Homburg/Bexbach/Kirkel Schulen zufrieden mit den Neuanmeldungen
Homburg/Bexbach/Kirkel · Spitzenreiter bei den Anmeldezahlen ist erneut das Johanneum. Alle Gemeinschaftsschulen und Gymnasien sehen sich gut aufgestellt.
Auch wenn die letzten beiden Schuljahre in der Corona-Pandemie schwierig waren – für Viertklässler nähert sich das Ende ihrer Grundschulzeit. Ihre Eltern mussten sich mit ihnen in den vergangenen Wochen damit auseinandersetzen, wo der Nachwuchs seine schulische Laufbahn fortsetzen soll.
Nun ist der Anmeldungszeitraum an Gemeinschaftsschulen und Gymnasien seit etwa Mitte der Woche vorbei. Und das bietet die Gelegenheit, auf die Zahlen zu schauen. Wobei diese noch nicht endgültig sind, denn es sind immer Nachmeldungen möglich, womit man diesmal fast überall verstärkt rechnet, da in der Pandemie viele in Quarantäne stecken und daher ihre Unterlagen nicht fristgerecht abgeben konnten. Darauf haben die Schulen hingewiesen. Es geht also um Richtwerte, Veränderungen sind fast überall noch möglich. Tendenzen kann man aber doch ablesen.
Generell werden, so der Stand zur Wochenmitte, um die 270 Viertklässler im September neu in eine Gemeinschaftsschule in Homburg, Bexbach und Kirkel eingeschult, an den drei Homburger Gymnasien wird es im Herbst um die 315 neue Fünftklässler geben. Es haben sich damit zwar immer noch mehr Eltern für ihre Kinder ein Gymnasium ausgesucht, rein rechnerisch etwas über 50 Prozent. Allerdings nähern sich beide Schulformen an, die hiesigen Gemeinschaftsschulen liegen bei den Einschulungszahlen prozentual nur wenige Punkte darunter.
In den Gemeinschaftschulen ist man dann auch allenthalben zufrieden mit den Neu-Anmeldungen.
Richtig froh ist Gaby Schwartz, Schulleiterin der Galileo-Schule in Bexbach: 88 Anmeldungen kann sie vorweisen – und das, obwohl man den Tag der offenen Tür in der Pandemie abgesagt habe. An den anderen Schulen hatte dieser in irgendeiner Form überwiegend stattgefunden – angepasst an die Coronavorgaben.
Es seien viel mehr Anmeldungen als letztes Jahr, sagt Schwartz. Da hatte man 64 zusammenbekommen. Die meisten neuen Fünfer kämen von der Grundschule Bexbach, aber nicht nur. Auch aus anderen Ecken des Saarpfalz-Kreises verzeichne sie Neuschüler – und zusätzlich solche, die von der Grundschule Wellesweiler wechseln. Vier neue Fünfer-Klassen seien genehmigt, ansonsten sei die Schule stabil dreizügig. Auch an der Bandklasse, in der man zwei extra Musikstunden habe und die Möglichkeit, Gitarre, Keyboard, Bass oder Schlagzeug zu lernen, habe es ein großes Interesse gegeben. 27 der 87 Neu-Fünfer haben sich dafür entschieden.
Auch in der Sandrennbahnschule hat Leiter Thorsten Podevin die Anmeldezahlen vorliegen und ist auf jeden Fall zufrieden. 70 zählte er zum Ende der Frist, aber angesichts der schon terminierten Nachmeldungen werde man bei mindestens 75 liegen. Im vergangenen Schuljahr hatte man im Frühjahr weniger, nämlich 64, am Ende waren es zum Schuljahresbeginn aber doch 71 neue Fünftklässler. Es sei interessant, dass diesmal das Ganztagsprogramm von den Eltern stärker nachgefragt worden sei. An der Schule könne man wählen zwischen Halbtag, Ganztag oder freiwilliger Ganztagsschule bis 15 oder 17 Uhr. Vermutlich werde man mit drei, eventuell vier neuen fünften Klassen starten, sagt Podevin. Was er wie auch andere seiner Gemeinschaftsschul-Kollegen immer wieder beobachten: In der siebten, achten und neunten Klasse gebe es sehr viele Anfragen von Kindern, die aus den Gymnasien herüberwechselten. Es sei schade, dass diese sich nicht gleich die Gemeinschaftsschule ausgesucht haben. Kinder sollten durch Erfolg lernen, kommt es aber so wie beschrieben, müssten sie erst einmal aufgebaut werden.
Das Phänomen kennt auch seine Kollegin Barbara Neumann, Leiterin der Robert-Bosch-Schule. „Wir leisten da große Aufbauarbeit, weil die Kinder das Gefühl haben, sie sind gescheitert“, unterstreicht sie. Bei den Neuanmeldungen geht sie in ihrer Schule „auf die 50“ zu. 2021 waren es 70, da hatte es drei Klassen gegeben, diesmal würden es zwei. Auch sie rechnet mit ordentlich Nachmeldungen.
In der Gemeinschaftsschule Kirkel in Limbach hat der stellvertretende Leiter Michael Bollenbach zur Wochenmitte 57 neue Anmeldungen vorliegen. Damit habe man sich deutlich gesteigert, vergangenes Jahr seien es knapp über 50 gewesen, 2020 lag man bei 44. Da man zugelegt habe, sei er „ganz zufrieden“. Wenn es einige Nachmeldungen gebe, dann könne man drei angenehm große Klassen bilden. Die Kinder kämen dabei aus allen drei Kirkeler Ortsteilen, aber auch aus Frankenholz, Furpach und Beeden, vereinzelt aus anderen Homburger Stadtteilen.
An den Gymnasien verteilen sich die Schüler recht unterschiedlich. Mit großem Abstand die meisten Anmeldungen verzeichnet das Johanneum. Über 130 Bewerbungen habe sich die Schule freuen können, 128 werde man aufnehmen, sagt Schulleiter Oliver Schales. Und das bedeutet: Fünf neue fünfte Klassen, darunter auch wieder eine bilinguale. Mehr als fünfzügig sei aber an der Schule auch nicht möglich. Man pendele sich bei um die 130 bis 140 Neuschülern ein, fügte er hinzu, im vergangenen Jahr seien es sogar 140 gewesen. Man müsse aber auch aufpassen, dass die Klassen nicht zu groß werden. Sehr gut nachgefragt werde das Silentium, über 90 Prozent entschieden sich für die FGTS.
Auch an den beiden anderen Gymnasien ist man zufrieden. Am Mannlich-Gymnasium sind es 98 Anmeldungen nach 92 im Vorjahr. Das sei eine „Optimalzahl“, sagt Schulleiter Wolfram Peters. Die Schule sei vierzügig, die Klassen nun nicht zu groß. „Besser kann die Zahl gar nicht sein.“ Man habe einen Schnuppertag angeboten, der sehr gut gelaufen sei. Es seien dann noch etliche Individualführungen hinzugekommen. Peters ist froh, dass es nicht nur digital lief. Denn: „Wie will ich online neue Kinder kennenlernen?“. Wenn beide Enden sich kennen, ginge es gerade noch - doch ansonsten sei man chancenlos.
Jürgen Mathieu ist mit den Anmeldungen ans Saarpfalz-Gymnasium ebenfalls froh, auch „dass es dieses Jahr wieder besser geklappt hat“. 88 neue Fünftklässler wollen die Schule ab Herbst besuchen, und das sei nur ein Zwischenstand, da könne noch etwas nachkommen. Damit könne man nun wieder vier Klassen bilden. Im vergangenen Jahr waren es bei gut 70 Anmeldungen drei Fünfer-Klassen.
Der Schulleiter führt das auch darauf zurück, dass man 2021 das Gymnasium nur rein virtuell vorgestellt habe. „Das war wenig nachgefragt“, obwohl man sich viel Mühe gegeben habe. Der Tag der offenen Tür, den es diesmal gab, sei auf eine große Resonanz gestoßen. Er sieht die Schule so gut aufgestellt. Und verweist unter anderem auf den Schwerpunkt Informatik. Hier zählt das Gymnasium zu den Pionieren in der schulischen Informatik-Ausbildung, die ja nun generell wichtige werden soll. Das Pilotprojekt ab Klasse fünf sei auch offiziell bestätigt und laufe gut, informiert Mathieu. Ab Klasse acht sei es zudem als Hauptfach wählbar.