Stadt wird am Hochrech aktiv

Erbach · Stimmt der Stadtrat zu, wird die Stadt die frühere Produktionshalle mit Bürogebäude des Bäckerhauses Ecker in Erbach erwerben. Die Gebäude sind derzeit noch im Eigentum der Edeka-Tochter „Bäckerbub“.

 Kauft die Stadt das alte Stammhaus von Ecker am Erbacher Hochrech? In der kommenden Woche wird dieses Thema in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses beraten. Fotos: Thorsten Wolf

Kauft die Stadt das alte Stammhaus von Ecker am Erbacher Hochrech? In der kommenden Woche wird dieses Thema in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses beraten. Fotos: Thorsten Wolf

 Seit dieser Woche laufen die Arbeiten an der Flüchtlings-Sammelunterkunft auf dem Gelände des früheren Freibades.

Seit dieser Woche laufen die Arbeiten an der Flüchtlings-Sammelunterkunft auf dem Gelände des früheren Freibades.

Kauft die Stadt Homburg den früheren Stammsitz des Bäckerhauses Ecker am Erbacher Hochrech? Dafür verdichten sich laut Informationen unserer Zeitung zumindest die Anzeichen, findet sich dieses Thema doch im nichtöffentlichen Teil der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses in der kommenden Woche. Derzeit befinden sich Produktionshalle und anschließende Bürogebäude im Eigentum der Edeka-Tochter "Bäckerbub". Das Unternehmen hatte nach dem Kauf von Ecker zunächst eine Produktionserweiterung am Hochrech geplant, war mit diesem Ansinnen aber gescheitert (wir berichteten). Es folgte der Umzug der Produktion nach Bexbach, seitdem stehen die früheren Ecker-Gebäude leer.

Doch was will die Stadt mit dem Büro-Gebäudekomplex samt Halle anfangen, so ein Ankauf tatsächlich zu Stande kommt? Denkbar ist vieles, darstellbar in Zeiten leerer Kassen eher wenig. Und warum sollte die Stadt überhaupt dort eine weitere Immobilien erwerben? Angesichts der Tatsache, das direkt hinter dem Bereich derzeit in einem Wohnblock in der Hasenäckerstraße 18 Wohnungen für die Aufnahme von Flüchtlingen saniert werden, könnte man auf den Gedanken kommen, dass auch in der alten Ecker-Zentrale Wohnraum für Asylsuchende entstehen soll. Das sei nicht vorgesehen, so Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind gestern auf Nachfrage. Immerhin denke man darüber nach, in der alten Produktionshalle in Zusammenarbeit mit einem karitativen Träger ein Sozialkaufhaus einzurichten. Und was wird aus den beiden Ecker-Gebäuden? Die sollen wieder privater Wohnraum werden und möglicherweise an kinderreiche Familien vermietet werden. Dabei handele es sich nach derzeitigem Stand aber nicht um Flüchtlinge , gleichwohl Schneidewind nicht ausschließen wollte, dass in der Zukunft der Wohnungsdruck so groß werden könnte, dass nicht auch Flüchtlinge dort untergebracht würden.

Zwischenzeitlich haben die Arbeiten am Bau der winterfesten Flüchtlings-Sammelunterkunft auf dem Gelände des alten Homburger Freibades begonnen. Wie die zuständige Beigeordnete Christine Becker mitteilte, sei die Unterkunft mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern für maximal 220 Asylbewerber vorgesehen, eine größere Nutzerzahl sei aufgrund von Richtlinien nicht möglich. Sie rechne damit, so Becker, dass die Unterkunft um den 20. November fertig sei. Gleichzeitig sei die Stadt aber immer noch auf der Suche nach weiteren Wohnungen im Stadtgebiet, um am grundsätzlichen Konzept einer dezentralen Unterbringung festzuhalten.

Becker gab auch Informationen zur aktuellen Verteilung der Flüchtlinge auf die einzelnen Homburger Stadtteile. "In Bruchhof sind es zwei Wohnungen mit zwölf Personen, in Beeden sieben Wohnungen mit insgesamt 36 Personen. In Erbach , dem größten Stadtteil, sind es bislang 33 Wohnungen mit 166 Flüchtlingen, in Homburg-Mitte acht Wohnungen mit 69 Asylbewerbern, in Einöd vier Wohnungen mit 22 Personen und in Schwarzenbach vier Wohnungen mit 16 Flüchtlingen." 112 der derzeit insgesamt 321 Flüchtlingen seien dabei in Wohnungen der Stadt oder der stadteigenen Homburger Parkhaus und Stadtbus GmbH untergebracht, die übrige Zahl in angemietetem Wohnraum.

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