Schwarzweihergraben soll wieder naturnah gestaltet werden

Beeden · Eingriffe in die Natur sollen wettgemacht werden: Der dreistufige Plan mit dem Ziel naturnaher Schwarzweihergraben wurde gestern vorgestellt. Die Maßnahmen sind mit dem Landesamt für Umweltschutz abgesprochen.

 Mit der geplanten naturnahen Gestaltung des Schwarzweihergrabens bietet sich den Heckrindern des Beeder Biotops vor allem bei Hochwasser eine weitere Winterweide. Foto: Bernhard Reichhart

Mit der geplanten naturnahen Gestaltung des Schwarzweihergrabens bietet sich den Heckrindern des Beeder Biotops vor allem bei Hochwasser eine weitere Winterweide. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Der Schwarzweihergraben im Homburger Stadtteil Beeden soll wieder naturnah gestaltet werden. Es werden ökologisch wertvolle Arbeiten durchgeführt, um Eingriffe in die Natur wettzumachen. Gleichzeitig wird das Grünland extensiviert, indem die Beweidung vom Beeder Biotop her bis in diesen Bereich ausgedehnt wird.

Im Rahmen einer Ortsbegehung, zu der der Beigeordnete für die Biosphäre und Umwelt der Stadt Homburg, Ulrich Fremgen, eingeladen hatte, stellte der Umweltfachmann der Stadt, Dieter Dorda, die drei landschaftspflegerischen Maßnahmen am Schwarzweihergraben vor. Zunächst sollen - ähnlich wie im Beeder Biotop - mit Hilfe von Moorraupen zwei annähernd 50 Zentimeter tiefe Flutmulden in einer Größenordnung von 5000 Quadratmetern angelegt werden, die sich aufgrund des hohen Grundwasserstandes sowie durch den Regen von selbst füllen. Dadurch soll neuer Lebensraum für alle im Wasser lebenden Pflanzen und Tieren geschaffen und somit die Biotopvielfalt erhöht werden, so Dorda im Beisein von Manfred Schmidt , Leiter der Grünflächenabteilung, Gerhard Wagner, Vorsitzender des 2007 gegründeten Biotopvereins Beeden , sowie vom Schriftführer des Biotopvereins, Karl-Theo Dzieia.

Dorda wies darauf hin, dass es sich bei diesem Vorhaben um Ausgleichsmaßnahmen für den B-Plan "Am Zunderbaum" handelt. Die geplante Maßnahme sei mit dem Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) in Saarbrücken abgesprochen. Als fachliche Grundlagen dienten zwei Gutachten zur Beurteilung des Grundwasserschutzes in diesem Bereich, der in der Wasserschutzzone II liegt. Um den Schwarzweihergraben wieder naturnah zu gestalten, werden in einem zweiten Schritt die seit über vier Jahrzehnten dort liegenden Beton-Halbschalen herausgenommen. "Der Bachlauf soll sich wieder naturnah entwickeln", begründet Dorda diese Maßnahme, welche auf städtischem Gelände durchgeführt wird.

"Auf den mittendrin liegenden zwei privaten Parzellen findet nichts statt", betonte er. Als dritten Schritt bezeichnete Dieter Dorda die Ausdehnung der Beweidung des Beeder Biotopgeländes. Vor allem bei Hochwasser sei es wichtig, dass Heckrinder und Pferde nicht nur einen größeren Auslauf, sondern in dem neuen Korridor auch ein Rückzugsgebiet und eine Winterweide hätten, erklärten Wagner und Dzieia vom Biotopverein.

Das Gelände am Schwarzweihergraben solle "zu einem Rastplatz für Kraniche und andere ziehende Vögel werden", meinte Dzieia. Darüber hinaus könne man im Rahmen des Beweidungsprojektes die Zahl der Heckrinder erhöhen, zusätzliche Nester für Störche aufstellen und damit eine weitere Attraktion für die Stadt schaffen, so Wagner. "Gelder stehen im Haushalt bereit, die Ausschreibungen werden jetzt vorbereitet, wenn das Wetter mitspielt, beginnen wir noch in diesem Jahr", erklärte der für die Planung zuständige Dorda. Für die technische Umsetzung sei die Grünflächenabteilung verantwortlich, so Schmidt.

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