Seniorenbeirat wird neu besetzt"Wir wollen weiter ernst genommen werden"

Homburg. Zur neuen Legislaturperiode des Stadtrats wird auch der Seniorenbeirat neu berufen. Der Seniorenbeirat soll Ansprechpartner für ältere Mitbürger sein, mit den Trägern der Seniorenarbeit und Altenhilfe zusammenarbeiten und die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement fördern

Homburg. Zur neuen Legislaturperiode des Stadtrats wird auch der Seniorenbeirat neu berufen. Der Seniorenbeirat soll Ansprechpartner für ältere Mitbürger sein, mit den Trägern der Seniorenarbeit und Altenhilfe zusammenarbeiten und die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement fördern. Das Gremium besteht aus insgesamt 22 Mitgliedern aus den Reihen der Wohlfahrts- und Sozialverbände, der Kultur- und Sportvereine, des Gewerbevereins, der Akademie für Ältere, der Ortsvorsteher und Ortsvertrauensleute, des Stadtrates und der Homburger Bevölkerung. Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und die Seniorenbeauftragte Christel Steitz bitten die Homburger Bevölkerung, Vorschläge für die Mitgliedschaft im Seniorenbeirat zu machen. Diese können bei der Stadtverwaltung unter dem Kennwort "Seniorenbeirat" bis zum 10. September eingereicht werden. Der Personal- und Sozialausschuss des Stadtrates wählt aus den eingegangenen Vorschlägen drei Personen, die dann vom Oberbürgermeister als Mitglieder des Seniorenbeirates benannt werden. Die Tätigkeit im Seniorenbeirat ist ehrenamtlich. Die Mitglieder sollen 55 Jahre oder älter sein und in Homburg wohnen. Der Beirat arbeitet beratend, parteipolitisch unabhängig und konfessionell neutral. Neben Dingen, die die Stadt für die Senioren tun kann - wie beispielsweise die Einrichtung von Zebrastreifen an Straßen, die oft von älteren Leuten überquert werden - bietet der Seniorenbeirat auch selbst aktive Lebenshilfe an. Ganz wichtig sind dabei die regelmäßigen Treffen in der Hohenburgschule. Hier wird nicht nur gesellig zusammen gelernt, genäht, gebastelt oder getöpfert, sondern es geht auch um ein zentrales Thema: Was tun, wenn der Lebenspartner, die Lebenspartnerin gestorben ist? Dafür gibt es jeden ersten und dritten Freitag im Monat von 9.30 bis 11.30 Uhr das Lebenscafé in der Hohenburgschule. Hier treffen sich ältere Menschen, die oftmals alleine sind mit ihrer Trauer, die ihre Kinder nicht belasten wollen, aber dennoch ein großes Bedürfnis haben, sich auszusprechen. Ehrenamtliche Ansprechpartner, die Erfahrungen haben in der Hospiz- und Trauerbegleitung, helfen, dieses einschneidende Ereignis eines Todesfalls besser zu verarbeiten. Der Treffpunkt für Trauernde hat schon sehr vielen alten Menschen geholfen, sagt die seniorenbeauftragte Christel Steitz. Seniorenarbeit der Stadt Homburg, Gabriele Schreck, Telefon: (06841) 101 114Treffpunkt für Alt und Jung in der Hohenburgschule, Theresia Hauswirth, (06841) 101 108. Infos direkt bei der Seniorenbeauftragten der Stadt, Christel Steitz, Tel. (06841) 719 09.Für welche Belange bekommen Sie ein glattes Nein?Steitz: Nun ja, es ist natürlich nicht alles möglich, was ältere Leute sich wünschen. Zum Beispiel ist es so gut wie unmöglich, Bushaltestellen zu verlegen. Was aber möglich ist: Man kann sie behindertengerecht ausstatten. Also fragen wir mal positiv: Was ist denn alles möglich in der Seniorenpolitik?Steitz: Wir haben für Seniorenparkplätze in der Tiefgarage gekämpft, wir haben Sitzgelegenheiten auf Friedhöfen, in Grünanlagen oder vor Geschäften bekommen. Randsteine sind abgesenkt worden, damit man mit dem Rollator oder dem Rollstuhl besser darüber kommt - und wir haben endlich unsere beiden Zebrastreifen am Saalbau bekommen. Das war ein großes Anliegen von uns. Was sind die größten Ängste älterer Menschen innerhalb der Stadt?Steitz: Viele ältere Leute haben Sicherheitsbedenken. Sie haben Angst, bestohlen oder betrogen zu werden. Handtaschenraub gehört zu den Ängsten älterer Frauen im Dunkeln. Oder Trickbetrug am Telefon. Es gibt da ja ganz gewiefte Betrüger, die suchen sich bewusst alte Vornamen heraus wie Käthe, Mechthild oder Heinrich und rufen da an und geben sich als Enkel aus, der Geld braucht. Das klappt immer wieder. Was sind die künftigen Themen in der Seniorenarbeit?Steitz: Wohnen im Alter ist eine zentrale Frage. Will ich alleine leben und doch Gemeinschaft haben? Will ich in eine Wohngruppe? Da ist vieles in Bewegung. Neue Wohnformen ist eines der wichtigen Zukunftsthemen in der Seniorenpolitik. Was ist für Sie wichtig?Steitz: Dass wir weiterhin mit unseren Anliegen innerhalb der Verwaltung ernst genommen werden. Das war bisher immer der Fall. Und dass einsame und trauernde Menschen den Weg in unser Lebenscafé finden. Ich bin stolz, was hier an ehrenamtlicher Hilfe geschieht.

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