Promotions- und Examensfeier Sommerliche Feier mit schwarzen Hüten

Homburg · Die vielen Abiturfeiern der letzten Wochen sind nur der Anfang. Bei der Promotions- und Examensfeier am Uniklinikum konnte man sehen, dass es nahtlos weiter geht. Und auch mit dem Doktorhut ist das Lernen nicht zu Ende.

 Und hier alle 17 Doktoren und Doktorinnen aus dem Sommersemster 2018, die zur Feier kommen konnten, auf einen Blick, 36 sind es insgesamt. Ganz rechts Dekan Professor Michael Menger.

Und hier alle 17 Doktoren und Doktorinnen aus dem Sommersemster 2018, die zur Feier kommen konnten, auf einen Blick, 36 sind es insgesamt. Ganz rechts Dekan Professor Michael Menger.

Foto: Christine maack

Es gibt zwei Promotionsfeiern am Uniklinikum: die große akademische Feier im Dezember und die etwas kleinere im Juni. Für diejenigen, die den Doktorhut bekommen, macht das keinen Unterschied, denn die Freude, es endlich geschafft zu haben, dürfte von der Jahreszeit ziemlich unabhängig sein.

Wobei der Juni obendrein die Gelegenheit bietet, sich etwas schicker anzuziehen, wovon vor allem die jungen Damen rege Gebrauch machten. Nicht nur diejenigen, die promoviert wurden, sondern auch die frischgebackenen Ärztinnen, die nun ihr Examen in der Tasche haben, von denen einige sogar feierliche lange Kleider trugen.

Der Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Michael Menger, der wie immer humorvoll und locker durch die Promotions- und Examensfeier führte, kommt hingegen aus einer ganz anderen Zeit. Da hat man weder eine Examensfeier veranstaltet, noch hätte es jemand gewagt, sich besonders schick zu machen. Das galt in den 70er Jahren als verpönt, „das war muffig, veraltet und reaktionär“, betonte Menger und zeigte Fotos der aus seiner Studentenzeit ultra-angesagten Rock-Gruppe Grateful Dead.

Wie immer, kannte kein Mensch im Hörsaal diese Formation, was Menger auch diesmal wieder vor Augen führte, wie sehr doch die Zeit vergangen ist. Und als er dann auch noch ein Foto der langhaarigen, bärtigen und damals ungeheuer progressiven Gruppe an die Hörsaalwand warf, erblickte die heutige Studentengeneration vermutlich nur ein paar ungepflegte, abgehängte Typen.

Über die Jahre hat sich vielmehr gezeigt, dass das coole (und natürlich auch eitle) Herunterspielen der eigenen Person, wie es im Zuge der 68er in Mode gekommen war, keinen Bestand hat: Junge Doktoren haben den berechtigten Wunsch, dass ihre drei, vier oder gar fünf Jahre Plackerei im Labor oder im Studierzimmer von ihrer Universität anerkannt werden. Und diese Meinung vertritt nicht nur Dekan Menger, sondern auch Universitäts-Präsident Professor Manfred Schmitt, der ebenfalls zu Feier gekommen war und den Doktoren und den gerade fertig gewordenen Medizinern zu ihren Leistungen gratulierte.

Preise gab es auch: Die Fachschaft zeichnete Dr. Benedikt Braun aus der Chirurgie als „tollen Lehrer, der uns selbstständiges Arbeiten vermittelt“ und Dr. Anja Scheller aus der Physiologie als „hervorragende, immer gut gelaunte Wissenschaftlerin“ mit dem Lehrpreis aus. Professor Carl-Martin Kirsch, emeritierter Leiter der Radiologie und im Vorstand der Alumni-Vereinigung, übergab die mit jeweils 1000 Euro dotierten Alumni-med-Promotionspreise an Dr. Marvin Chami und Dr. Laura Schnöder.

Und dann rief Dekan Menger die 17 anwesenden Doktoren einzeln auf, um ihnen persönlich den Doktorhut aufzusetzen. Im gesamten Sommersemester gibt es diesmal 36 Promotionen, viele konnten aber nicht zur Feier kommen, weil sie bereits arbeiten und nicht frei machen konnten. Um so mehr freuten sich diejenigen, die persönlich angesprochen und gelobt wurden. Viele kamen aus der näheren Umgebung, aber auch von der ZVS verschickte Doktorinnen aus Sachsen, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern waren dabei, von denen einige auch künftig im Saarland bleiben werden.

Kira Beatrice Hanschitz aus Kirkel lieferte für Professor Menger das von ihm stets besonders geschätzte Beispiel von saarländischer Heimatverbundenheit par excellence: Am Johanneum 2010 Abitur gemacht, in Homburg studiert, nun promoviert – und in der Klinik in Püttlingen beschäftigt. Auch der Saarländer Maximilian Huber hat in Homburg Zahnmedizin studiert und arbeitet seit einigen Monaten in einer Bexbacher Praxis. Dort werde er öfter gefragt: „Sinn Sie jetzt schon Doktor?“ Diese Frage könne er nun endlich mit Ja beantworten, sagt er lachend.

 Kira Beatrice Hanschitz aus Kirkel ist nicht nur eine hervorragende Sportlerin, sondern auch eine heimatverbundene Ärztin, die hier von Dekan Professor Michael Menger ihren Doktorhut bekommt. Sie hat am Johanneum Abitur gemacht, in Homburg studiert und arbeitet nun in der Klinik in Püttlingen.

Kira Beatrice Hanschitz aus Kirkel ist nicht nur eine hervorragende Sportlerin, sondern auch eine heimatverbundene Ärztin, die hier von Dekan Professor Michael Menger ihren Doktorhut bekommt. Sie hat am Johanneum Abitur gemacht, in Homburg studiert und arbeitet nun in der Klinik in Püttlingen.

Foto: Christine maack
 Dr. Marvin Chami und Dr. Laura Schnöder erhalten von Professor Carl-Martin Kirsch ihre mit jeweils 1000 Euro dotierten Promotionspreise.

Dr. Marvin Chami und Dr. Laura Schnöder erhalten von Professor Carl-Martin Kirsch ihre mit jeweils 1000 Euro dotierten Promotionspreise.

Foto: Christine Maack
 Die Fachschaft zeichnete den Chirurgen Dr. Benedikt Braun (r.) für gute Lehre aus. Die zweite Preisträgerin, Dr. Anja Scheller, war leider verhindert.

Die Fachschaft zeichnete den Chirurgen Dr. Benedikt Braun (r.) für gute Lehre aus. Die zweite Preisträgerin, Dr. Anja Scheller, war leider verhindert.

Foto: Christine Maack

Es war wieder eine gelungene Promotions- und Examensfeier, die alle Beteiligten sicher gerne in Erinnerung behalten werden.

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