Sie sind unter den Top-IT-Schülern

Homburg · Die Homburger Saarpfalz-Gymnasiasten haben es wieder geschafft, beim bundesweiten Informatikwettbewerb deutlich zu überzeugen.

 Erneut konnten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums bei Bundeswettbewerben im Bereich Informatik auszeichnen, auch erhielt die Schule zum wiederholten Male den Titel „Bundeswettbewerb Informatik Gold Schule“. Foto: Thorsten Wolf

Erneut konnten sich zahlreiche Schülerinnen und Schüler des Saarpfalz-Gymnasiums bei Bundeswettbewerben im Bereich Informatik auszeichnen, auch erhielt die Schule zum wiederholten Male den Titel „Bundeswettbewerb Informatik Gold Schule“. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Nein, dass man am Homburger Saarpfalz-Gymnasium mit einer hohen Beständigkeit beim Bundeswettbewerb Informatik und beim "Informatik-Biber" vordere Plätze erreiche, sei alles andere als ein Automatismus. Vielmehr, so Schulleiter Jürgen Mathieu, müsse man sich klarmachen, dass hinter diesen Erfolgen "ein hohes Engagement steht. Und zwar sowohl seitens der Schüler als auch der Lehrer."

Mit welchem Erfolg dieses Engagement auch in diesem Schuljahr wieder gekrönt wurde, das präsentierte das Gymnasium gestern Morgen in einer kleinen Feierstunde. Da erhielten 27 Schülerinnen und Schüler die verdiente Anerkennung für ihre Leistungen im Bundeswettbewerb, andere wurden für ihre langjährige und kontinuierliche Teilnahme am "Informatik-Biber" ausgezeichnet, wieder andere für ihre Leistungen beim so genannten "Frühstudium" der Hochschule Kaiserslautern. Neben den individuellen Preisen für Schülerinnen und Schüler konnte sich das Saarpfalz-Gymnasium erneut auch den Titel "Bundeswettbewerb Informatik Gold Schule" sichern. "Wir tragen diesen Titel, der klar macht, dass wir unter den zehn besten Schulen in Deutschland sind, nun durchgehend seit 2009", wie Informatik-Lehrer Michael Bergau nicht ohne Stolz vermeldete. Damals sei man zum ersten Mal in diesem Wettbewerb gestartet. Neben Michael Bergau und Schulleiter Jürgen Mathieu hatte sich auch Saarpfalz-Landrat Theophil Gallo Zeit genommen, um die Schülerinnen und Schüler persönlich zu ihren Leistungen zu beglückwünschen und ihnen die entsprechenden Urkunden zu überreichen. Diesen Moment nutzte Gallo auch dazu, den Informatik-Schülern die Pläne des Kreises zur Vereinheitlichung der IT-Technik kurz vorzustellen. Dies sei, so Gallo, Teil des Planes, ein "IT-Kreis" zu werden, "hier wollen wir an der Spitze mitspielen". Genau an diesem Punkt arbeite man gerade an einer einheitlichen IT-Ausstattung für den Kreis, "um das Ganze besser zu machen, als es vorher war".

Eben zu diesem Thema verwandelte sich die Preisträger-Feierstunde dann für Gallo zu einer kleinen Produkt-Präsentation, denn: Das Saarpfalz-Gymnasium selbst hatte in den vergangenen Wochen an einem System gearbeitet, das den Einsatz von Informationstechnologie an der Schule fächerübergreifend einfacher, standardisierter und vor allem kostengünstig umsetzen soll. Michael Bergau: "Wir haben da ein bisschen vorgearbeitet. Heute gibt es ja ‚Flatrates' für alles, deswegen bräuchten wir auch eine IT-Lösung für alles." Genau die habe man am Saarpfalz-Gymnasium entwickelt.

Bergau demonstrierte dann auch zusammen mit seiner Kollegin Stephanie Jennewein, sie hatte einen kleinen Computer als Prototypen zusammengebaut, um was es sich genau bei der "Lösung made in Saarpfalz-Gymnasium" handelt: Ein System, bei dem jeder Lehrer eben mit einem von Jennewein auf Basis eines Raspberry-Pi-Systems (ein einfacher, Ein-Platinen-Rechner) konzipierten Rechners während des Unterrichts ein zeitlich begrenztes "didaktisches" Kabellos-Netzwerk aufbauen kann. Auf das können die Schüler dann mittels einer eigens konzipierten App auf ihrem Handy zugreifen. Das System entspreche den Anforderungen von Schülern, Lehrern und Eltern und sei zudem mit knapp 130 Euro pro Gerät, jeder Lehrer soll über einen solchen Rechner verfügen, in der Summe auch für den Kreis finanziell tragbar. Für dieses Projekt, so Bergau, habe man auch schon nach Partnern gesucht. Hier hätten Bosch und die Fachhochschule Zweibrücken signalisiert, sich gegebenenfalls an der Entwicklung zu beteiligen. Dies sorge auch dafür, dass sich die Kosten schon bei der Entwicklung in Grenzen halten würden. "Damit wären alle Probleme gelöst." Gedacht sei, wenn es das Projekt über die Prototypenphase hinaus schaffe, das System allen Schulen im Saarpfalz-Kreis zur Verfügung zu stellen.

Zum Thema:

Talente zu entdecken und zu fördern ist Ziel des Bundeswettbewerbs Informatik, ausgerichtet von der Gesellschaft für Informatik und gefördert vom Bundesbildungsministerium unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Jährlich nehmen etwa 1000 junge Menschen unter 21 Jahren an diesem Wettbewerb teil. Allen Teilnehmern stehen weitergehende Fördermaßnahmen offen, die Sieger werden ohne Aufnahmeverfahren in die Studienstiftung aufgenommen. Der Bundeswettbewerb Informatik ist der traditionsreichste Wettbewerb dieser Art. Zusätzlich gibt es zwei weitere Wettbewerbe: den Informatik-Biber, einem Informatik-Wettbewerb für alle, und die Informatik-Olympiade.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort