Hotel und Klassik Spitzenklassik hoch über der Stadt

Homburg · Das Staatstheater startet eine Konzertreihe im Homburger Schlossberg-Hotel. Premierenkonzert bereits ausverkauft.

 Peter Theiss, Staatstheater-Generalintendant Bodo Busse und Giuseppe Nardi, Inhaber des Schlossberg-Hotels (v.l.) stellten „Schlossberg en Concert“ vor.

Peter Theiss, Staatstheater-Generalintendant Bodo Busse und Giuseppe Nardi, Inhaber des Schlossberg-Hotels (v.l.) stellten „Schlossberg en Concert“ vor.

Foto: Thorsten Wolf

Am Donnerstag, 29. August, feiert die Kultur in Homburg gleich in zweierlei Hinsicht Premiere: Zum einen startet mit „Schlossberg en Concert“ eine neue Konzertreihe in Zusammenarbeit zwischen dem Saarländischen Staatstheater und dem Homburger Schlossberg-Hotel, zum anderen ist es der erste Versuch eben des Staatstheaters mit dem Hotel einen Spielort außerhalb von Saarbrücken zu etablieren. Neben dem schon ausverkauften Konzert in der nächsten Woche sollen zwei weitere Veranstaltungen im Januar und April des kommenden Jahres dieses Ansinnen untermauern.

Unter diesen Vorzeichen war dann auch die gemeinsame Pressekonferenz des Staatstheater, Theiss Naturwaren als einem der wichtigsten finanziellen Unterstützer des Hauses und der Hotelleitung am Mittwoch zu betrachten, denn Werbung für die Premieren-Veranstaltung galt es ja nicht mehr zu machen. Stattdessen skizzierten Staatstheater-Generalintendant Bodo Busse sowie die beiden Theiss-Geschäftsführer Peter Theiss und Giuseppe Nardi, letzterer auch in seiner Funktion als Chef des Schlossberg-Hotels, wie es zu dieser konzertanten Kooperation und Kombination aus Musik und Kulinarik gekommen war. So sei der Impuls zur Zusammenarbeit bei einem gemeinsamen Abendessen mit Künstlern des Staatstheaters geboren worden, wie sich Peter Theiss erinnerte. „Es war die Idee, hier im Schlossberg-Hotel eine Dependance des Staatstheaters zu entwickeln. Ich habe dann mit Bodo Busse geredet.“ Mit Erfolg, schnell sei klar gewesen, dass es keiner großen Logistik bedürfe, man brauche ein Klavier und Sänger.

Für Busse selbst stellt diese neue Kooperation die Umsetzung einer grundsätzlichen Absicht seines Hauses dar. „Das Saarländische Staatstheater soll ja nicht nur in Saabrücken wirken, sondern es war unser großer Wunsch, dass wir auch in die Region gehen, dass wir Satelliten aufbauen.“ Theater habe, so der Intendant, etwas mit Sinnlichkeit zu tun. Auch lägen die Ohren- und die Gaumenfreuden nah beieinander. „Überhaupt erleben wir heute die Kultur nicht nur über den Kopf, sondern über alle Sinne.“ Vor diesem Hintergrund finde er es wichtig, neue Formate zu erfinden, „das ist auch unser Kulturauftrag. Und als Saarländisches Staatstheater freue ich mich sehr, dass wir hier in Homburg diese wunderbare Spielstätte mit Blick über Homburg von der Schlossberghöhe aus eröffnen dürfen“. Konkret würden da in Zukunft Sängerinnen und Sänger des Opernensembles kleine Programme präsentieren, „die mit einem kleinen Menü abgerundet werden“, so Busse weiter.

Giuseppe Nard zu diesem Konzept: Man wolle nicht etwas veranstalten, was überall veranstaltet werde, „deswegen sind wir auf die Idee gekommen, ein künstlerisches Erlebnis mit einem kulinarischen Erlebnis zu verbinden, eine ganz neue Atmosphäre, ein ganz neues Format einer Veranstaltung. Und wir sind sicher, dass der Hörgenuss und der Gaumengenuss perfekt zusammen passen“. Nardi war sich auch sicher, dass man mit dem Ballsaal seines Hotels nach den Umbauarbeiten eine gute Akustik gewährleisten könne. „Nachdem wir einen schönen Holzboden, aber auch eine wunderbare Akustik-Decke eingebaut haben, ist diese Spielstätte den Ansprüchen einer gehobenen Musikerschaft gewachsen. Und ich bin sicher, dass wir ein sehr gutes Hörerlebnis haben werden.“

Sowohl Nardi als auch Busse betonten, dass es daraum gehe, langfristig das Schlossberg-Hotel als Spielstätte des Staatstheaters zu etablieren, „das soll keine Eintagsfliege sein“, so Nardi, „ich hoffe, dass wir Homburg und alle Gäste in Fortsetzung dieser Serie weiter begeistern können“. Er ordnete das neue Angebot auch ins Kulturprogramm der Stadt mit dem „Homburger Musiksommer“ ein und nannte die neue Veranstaltungsreihe „Schlossberg en Concert“ ein „i-Tüpfelchen für alle Klassik-Interessierten“.

In der kommenden Woche sollen die Sopranistinnen Pauliina Linnosaari und Olivia Doray dieser Idee ihre Stimmen geben, begleitet werden die beiden von Antonio Grimaldi am Klavier. Diese Premieren-Offerte scheint einen Nerv getroffen zu haben, alle 200 Karten haben zügig ihre Abnehmer gefunden.

Spannend wird eben an diesem Abend auch die Parkplatz-Logistik sein, neben den 200 Gästen des Konzertabends werden auch die Besucher des Stücks „Der Brandner Kaspar“ des Homburger Amateur-Theaters erwartet, das nicht weit entfernt in der Ruine der Hohenburg seine Premiere feiern wird. Man werde auf diese Situation aber entsprechend reagieren, versicherte Giuseppe Nardi.

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