Sophie löst Marie ab, Leon vor Ben

Homburg · Wie soll unser Kind heißen? Diese Frage beschäftigt werdende Eltern natürlich – und Verwandte und Freunde gleich mit. Bei aller Vielfalt gibt es alljährlich bestimmte Namens-Favoriten. Dies zeigte sich im vergangenen Jahr auch wieder in Homburg.

Wer in ein paar Jahren einen großen Möbelmarkt besucht und die Ansagen aus dem Kinderparadies hört, der kann damit rechnen, dass hier vorwiegens eine kleine Marie, Sophie, ein kleiner Leon respektive Ben oder Elias sofort abgeholt werden möchten.

Das liegt daran, dass es immer wieder Namen gibt, die besonders "in" sind. Und manchmal leiten Eltern , die einen vermeintlich ungewöhnlichen Vornamen für ihren Sprössling wählen, unbewusst einen solchen Boom mit ein.

Auch das Homburger Standesamt hat jetzt die Hitlisten des vergangenen Jahres veröffentlicht. Bei den beliebtesten weiblichen Vornamen gab es einen Platzwechsel. Dabei fiel Marie/Maria, die Spitzenreiterin von 2014 mit 59 Nennungen, auf den zweiten Rang zurück und wurde abgelöst von Sophie/Sophia/Sofia - das ist der Vorname, der 64 Mal vergeben wurde. Im Jahr 2014 hatte er aber auch schon den zweiten Platz belegt.

Auf den nächsten Plätzen liegen Luisa/Louisa/Luise mit 24 Nennungen, Emma (21 Mal), Hannah/Hanna (20), Mia (19), Emilia (16), Anna, Lina sowie Mathilda/Matilda, für die sich jeweils 15 Mal entschieden wurde. Dahinter liegen Mila (14), Nele (13), Lea (elf), sowie Ella und Lena (jeweils zehn). Es folgen Helena, Johanna, Leonie (je neun Mal), Lilly und Amalia/Amalie (acht), Alina, Jana, Katharina, Lara, Paula (je sieben), und Elena, Emily, Frieda, Laura, Marlene, Pauline (je sechs). Die Vornamen Anastasia, Clara, Ida, Julia, Magdalena, Rosa, Sarah, Viktoria wurden je fünf Mal gewählt.

In der Rangliste der beliebtesten männlichen Vornamen in Homburg im abgelaufenen Jahr liegt der Name Leon an der Spitze. 24 Mal haben sich Eltern entschieden, ihren Sohn Leon zu nennen. Auf den Plätzen folgen Ben mit 22 Nennungen, Paul (21) sowie Elias und Luca (jeweils 20 Mal). Dahinter rangierten die Vornamen Maximilian und Fynn (je 19 Mal), Felix (18), Henry/Henri (17), David (16), Samuel und Louis/Luis (je 14), sowie Alexander, Liam, Moritz, Noah, für die sich die Eltern jeweils 13 Mal entschieden.

Bei den insgesamt 1581 Geburten im Jahr 2015 genügte 918 Eltern für ihr Kind nur ein Vorname, 597 hielten zwei Vornamen für angebracht. Drei Vornamen erhielten 55 Kinder; elf Elternpaare gaben ihrem Sprössling vier oder sogar noch mehr Vornamen.

Dabei gibt's Vornamen, die Eltern für ihre Kinder lieben, wie die beiden Homburger Hitlisten-Ersten beweisen - diese bereiten aber in aller Regel keine größeren Probleme im Standesamt . Immer wieder aber hört und liest man über Kinder, die Tarzan, Pillula (nach der vergessenen Pille) oder nach einem Getränk heißen sollen - was dann schon mal ein Gerichtsverfahren nach sich ziehen kann, wenn Eltern ein "Nein" des Amtes nicht akzeptieren wollen.

Das Standesamt Homburg weist darauf hin, dass der Vorname eines Kindes das Geschlecht zweifelsfrei erkennen lassen müsse. Ist dies nicht eindeutig der Fall, muss ein weiterer, das Geschlecht eindeutig bestimmender Vornamen angegeben werden, hieß es. Wer im Zweifel sei, ob der vorgesehene Vorname eintragungsfähig ist, sollte sich frühzeitig beim Standesamt Klarheit verschaffen. Die Mitarbeiter in Homburg seien gerne bereit, in der Fachliteratur und Rechtsprechung, die vor Ort vorhanden ist, nachzuschlagen. Nachschlagen und nachforschen, das gehört hier also zum Alltag. Als letzte Möglichkeit werde bei der Vornamensberatungsstelle der Philologischen Fakultät an der Uni Leipzig oder - bei Vornamen afrikanischer Herkunft - an der Uni Hamburg nachgefragt. Die Entscheidung ergehe nach zwei bis drei Tagen und sei gebührenpflichtig, so das Standesamt weiter.

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