicht des EVS, so Philippi, sei es schwierig, den Verursacher auszumachen. Den vermute man im Bereich gewerblicher Unternehmen. Gegenwärtig arbeite man sich „strangweise vorwärts und haben auch schon verschiedene Verdachtsmomente erreicht. Und an diesem Punkt stehen wir momentan in der Ursachenforschung“, so Philippi.

Carola Piazolo von den Grünen zeigte sich angesichts der Schilderungen „verwundert“ darüber, dass auch sechs Wochen nach Bekanntwerden der Schaumbildung auf dem Erbach noch kein Ergebnis da sei. „Das finde ich ein bisschen dürftig.“ Man habe in regelmäßigen Abständen immer noch Schaum auf dem Erbach, „es ist zwar schön, dass es nicht toxisch ist, aber ich da schon gerne eine Eingrenzung, bis wann da Ergebnisse vorliegen. Michael Philippi entgegnete hier, dass es zwar schon Vermutungen hinsichtlich der Gründe für die Schaumbildung gebe, aber: „Wir müssen uns da rantasten. Es wäre fatal, wenn wir irgendwelche Vermutungen und Spekulationen in die Welt setzen würden.“ Deswegen bitte er um etwas Geduld. An dieser Stelle verwies Michael Forster, wie vor ihm schon ein Mitarbeiter des EVS, auf die insgesamt rund 350 Kilometer Kanalsystem, die man in Homburg habe. So werde es dauern, den Verusacher klar zu ermitteln, von heute auf morgen sei dies nicht zu bewerkstelligen. „Ich kann Ihnen aber versichern, dass mit Hochdruck daran gearbeitet wird.“

Barbara Spaniol, Fraktionssprecherin der Linken, warb um Verständnis für die Bürger, diese seien entsprechend sensibilisiert. Zwar sei die Belastung nicht toxisch, „aber das ist ja kein schöner Zustand.“ Und auch Spaniol sprach von einem Gefühl, dass sich nichts tue. Hier betonte Philippi erneut, dass man in der gegenwärtigen Situation „keinen Schnellschuss“ machen werde. „Ich bitte Sie uns zu vertrauen, dass wir alles in unserer Macht stehenden tun werden.“ Bericht folgt

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