70 Jahre VdK Erbach Seit 70 Jahren im Dienst des Menschen

Homburg · Der VdK-Ortsverband Erbach-Reiskirchen feierte mit Politprominenz, ein Blick galt auch der Entstehung nach 1945.

 Mit zahlreichen Gästen aus der Politik und Vertretern der Kirche gestaltete VdK-Ortsverbandsvorsitzende Gitta Dejon (Mitte rechts) eine gelungene Jubiläumsfeier.

Mit zahlreichen Gästen aus der Politik und Vertretern der Kirche gestaltete VdK-Ortsverbandsvorsitzende Gitta Dejon (Mitte rechts) eine gelungene Jubiläumsfeier.

Foto: Foto: Sebastian Dingler

  Etwa 100 Gäste konnte die Vorsitzende Gitta Dejon zur Jubiläumsfeier des VdK-Ortsverbandes Erbach-Reiskirchen begrüßen, die am Samstag im Thomas Morus-Haus in Erbach stattfand. Der Sozialverband wurde vor 70 Jahren als „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner“ gegründet und kümmert sich heute um die Interessen von Behinderten, Senioren und chronisch Kranken.

Zur Feier spielte das zwölfköpfige Zupforchester Wiebelskirchen auf. Neben spanischer und italienischer Folklore gab es auch bekannte Songs wie „The Sound of Silence“ von Simon and Garfunkel zu hören. Nach der Begrüßung durch Dejon erzählte Landrat Theophil Gallo (SPD) davon, dass er vor vielen Jahren als 36 999. Mitglied in den VdK eingetreten sei. Das Motto des Verbandes, „Gutes tun tut gut“, lobte Gallo ausdrücklich und meinte, Gutes tue der VdK nun schon seit 70 Jahren. An Gitta Dejon gerichtet, sprach er von einem „ganz tollen lobenswerten Engagement“.

Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind (SPD) erinnerte in seiner Ansprache an das große Elend der Nachkriegszeit. Den VdK lobte er dafür, dass er den Wandel von der damaligen Problemlage zur heutigen geschafft habe. Es sei allerdings manchmal eine Schande, dass es den VdK überhaupt brauche, damit Bedürftige ihren Anspruch auf Sozialleistungen durchsetzen könnten. Die ehrenamtliche Arbeit von Gitta Dejon sei einen großen Applaus wert, meinte der OB.

CDU-Bundestagsabgeordneter und Ortsverbandsvorsitzender seiner Partei in Erbach-Reiskirchen, Markus Uhl, bescheinigt dem VdK eine wichtige Rolle, zum einen, weil er „Sprachrohr für Rentner, für Senioren und für Behinderte sei, zum andern, „weil Sie uns Politikern sagen, wo es Fehlentwicklungen gibt“. Sein Konkurrent von der SPD im Kampf um den Wahlkreis, Esra Limbacher, wünschte dem VdK-Ortsverband ebenfalls „alles Gute, hoffentlich für die nächsten 70 Jahre.“ Der VdK-Ortsverbandsvorsitzenden einfach nur „für all die Arbeit herzlich Dankeschön sagen“ wollte danach Anni Schindler (CDU), Ortsvertrauensfrau von Erbach-Ost.

Die von allen Seiten Gelobte erinnerte in ihrer Ansprache daran, wie im Gründungsjahr 1947 viele Deutsche vor dem Nichts standen und wie doch trotz allen Elends dieser Zeit der Verein gegründet wurde. 2005 hatte sie sich bereit erklärt, den Vorsitz des Ortsverbandes zu übernehmen, nachdem ihr Mann, der lange dieses Amt innehatte, gestorben war — „um den Verein in seinem Sinne weiterzuführen“. Der Vize-Landesgeschäftsführer des VdK Saarland, Christian Gebhardt-Eich, wies darauf hin, dass die steigende Mitgliederzahl des Ortsverbandes zeige, „dass hier hervorragende Arbeit gemacht wird“.

Heute lebe man in Deutschland in einem der reichsten Länder der Welt, nur erlebe man täglich, dass nicht alle von diesem Reichtum profitierten. „Finanzielle Sorgen und Sorgen um die medizinische Versorgung waren die Gründe, weshalb der VdK gegründet wurde — eigentlich sind das heute die gleichen Probleme“, meinte Gebhardt-Eich. Der VdK modernisiere sich fortlaufend, denn: „Zuspruch und Zulauf zur Rechtsberatung steigen von Jahr zu Jahr. Wir müssen ehrlich sagen, wir kommen manchmal nicht mehr nach.“ Zum Sommer sei eine Service-Hotline gestartet worden, sodass sich die Sekretärinnen in den Beratungsstellen wieder mehr um die Menschen kümmern könnten, die vor ihnen stehen. Der VdK-Kreisverbandsvorsitzende Peter Rothgerber erinnerte sich daran, wie der VdK 1947 eine Nikolausfeier in Saarbrücken veranstaltete für alle Kriegswaisen. „Das bleibt mir ewig in Erinnerung.“ Er sei froh, dass Gitta Dejon auch im Kreisvorstand ist: „Du gibst immer mal einen Rat, und dafür bin ich Dir sehr dankbar.“ Zum Ende der Veranstaltung wurde als 400. Mitglied Frank Rebold aus Reiskirchen geehrt.

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