Festakt SG Erbach feiert 100-jähriges Bestehen

Erbach · Am Samstagabend findet der Festakt in der Vereinshalle an der Eichheck statt. Wir blicken zurück auf die Vereinshistorie.

Stolz kann die SG Erbach auch auf ihre Jugendarbeit sein. Auf der Vereinsanlage an der Eichheck mit zwei Rasenplätzen trainiert der Nachwuchs – hier die F2-Jugend – mit 220 Spielern in zwölf Mannschaften.

Stolz kann die SG Erbach auch auf ihre Jugendarbeit sein. Auf der Vereinsanlage an der Eichheck mit zwei Rasenplätzen trainiert der Nachwuchs – hier die F2-Jugend – mit 220 Spielern in zwölf Mannschaften.

Foto: Markus Hagen

100 Jahre alt wird in diesem Jahr die SG Erbach. Dieser stolze Geburtstag wird am Samstag, 18. Mai, ab 19 Uhr mit einem Festakt unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Tobias Hans in der vereinseigenen Sporthalle an der Eichheck gefeiert. Viele Gratulanten aus Politik, Wirtschaft und Sport haben sich angesagt. Vorsitzender Julian Bay wird mit Vorstandskollegen zehn neue Ehrenmitglieder vorstellen, langjährige Mitglieder werden für 25 Jahre und 40 Jahre Treue ausgezeichnet.

Ein genaues Gründungsdatum lässt sich in den Vereinsunterlagen nicht mehr nachvollziehen. 1919 wurde unter dem Namen „Konkordia Erbach“ im Gasthaus Höchst der Fußballverein von 24 fußballbegeisterten Männern gegründet. Unter dem Vorsitz von Otto Roth und Karl Höchst für die Geschäftsführung wurde der Sportbetrieb mit Fußball und später mit Kraftsport (Ringen) aufgenommen. Die Fußballer durften sich schon bald über die erste Meisterschaft freuen. In der zweiten Saison nach der Gründung holte sich die Konkordia Erbach 1921 den Titel in der C-Klasse. Der Verein wurde nun umbenannt und hieß nun „Verein für Rasenspiele Erbach“ (VfR Erbach). 1934 war ein wichtiges Jahr in der Vereinsgeschichte, weil sich der VfR Erbach und der Erbacher Kraftsportverein zusammenschlossen. Bis 2008 gehörte Ringen zum Sportangebot. Danach gründeten sie mit dem KSV Erbach einen eigenen Verein.

Ein weiterer wichtiger Schritt in der Vereinsgeschichte war 1934 die Beantwortung der Sportplatzfrage. Der Verein übernahm den heutigen Platz und das Gelände an der Eichheck. Mit viel Individualismus wurde dort ein Rasenplatz angelegt. Sportlich ging es aufwärts. Von der A-Klasse gelang der Aufstieg in die Bezirksklasse. Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs 1945 spielten die Erbacher Fußballer gemeinsam mit dem Omnisportverein mit Fußballern aus Reiskirchen und dem Sportlern des Ex-Turnvereins Erbach. 1949 wurde der SV Reiskirchen und TV Erbach wieder neu gegründet. Der einstige VfR Erbach nahm nun eigenständig den Sportbetrieb unter seinem heutigen Namen „Sportgemeinde Erbach“ mit Fußball und Ringen wieder auf.

 Die Nachkriegsjahre waren von viel Arbeit auf dem Sportgelände geprägt. Es war die Zeit der großen Bauprojekte, die mit Sporthalle, Sportheim, Umkleideraume und Nebenanlagen in unzähligen Arbeitsstunden engagierter Mitglieder umgesetzt wurden. Sportlich ging es zurück in die A-Klasse. 1955 folgte die Rückkehr in die Bezirksliga, in der man 13 Jahre lang spielte. 1959 wurde das 40-jährige Bestehen in der überfüllten Sporthalle an der Eichheck gefeiert. Der damalige Vorsitzende Erich Müller bedankte sich für das bis damals Erreichte.

 Die Fußballer schafften am 28. Mai 1978 nach einem 1:0-Sieg im Entscheidungsspiel gegen den SV Oberlinxweiler den Aufstieg in die damals neu geschaffene Landesliga Nord-Ost. Trainer dieser SGE-Mannschaft war Hennes Ecker, der heutige Ehrenvorsitzende. 1982 wurde für die SG Erbach ein schwarzes Jahr. Die Fußballer waren abgestiegen. Die Ringer bildeten mit St. Ingbert eine Kampfgemeinschaft. Zudem musste der damalige Vorsitzende Lothar Fischer über finanzielle Probleme informieren. Erfolge gab es zumindest vom Fußballnachwuchs. Auch die Ringer sorgten für sportliche Schlagzeilen. Helmut Dostert holte seine elfte Saarlandmeisterschaft und wurde Deutscher Vizmeister in seiner Gewichtsklasse.

 1994 stieg die SG Erbach als Meister der Kreisliga A Höcherberg in die Bezirksliga Ost auf, die sie aber später wieder verlassen musste. Die Rückkehr in die Bezirksliga Ost sollte 2002 unter Trainer Frank Lebong folgen. Die SG Erbach wurde mit 75 Punkten und einem Torverhältnis von 115:24 mit vier Punkten Vorsprung auf den FC Homburg II Meister der Saison 2001/02 in der Kreisliga A Höcherberg.

In der Saison 2002/03 spielten sogar drei aktive Mannschaften bei der SG Erbach. Nach einer Neugliederung der Fußballligen 2009 im Saarland musste die SG Erbach wieder zurück in die Kreisliga A. Doch 2011 gelang der SG erneut die Meisterschaft in dieser Liga und die Rückkehr in die Bezirksliga Homburg, in der man zur Zeit weiter spielt.

 Im Mai 2017 gab Klaus Ecker nach sechs Jahren Tätigkeit als erster Vorsitzender sein Amt aus gesundheitlichen Gründen ab. Julian Bay übernahm die Vereinsführung. In der laufenden Saison 2018/19 heißt es für die Fußballfans der SG Erbach die Daumen zu drücken. Das erste Team mit den beiden Trainern Andreas Wolf und Christian Wolf liegt zwei Spieltage vor dem Lokalrivalen SV Reiskirchen auf Platz eins in der Bezirksliga Homburg. Wahrscheinlich wird der Titelkampf und der Aufstieg in die Landesliga Ost erst am letzten Spieltag entschieden, wenn die SG am 26. Mai an der Eichheck den Verfolger SV Reiskirchen empfängt.

 „Wir sind zu Recht stolz auf unsere Jugendarbeit“, verweist Bay auf viele Erfolge von Stadt- bis Landesebene der Nachwuchsspieler in den letzten Jahrzehnten. „Ohne die vielen Trainer und ehrenamtlichen Helfer im Nachwuchs geht es nicht.“ Rund 220 Jugendspieler sind aktuell in zwölf Mannschaften aktiv. Alle Altersstufen von der A- bis zur G-Jugend sind besetzt.

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