Stadt steht zu ihren Grundschulen

Homburg. Leere öffentliche Kassen, ein demographischer Wandel zu Ungunsten des Nachwuchses: Wer in diesen Tagen für Schulen Sorge tragen muss, der muss mit einigen Herausforderungen umgehen

Homburg. Leere öffentliche Kassen, ein demographischer Wandel zu Ungunsten des Nachwuchses: Wer in diesen Tagen für Schulen Sorge tragen muss, der muss mit einigen Herausforderungen umgehen. In der Verantwortung der Stadt Homburg liegen insgesamt sieben Grundschulstandorte: Einöd mit der Dependance Beeden, Sonnenfeld mit Dependance Kirrberg, Bruchhof-Sanddorf sowie Langenäcker und Luitpold in Erbach. Dort habe man, so der verantwortliche Bürgermeister Klaus Roth (CDU) gestern im Gespräch mit unserer Zeitung, in der Vergangenheit viel investiert. Doch wie sieht die Zukunft aus? Was will und kann die Stadt in den kommenden Jahren an Finanzmitteln aufbringen? Und wie sehen die Schülerzahlen aus, die mögliche Investitionen ja letztendlich rechtfertigen müssen?

Roth: "Aktuell werden Renovierungsmaßnahmen an der Grundschule Langenäcker und an der Grundschule Bruchhof-Sanddorf durchgeführt. Das bedeutet aber nicht, dass an den anderen Standorten nichts passiert." So investiere man dort in Anlagen, um die Sicherheit zu erhöhen, "und so ein unbefugtes Eintreten von außen zu erschweren oder gar unmöglich zu machen".

Homburg habe, so Roth, "zu jeder Zeit erhebliche finanzielle Mittel in seine Schulstandorte investiert. Und dies nicht nur aus reiner Notwendigkeit heraus, sondern auch als Ausdruck des festen Bekenntnisses, in Bildung zu investieren". Hier ordnete Roth das Angebot der Stadt in den Kontext aller Bildungseinrichtungen ein, angefangen bei den Kindergärten bis hin zu den weiterführenden Schulen. Sicherlich sei es weiterhin angezeigt, in die Ausstattung der Schulen zu investieren, "hier haben wir im Doppelhaushalt 2013/2014, gemessen an der aktuellen finanziellen Situation, erhebliche Mittel bereitgestellt". Trotzdem sei es nicht möglich, zu einem Zeitpunkt alle Begehrlichkeiten und Wünsche zu erfüllen, "die nachvollziehbar vorhanden sind". Roth sicherte im Gespräch mit unserer Zeitung zu, "dass unsere Schulen auch weiterhin auf einem technisch hohen Standard, sowohl im Bereich der Energetik als auch der Ausstattung, gehalten werden".

Bei all diesen positiven Signalen muss natürlich gefragt werden, wie sich die Zukunft der Homburger Grundschulen - mit Blick auf die demographische Entwicklung - gestalten wird. Hier macht Klaus Roth klar: "Ich kann natürlich nicht in die Glaskugel schauen und vorhersagen, was zukünftige Landesregierungen mit Blick auf das Schulordnungsgesetz entscheiden werden. Im Zuge der Grundschulstrukturreform aus dem Jahr 2005, an deren Entwicklung ich als Landtagsabgeordneter aktiv beteiligt war, wurde auch das Schulordnungsgesetz novelliert. Und das dahin gehend, dass Standorte künftig nicht mehr ohne Zustimmung der Kommune als Träger geschlossen werden können." Unabhängig davon ging Klaus Roth gestern generell davon aus, dass Standortaufgaben "uns so schnell nicht ereilen werden. Ich denke, ich kann auf Sicht ausschließen, dass wir in naher oder mittlerer Zukunft einen Schulstandort dichtmachen müssen".

 Auch an der Grundschule Bruchhof-Sannddorf wird gearbeitet, dort stehen die Heizungsanlagen auf dem Plan. Foto: Thorsten Wolf

Auch an der Grundschule Bruchhof-Sannddorf wird gearbeitet, dort stehen die Heizungsanlagen auf dem Plan. Foto: Thorsten Wolf

 Auch an der Grundschule Bruchhof-Sanddorf wird gearbeitet, dort stehen die Heizungsanlagen auf dem Plan. Foto: Thorsten Wolf

Auch an der Grundschule Bruchhof-Sanddorf wird gearbeitet, dort stehen die Heizungsanlagen auf dem Plan. Foto: Thorsten Wolf

Roth begründete diese Einschätzung auch mit der Bedeutung der Freiwilligen Ganztagsschule (FWGTS). Durch deren Einrichtung habe sich die Verweildauer der Schüler an der Schule erhöht, ergänzte Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff im Gespräch mit unserer Zeitung. Insgesamt sei das Projekt FWGTS, so Roth, eines mit Erfolg. "Nachdem wir bescheiden und mit Unterstützung des Bundes angefangen haben, ist das Angebot inzwischen flächendeckend ausgebaut. Und auch hier steht die Stadt mit 100-prozentiger Kostenträgerschaft ein." Diese Offerte an die Eltern stünde zum einen für den Beitrag Homburgs zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum anderen für eine gezieltere Betreuung des Nachwuchses.

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