Neujahrsempfang Mit dem Schlossberg soll es vorangehen

Homburg · Homburger SPD demonstriert bei ihrem Neujahrsempfang große Einigkeit. Viele Projekte sollen angeschoben werden.

 Vom Homburger Schlossbeg aus kann man weit in die Region blicken, mit den Plänen zur Attraktivitätssteigerung soll auch nach dem Willen der SPD das  Wahrzeichen deutlich mehr Besucher anlocken.

Vom Homburger Schlossbeg aus kann man weit in die Region blicken, mit den Plänen zur Attraktivitätssteigerung soll auch nach dem Willen der SPD das  Wahrzeichen deutlich mehr Besucher anlocken.

Foto: Thorsten Wolf

Die Gerichtsverhandlung gegen Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) wegen Untreue, die am 29. Januar vor dem Landgericht in Saarbrücken beginnt, war – wie konnte es anders sein – auch eines der Themen beim Neujahrsempfang der Homburger Sozialdemokraten. Einen Tag zuvor beginnt der Prozess gegen Alt-OB Karlheinz Schöner (CDU) wegen Untreue umd Betrugs.  Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Wilfried Bohn, am Mittwochabend im gut gefüllten Saalbau: „Ich bin für die Betroffenen froh, dass es jetzt endlich vorangeht. Die lange Wartezeit ist schon eine Zumutung.“ Bohn verspricht sich von den Verhandlungen mehr Klarheit, seien doch bisher öffentlich lediglich die Anschuldigungen gegen die Angeklagten bekannt geworden. „Vor Gericht können sie sich verteidigen. Dann erst werden wir uns ein abschließendes Bild machen können“, so Bohn weiter. Schneidewind selbst nutzte später die Gelegenheit, sich bei allen zu bedanken, „die mich in der sehr schweren Zeit aufgemuntert und unterstützt haben“.

Zunächst ging Wilfried Bohn aber auf die Stadtratspolitik im abgelaufenen Jahr ein. Es seien einige wichtige Entscheidungen auf den Weg gebracht worden. Die Saat, die man 2018 gelegt habe, werde 2019 gepflegt und könne hoffentlich 2020 aufgehen. Man werde den Schlossberg besser erschließen sowie an die Sanierung des alten Rathauses und der Hohenburgschule gehen. Dafür müsse  dieses Jahr dringend genutzt werden, um an die Fördergelder zu kommen. In Sachen Umgehungsstraße zur B 423 erinnerte Bohn daran, dass es seit Jahrzehnten eine Bürgerinitiative gibt, die für diese neue Straße ist. Die Kritiker des Projektes seien derzeit aber lautstarker, deshalb entstehe ein falsches Bild in der Öffentlichkeit. Bei weiteren Projekten wie Vauban-Carrée, Zukunft des Enklerplatzes oder den geplanten Autobahnanschlüssen bat der Fraktionschef die Bürger um Geduld. Hier habe der Stadtrat vieles mitbegleitet, er sei aber nicht derjenige, der die Projekte umsetze oder gar baue und bezahle.

Nach seiner Rede wurde Wilfried Bohn von Manfred Rippel und Daniel Neuschwander überrascht, die ihrem Fraktionsvorsitzenden mit einem Präsentkorb zum Geburtstag gratulierten. Bohn wurde am vergangenen Freitag 60 Jahre alt. Das war auch der Grund, weshalb der SPD-Empfang erstmals von Freitag auf Mittwoch wechselte, damit Bohn „mit seinen Lieben feiern konnte“, wie der Oberbürgermeister anschließend kundtat.

Rüdiger Schneidewind hatte zu Beginn seiner Rede ein Lob im Gepäck für die gute Zusammenarbeit zwischen CDU und SPD im Stadtrat. Insbesondere lobte er den neuen Bürgermeister, den bisherigen CDU-Fraktionschef Michael Forster, für dessen Einsatz im Rathaus. Dann brach er eine Lanze für den Autostandort Homburg – und den Diesel, der zu Unrecht verteufelt werde. „Natürlich ist uns in Homburg der Klimaschutz wichtig, es geht aber auch um Arbeitsplätze.“

Bei den großen Verkehrsthemen in der Kreisstadt erinnerte er daran, dass der Stadtrat manche Planung zwar begleiten könne, aber nicht die Entscheidung in der Hand habe. „Wir sind nicht diejenigen, die sagen können, welche Straßen gebaut werden.“ Aber man habe dafür gesorgt, dass man beispielsweise bei der geplanten Ostanbindung bei den Varianten mitreden dürfe. Bei den Verkehrsprojekten gebe es einige, die polarisierten. Doch stelle er fest, dass sich viele Leute, die mit den Planungen zufrieden seien, nicht zu Wort meldeten.

Auch die gescheiterte Planung auf dem Enklerplatz griff der OB auf. „Das Aus des Investors tut besonders weh, weil mir scheint, dass nicht nur die Normenkontrollklage der Nachbarstadt St. Ingbert dafür gesorgt hat, sondern auch der zunehmende Onlinehandel.“ Die Stadt mache viel, um die Innenstadt lebendig zu halten. Aber sie stoße an Grenzen, wenn Gewerbetreibende ihre Läden nicht halten könnten. Deshalb sei es besonders wichtig, touristische Anreize zu setzen, wie etwa die Sanierung des Schlossberges. Er bekomme immer wieder die Rückmeldung, dass Homburg hier einiges zu bieten habe, „wir die Sachen aber präsentieren wie in den Sechzigern“. Man habe die Chance, Geld nach Homburg zu holen für den Schlossberg.

Laut Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind ist das Vorhaben auf dem Schlossberg allerdings nicht das einzige Mammutprojekt, sondern auch die geplante Sanierung der Hohenburgschule, die ebenfalls bis Ende 2022 fertig sein müsse, sei ein Kraftakt. Dazu kämen weitere wichtige Maßnahmen wie das Sportzentrum in Erbach und das Waldstadion. „Dass wir das alles voranbringen können, geht nur wegen des Saarlandpaktes“, machte der Verwaltungschef deutlich und dankte der Landesregierung dafür. Angesichts dieser vielfältigen Aufgaben komme auf die Mitarbeiter im Rathaus viel Arbeit zu.

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