Fußball Kreisliga Mit 42 noch lange kein Fußballrentner

SCHWARZENBACH · Werner Heiler stürmt für den SV Schwarzenbach II. Und das höchst erfolgreich. In der Kreisliga A Saarpfalz distanziert der Routinier in der Torjägerliste reihenweise ambitionierte Jungspunde, die vom Alter her seine Söhne sein könnten.

  Werner Heiler (links) mit seinen Mitspielern vom SV Schwarzenbach II. Der Stürmer ist zwar schon 42, mischt aber immer noch die Kreisliga auf.

Werner Heiler (links) mit seinen Mitspielern vom SV Schwarzenbach II. Der Stürmer ist zwar schon 42, mischt aber immer noch die Kreisliga auf.

Foto: Stefan Holzhauser

Werner Heiler gehört zu den besten Torjägern der Fußball-Kreisliga A Saarpfalz. Das ist aber nicht der Grund, warum der Stürmer des SV Schwarzenbach II in der Spielklasse deutlich hervorsticht. Der Führende der Torjägerliste, Jeremy Ewertz vom SV Hellas Bildstock II, ist 20 Jahre alt. Drei weitere Spieler unter den besten zehn Schützen sind noch jünger. Der zweitälteste der Top 10, Kelly Lauck von Olympia Calcio Neunkirchen zählt 30 Jahre. Und Heiler? Der hat noch einmal zwölf Lenze mehr auf dem Buckel. Verlernt hat der Angreifer, der im Sommer seinen 43. Geburtstag feiert, trotz seines fortgeschrittenen Fußballalters aber nichts. Mit 25 Treffern in nur 14 Spielen liegt er in der Torjägerliste auf Platz zwei. Und distanziert damit reihenweise ambitionierte Jungspunde, die von Alterswegen her seine Söhne sein könnten.

Der Dachdeckermeister kann auf eine interessante Laufbahn zurückblicken. Alles fing im Kindesalter beim ESC West Kaiserslautern an. Dann wurde Heiler vom großen Nachbarn 1. FC Kaiserslautern entdeckt und schnürte bis zur B-Jugend auf dem Betzenberg seine Fußballschuhe. Sein Weg führte ihn unter anderem zum DFB-Lehrgang nach Duisburg-Wedau. „Einer meiner Mitspieler beim FCK war Marco Reich“, erzählt Heiler. Der heute ebenfalls 42-Jährige Reich trug das Trikot der deutschen Nationalmannschaft, spielte unter anderem noch für den 1. FC Köln, Werder Bremen und Derby County.

Heiler schlug einen anderen Weg ein und entschied sich dazu, einen „soliden Beruf“ zu erlernen. So wurde die Doppelbelastung, das Pendeln zwischen Job und Fußball auf höchstem Nachwuchsniveau irgendwann zu viel. In der A-Jugend folgte schließlich der Wechsel zur TSG Kaiserslautern, für die Heiler auch bei den Aktiven auf Torejagd ging. Der Angreifer war aber bei anderen Vereinen ein begehrter Spieler. Und hatte ein gutes Händchen im Umgang mit seinen Teamkameraden. Beim Club 1. FCK Portugiese kam er so zu seiner ersten Spielertrainerstation. „Ich bin ja halber Portugiese und halb deutsch. Von daher hat das gut gepasst“, blickt Heiler zurück. Über „persönliche Kontakte“ zog es den Stürmer von der Pfalz ins Saarland. Seit 2008 ist er für den SV Schwarzenbach aktiv. „Die Ausnahme war ein Jahr, in dem ich für Einöd-Ingweiler in der Landesliga gespielt habe“, berichtet Heiler.

Mittlerweile ist der Torjäger auch ein unverzichtbares Element des Trainerstabs der Schwarzenbacher Zweiten. Außerdem trainiert der 42-Jährige momentan auch noch die D-Junioren einer SG zwischen Einöd und Wattweiler. Der Routinier hat bereits seine Zusage gegeben, auch in der nächsten Runde dem Trainergespann des SV Schwarzenbach II anzugehören.

Heiler, der in Einöd wohnt, fühlt sich aber auch auf einer für einen Stürmer ungewöhnlichen Position wohl. „Wenn Not am Mann ist, helfe ich auch als Torhüter aus.“ Damit, dass man sich zwischen den Pfosten weniger bewegen müsse als im Sturm, habe das aber nichts zu tun. „Mir fehlt gegenüber früheren Jahren etwas die Spritzigkeit, aber dafür kommt mir eben meine lange Erfahrung zugute“, meint der Torjäger. Sobald sich eine Abschlusschance ergebe, fackele er nicht lange. Einen schwachen Fuß habe er nicht, ergänzt er selbstbewusst. Seine Kaltschnäuzigkeit sei aber nichts wert, ohne seine Mitspieler, die ihn regelmäßig mit Vorlagen füttern.

Der Routinier fühlt sich beim SV Schwarzenbach „sehr wohl“ und hofft auf den Aufstieg der Zweiten in die Bezirksliga. „Im Sommer bekommen wir gute Jungs aus der A-Jugend dazu – und dann wollen wir ganz oben angreifen.

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