Sonne lädt zum Winterspaziergang

Einöd · Wer „zwischen den Jahren“ etwas Zeit hat, sollte sie nutzen und die Wintertage mit herrlichem Sonnenschein draußen genießen. Besonders schön ist über Einöd. Quasi ungefiltert prallt hier das Licht auf Felder, Wiesen, Bäume und Sträucher.

 Das harte Gegenlicht der Wintersonne sorgt mit seinem Kontrastreichtum für sehenswerte Ansichten zwischen Himmel und Erde – hoch oben auf dem Plateau über Einöd. Fotos: Thorsten Wolf

Das harte Gegenlicht der Wintersonne sorgt mit seinem Kontrastreichtum für sehenswerte Ansichten zwischen Himmel und Erde – hoch oben auf dem Plateau über Einöd. Fotos: Thorsten Wolf

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei. Und wohl für nicht wenige war das große Fest eine schöne Bescherung - unterm Weihnachtsbaum auf jeden Fall, für manchen dann auch mit Blick auf die Waage. Wer aber am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag die Last der Lust am Essen wieder loswerden wollte, den hinderte mitunter richtig mieses und unfestliches Wetter daran, per pedes drohender Gewichtszunahme entgegen zu wirken. Gestern aber war alles anders: Zwar gab's immer noch keinen Schnee, dafür aber richtig knackig-kalte Temperaturen, drüber einen schicken Winterhimmel in blau mit ein paar schönen Wolkenbändern. Und mitten drin die Wintersonnen, die mit ihren harten Strahlen unglaubliche Kontraste in die Landschaft zauberte.

Ein Ort, an dem die Sonne das gestern ganz besonders gut konnte, war die Höhe über Einöd . Quasi ungefiltert prallte das Licht auf Felder, Wiesen, Bäume , Sträucher und was sich sonst noch so als potenzieller Schattenspender eignete und machte daraus ein sehenswertes Spiel aus Hell und Dunkel. Selbst eher banale Ansichten wie die Übergänge zwischen zwei Feldern, Wege und Wegesränder bekamen durch das harte Licht ungewöhnlich präzise Konturen. Ganz besonders spannend wurde es dort, wo man im Gegenlicht der Wintersonne Strukturen vollkommen neu entdecken konnte.

Ein gute Tour, um nicht gleich seine ganzen Weihnachtsreserven "zu verbrauchen", war ein kleiner Rundweg beginnend in der Neunmorgenstraße und von dort aus "rechts raus" hinauf auf die Höhe in Richtung der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Moderat im Anstieg lassen sich dort auch aktuell zusätzliche Pfunde gut auf das Plateau über Einöd bugsieren. Die Mühlklamm im Rücken geht es sanft den Berg hinauf. Kaum Bewuchs stört den Blick auf Himmel und Felder. Und was sich an Baum oder Strauch am Wegesrand findet, dem verleiht die Landschaft fast schon einen künstlerischen Anspruch: Vom Winter kahl gefegt, werden die Bäume mit ihren leeren Ästen zu Skulpturen zwischen der Bodenständigkeit des Ackers und der Unendlichkeit des Himmels.

 Kleine Details am Wegesrand sorgen immer wieder für sehenswerte Abwechslung.

Kleine Details am Wegesrand sorgen immer wieder für sehenswerte Abwechslung.

Nach rund 950 Meter hat man dann die erste Weges-Wahl. Entweder man entscheidet sich für eine längere Strecke und mehr purzelnde Pfunde - und setzt den Weg in Richtung Grenzland weiter fort. Oder man biegt scharf links ab und geht mit Blick auf Einöd weiter hinauf auf die Anhöhe. Gesetz den Fall, dass man es nach einem Fest- und zwei Feiertagen dann doch etwas ruhiger angehen lassen will, führt die Strecke nach besagtem Abbiegen gemütliche 200 Meter weiter bis zur nächsten Wege-Kreuzung. Geht man hier nun geradeaus, dann schließt sich der Rundweg. Nach insgesamt knapp drei Kilometern steht man wieder an seinem Startpunkt - und das Ganze in gemütlichen 30 Minuten Nach-Weihnachten-Spaziergang-Dauer. Man sollte aber schon ein bisschen mehr Zeit einkalkulieren, um die schöne Landschaft mit ihren vielen Details zu erleben und um nach den verregneten und grauen Festtagen ein bisschen Sonne und Kraft zu tanken - die nächsten Feiertage stehen ja schon vor der Tür!

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