Radwege in Homburg Stadt will sich stärker um Radfahrer bemühen

Homburg · Homburg hat durchaus Nachholbedarf bei der Fahrradfreundlichkeit. Das weiß auch die Verwaltung. Störungen im Radwegenetz kann man jetzt auf der Internetseite melden.

 So gut ausgebaute Radwege wie an der Landesgrenze zur Rheinland-Pfalz bei Bruchhof-Sanddorf wünschen sich in Homburg viele, und das nicht nur außerhalb der Stadt, sondern auch innerorts.

So gut ausgebaute Radwege wie an der Landesgrenze zur Rheinland-Pfalz bei Bruchhof-Sanddorf wünschen sich in Homburg viele, und das nicht nur außerhalb der Stadt, sondern auch innerorts.

Foto: Thorsten Wolf

Wie steht es um die Fuß- und vor allem auch die Radwege in Homburg? In der jüngeren Vergangenheit hatte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Saar in einer öffentlichen Diskussion aus seiner Sicht Haben und Soll des Radwege-Netzes in und um die Stadt gegenüber gestellt (wir berichteten). Das Fazit des ADFC in aller Kürze: Nach Homburg hinein kommt man gut, in der Stadt selbst sehe es allerdings für Radler schwieriger aus. In der Kritik unter anderem: die Situation in der Talstraße. Hier, so der Radler-Verband, gelinge die Trennung von Gehweg für die Fußgänger und markiertem Radweg nicht wirklich. Ein Grund: verblasste Piktogramme, die auf den Radweg hinweisen. Und auch bei den Fußwegen sieht so mancher in der Stadt durchaus Handlungsbedarf mit Blick auf Unebenheiten hier und Unebenheiten da.

Bei der Stadt verschließt man augenscheinlich, folgt man zumindest den Worten von Pressesprecher Jürgen Kruthoff, die Augen vor den Problemen nicht. „Auch in diesem Bereich haben wir durchaus Handlungsbedarf, es ist aber auch nicht richtig, diese Wege pauschal zu kritisieren.“ Dass man sich dem Problem im Rathaus aktiv stelle, dafür führte Kruthoff auch eine Personalie an. „Wir haben mit Stephan Bentz einen Mitarbeiter im Bereich des Tiefbaus, der sich schwerpunktmäßig um die Fuß- und Radwege kümmert. In den vergangenen Monaten wurden auch schon einige Kritikpunkte, die im Verlauf des letztjährigen Stadtradelns an uns herangetragen wurden, abgearbeitet.“

Eben dieses Stadtradeln solle auch in diesem Mai wieder durchgeführt werden. „Die Aktion bringt immer auch eine Reihe von Hinweisen, die uns helfen, Gefahrenpunkte zu reduzieren sowie Service und Komfort zu verbessern.“

Zudem biete man seit zwei Wochen auf der Internetseite der Stadt Homburg unter der Rubrik „Rathaus“ eigens die Möglichkeit, Störungen im Radwegenetz zu melden. Tatsächlich findet sich dort ein Online-Formular, das den Homburgern die Möglichkeit gibt, sehr detailliert auf Missstände auf und an den Radwegen hinzuweisen. Von „Müllablagerungen auf dem Radweg“ über „Radwegbelag defekt“ und „Radweg durch Fahrzeug versperrt“ bis zu „Radweg verschmutzt“ und „Äste/Zweige ragen in den Radweg“ reicht die Palette an vorgegebenen Störungsgründen. Was da fehlt, kann auch als „Sonstige Störung“ individuell formuliert werden. Natürlich fehlt auch die Ortsangabe der Störung nicht, wer will, der kann auch, für mögliche Rückfragen, eine E-Mail-Adresse angeben. Jürgen Kruthoff: „Diese Meldungen laufen bei Stephan Bentz auf und werden, sofern möglich, direkt beseitigt. Dies geschieht durch Mithilfe des Straßenbaues innerhalb des festgelegten Jahresvertrags.“ Allerdings, so Jürgen Kruthoff einschränkend, müssten größere Maßnahmen wie Deckenerneuerungen, so am Radweg vorbei an der Fischerhütte Beeden oder aber von Schwarzenbach nach Kirrberg, als Beispiel genannt, in den Haushalt mit aufgenommen werden, „da zurzeit keine Mittel eingestellt sind. Diese Vorhaben kosten letztlich doch so viel Geld, dass diese aus dem laufenden Etat nicht zu finanzieren sind“.

Jürgen Kruthoff vermittelte in seiner Stellungnahme durchaus den Eindruck, als würde man sich auch in der „Auto-Stadt Homburg“ um die Belange der Radfahrer kümmern, mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen. „Stephan Bentz und auch die Beigeordnete Christine Becker stehen in Kontakt mit Ansprechpartnern, die sich für das Radfahren in Homburg engagieren und auch Dank dieses Engagements kommen wir sicherlich Schritt für Schritt weiter –  mal werden Probleme abgearbeitet, mal Sicherheitsspiegel installiert.“ Für größere Maßnahmen jedoch benötige die Stadt mehr Geld und damit mehr Zeit. „Aber wir haben jetzt auch einen Ansprechpartner und damit das Thema – wie man so schön sagt, einfach schon mal mehr ‚auf dem Schirm‘“, so der Stadtpressesprecher.

Ob sich in Sachen „Finanzmittel für Radwege“ etwas zum Positiven für Homburg wenden könnte, das hängt vielleicht auch davon ab, ob man als Kommune Fördermittel für den Ausbau und die Qualitätssteigerung von Radwegen akquirieren kann, vielleicht vom Land, vielleicht vom Bund. Eben von dort sei, so Saar-Grünen-Chef Markus Tressel, ein Millionen-Euro-Betrag für die Förderung des Radverkehrs nicht von der Landesregierung abgerufen worden.

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