Sommerabend mit Forschung

Homburg · Der Freitagabend war wie gemacht für das alljährlich größte Ereignis am Uniklinikum: die Lange Nacht der Wissenschaften. Schon vor der Eröffnung um 17 Uhr strömten viele Familien auf den Campus und genossen den Sommerabend. Etliche Jugendliche waren aus dem ganzen Saarland angereist.

Und der Dekan hatte doch Recht behalten. "Am Freitag wird's schön", hatte Professor Michael Menger verkündet, als er vor einigen Tagen anlässlich eines Spatenstichs auf dem Gelände des Uniklinikums noch im Matsch versunken war.

Kaum zu glauben, aber der Wettergott hatte am Freitag anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaft ein Einsehen und setzte den Regen kurzzeitig aus. Die Besucher dankten es mit bunten Sommerkleidern, guter Laune und einem kühlen Getränk. Ein Sommerabend voller Abenteuer war es für die Kinder, die in großer Anzahl den Campus stürmten.

Wie etwa der achtjährige Jean-Marc aus Urexweiler, der zusammen mit Mama und Oma in einem abgedunkelten Raum seinem Herzschlag zuschauen durfte. "Du hast ein tolles Herz", lobte der Kinderkardiologie Dr. Mojtaba Abedini und belohnte Jean-Marc nach der Untersuchung mit einer Haribo-Maus. "Jetzt besuchen wir gleich die große Schwester", erklärt Jean-Marcs Mama, "die flickt in der Orthopädie nämlich Bananenschalen zusammen." Während die frühen Abendstunden zwischen 17 und 19 Uhr vorwiegend von Familien genutzt wurden, trudelten die Jugendlichen erst gegen 20 Uhr ein. Abiturientengruppen aus Homburg , Neunkirchen und Saarbrücken hatten sich zusammengetan, um sich über Studienmöglichkeiten zu informieren.

"Das muss nicht Medizin sein, auch Chemie oder Biologie wären Fächer, die mich interessieren", betonte die 17-jährige Ann-Kathrin aus Waldmohr, die mit ihrer Freundin das nagelneue Forschungsgebäude CIPMM besichtigte. Beide kommen beim Rundgang durch die Labore ein bisschen ins Schwärmen: "Ach, das ist Forschung ", seufzt Ann-Kathrin, und ihre Freundin fügt hinzu: "Das ist was ganz anderes als Schule". Vielleicht wäre das CIPMM ja eine Option für die Zukunft, meint Ann-Kathrin, aber ihre Freundin bremst: "Erst mal müssen wir nächstes Jahr ein gutes Abi hinkriegen."

Unter die vielen Besucher mischten sich auch Landrat Theophil Gallo und Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind . Begrüßt hatte Dekan Michael Menger betont leger -mit schwarzem Hut und roten Schuhen sah er fast schon aus wie ein Rockstar. "Ich mach's kurz und gebe nur den Startschuss", sagte er und fügte übers Mikrofon hinzu: "Schön, dass ihr alle da seid!" Danach spielte die Uni Big Band, und ein schöner Sommerabend konnte beginnen.

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