Die Woche in Homburg Informatik ist Zukunft für alle

Monika Henzinger war vor 22 Jahren eine Ausnahmeerscheinung, denn sie war damals, mit 33 Jahren, die jüngste Professorin an der Universität des Saarlandes, noch dazu im Fach Informatik. Inzwischen ist sie eine der weltweit anerkannten Top-Informatikerinnen und wurde mit vielen Preisen und wissenschaftlichen Ehrungen ausgezeichnet, sie lehrt in den USA, in Wien, in Müchen und in Lausanne.

So war die Woche in Homburg
Foto: Robby Lorenz

„Ich war halt immer gut in Mathematik“ , hatte sie damals gesagt, „und ich finde, dass die Informatik ein schöner Beruf für Frauen ist.“

Als sie 1985 anfing zu studieren, war der Frauenanteil im Fach Informatik mit 15 Prozent passabel. Der Tiefpunkt war bei sieben Prozent im Jahr 2012 erreicht. Monika Henzinger bedauerte dies, denn „Berufe, die mit Informatik zu tun haben, sind geachtete, gut bezahlte Arbeitsplätze“. Inzwischen liegt der Frauenanteil wieder bei 24 Prozent. Frühförderung heißt das Zauberwort. Am Saarpfalz-Gymnasium in Homburg gibt es ein Pilotprojekt: Kinder könne schon ab der fünften Klasse mit Informatik anfangen. Sie dürfen den Kleincomputer Calliope bedienen und feststellen, dass es toll ist, wenn ein Gerät ausführt, was man ihm zuvor in Form von abstrakten Befehlen eingetrichtert hat. Dieses Erlebnis macht Informatik so faszinierend. Saarlandweit wird nun mit Informatik-Unterricht gestartet, am Saarpfalz-Gymnasium weiß man, dass es ein langer Weg ist - man muss nicht nur früh die Kinder dafür finden, sondern auch die Lehrkräfte. Aber am Ende sind es nicht nur männliche Nerds, die in einer dunklen Bude an PC’s herumbasteln und dabei Pizza in sich reinstopfen, sondern Informatik ist ein gemeinsames Zukunftsprojekt für alle Jugendlichen.

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