Stadt will Hallen in Ferien öffnen

Homburg · Einig waren sich die Mitglieder des Homburger Stadtrates in der letzten Sitzung des Jahres 2014 beim Beschluss, die Sporthallen im Stadtgebiet in den Ferien zu öffnen. Thematisiert wurde dies schon häufiger von verschiedener Seite: zum Beispiel der Jungen Union, dem Stadtverband für Sport und von engagierten Hobbysportlern.

 Gerade in den Ferien haben Kinder und Jugendliche, die Sport treiben, Zeit, in Hallen zu trainieren. Doch bislang sind diese dann geschlossen. Deswegen sollen sie im Stadtgebiet auch geöffnet werden, beschloss der Homburger Stadtrat. Unser Bild zeigt Turnerinnen und Turner, die 2012 beim Salto-Cup im Sportzentrum Erbach auf ihren Einsatz warten. Foto: Rolf Ruppenthal

Gerade in den Ferien haben Kinder und Jugendliche, die Sport treiben, Zeit, in Hallen zu trainieren. Doch bislang sind diese dann geschlossen. Deswegen sollen sie im Stadtgebiet auch geöffnet werden, beschloss der Homburger Stadtrat. Unser Bild zeigt Turnerinnen und Turner, die 2012 beim Salto-Cup im Sportzentrum Erbach auf ihren Einsatz warten. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Neu ist das Thema nicht, jetzt stand es in der Vorweihnachts-Sitzung des Homburger Stadtrates auf der Tagesordnung. Die CDU-Fraktion hatte beantragt, die Sporthallen im Stadtgebiet in der Ferienzeit für Vereins- und Freizeitsport zu öffnen. Gerade in diesen Zeiten sei es Kindern und Jugendlichen möglich, ihre Hobbys intensiv auszuüben. Im sportlichen Bereich würden sie aber daran gehindert, weil die Hallen eben in den Ferienwochen geschlossen seien. Im Aktivensport fielen die Sommerferien in der Regel mit der Vorbereitungszeit für die neue Saison zusammen, auch die Herbstferien seien im Hinblick auf den Saisonstart zu berücksichtigen. Der Zugang zu den Sporthallen in den Ferien würde eine ordnungsgemäße Vorbereitung sicherstellen sowie einen Leistungseinbruch verhindern, erläuterte die CDU in ihrer Vorlage. Dies sei schon lange eine Forderung der Jungen Union, führte in der Sitzung CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Forster aus. Neben einer Lösung für die städtischen Hallen regte er an, mit den Trägern anderer Hallen, etwa dem Kreis, ein Einvernehmen zu erzielen.

Er könne dies nur unterstützen, machte Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind klar. Das Problem mit der Vorbereitung sei verschärft worden durch die späten Sommerferien. Dieses und auch im nächsten Jahr reichen diese bis in den September. Rundenspiele begännen aber schon Mitte September. Die Ferien-Hallenöffnung sei also im Sinne der Sportförderung. Das Sportamt prüfe derzeit den Bedarf, habe entsprechende Anfragen an die Vereine geschickt. Er kenne 90 Prozent aller Vereinsvorsitzenden. Gegen Unterschrift und Auflagen könne er diesen den Hallen-Schlüssel geben. Hier und da werde dies in kleineren Strukturen schon auf dem kurzen Dienstweg praktiziert.

Winfried Anslinger von den Grünen begrüßte das Vorhaben, regte aber darüber hinaus an, dass ein Modus gefunden werde solle, der es auch Personen, die nicht Mitglied in Vereinen seien, erlaube, die Hallen in den Ferien zu nutzen. Ihnen könne eine Halle oder ein städtischer Platz zur Verfügung gestellt werden. OB Schneidewind verwies darauf, dass es in diesen Fällen versicherungsrechtliche Probleme gebe. Sporttreibende seien über die Vereine versichert. Am Ende nahm der Rat den Antrag auf Hallenöffnung in den Ferien einstimmig an.

Die Frage um geschlossene Hallen in den Ferien war schon häufiger aufgekommen. Neben der Jungen Union hatten sich engagierte Hobbysportler und vor kurzem auch erneut der Homburger Stadtverband für Sport für eine Änderung dieser Praxis stark gemacht (wir berichteten).

´Die Vorsitzende Astrid Bonaventura hatte angeregt: Nicht alle Hallen müssten die gesamten Ferien schließen. Bereits da waren die Forderungen bei Oberbürgermeister Schneidewind auf offene Ohren gestoßen. Er unterstütze das Anliegen, hatte er betont. Bislang wurden immer etliche Probleme angesprochen, die gegen eine Ferienöffnung der Hallen sprachen: die Dienste der Hausmeister, notwendige Sanierungsarbeiten und die Kosten.

Bonaventura vom Stadtverband für Sport, selbst Übungsleiterin, hatte schon damals in Sachen Hallenöffnung und Schlüsselgewalt eine pragmatische Sicht. Einer aus dem Verein könne dies übernehmen. "Ich sperre gerne auch auf und wieder ab", sagt sie. Wenn ein Betreuer oder Trainer die Verantwortung für eine ganze Gruppe übernehmen könne, dann könne er auch die Verantwortung dafür tragen, dass in einer Halle nichts passiert.

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HintergrundFolgende Hallen hat die CDU-Fraktion in ihrem Antrag zur Öffnung in den Ferien aufgelistet. In diesen sei die Auslastung durch die Vereine am höchsten. Turnhallen des Christian-von-Mannlich-Gymnasiums, Sporthalle Sonnenfeld, Sport- und Spielhalle Homburg , Virchowstraße, Sportzentrum Erbach, Sporthalle Sandrennbahn. Aufgrund der unterschiedlichen Träger der Turnhallen sei zu prüfen, wo und in welchem Umfang der Sportbetrieb in der Ferienzeit aufrechterhalten werden könne. Bis auf das Sportzentrum würden die Hallen in der Regel um 22 Uhr geschlossen durch einen externen Schließdienst. Damit sei eine Kopplung der Öffnungszeiten an den Schulbetrieb hinfällig. ust

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