Schüler helfen Menschen im Irak

Homburg. Einige wissen, was ein Krieg wie der im Irak und seine Folgen bedeuten, haben es selbst erlebt oder davon gehört in ihren Familien, denn sie stammen ursprünglich aus Ländern, wo Gewalt zum Alltag gehört. Die zehnjährige Meriam zum Beispiel, deren Eltern aus Palästina stammen, "da gibt es auch viel Krieg", sagt sie

 Schüler der Homburger Robert-Bosch-Schule beladen im Beisein des Irakers Hassan Salman, Jugendreferent Ingo Schenk, Schulleiter Volker Ruppert (hinten von rechts) sowie Schoolworkerin Katja Durrang (hinten fünfte von rechts) einen Lkw mit Kleidern für Menschen im Irak. Foto: Thorsten Wolf

Schüler der Homburger Robert-Bosch-Schule beladen im Beisein des Irakers Hassan Salman, Jugendreferent Ingo Schenk, Schulleiter Volker Ruppert (hinten von rechts) sowie Schoolworkerin Katja Durrang (hinten fünfte von rechts) einen Lkw mit Kleidern für Menschen im Irak. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Einige wissen, was ein Krieg wie der im Irak und seine Folgen bedeuten, haben es selbst erlebt oder davon gehört in ihren Familien, denn sie stammen ursprünglich aus Ländern, wo Gewalt zum Alltag gehört. Die zehnjährige Meriam zum Beispiel, deren Eltern aus Palästina stammen, "da gibt es auch viel Krieg", sagt sie. Andere haben erst jetzt so richtig erfahren, unter welchen Bedingungen viele Menschen im Irak derzeit leben müssen. Vielleicht war auch dies der Grund, warum die Mädchen und Jungen aus dem Schülerclub an der Homburger Robert-Bosch-Schule (siehe Infokasten) vor einiger Zeit ein Projekt gestartet haben, um Bedürftigen in diesem Land zu helfen. Ganz sicher hat auch Hassan Salman dazu beigetragen, der vor acht Jahren aus dem Irak geflohen ist und nun in Homburg lebt. Er hat den Kindern über seine Familie, die dort immer noch lebt, erzählt, Bücher mitgebracht, von den Problemen und Einzelschicksalen berichtet. "Zum Beispiel von einem Mädchen, das ein Bein verloren hat", sagt der elfjährige Nicolas. Die Robert-Bosch-Schüler haben sich aber nicht nur Gedanken gemacht, sie haben auch etwas getan, ein Projekt gestartet, Flugblätter verteilt, Plakate entworfen, eine Durchsage gemacht, um Kleider und Schuhe zusammenzubringen, die am Mittwoch in einen Lastwagen geladen wurden und nun in wenigen Wochen im Irak an Bedürftige verteilt werden sollen - mit Hilfe von Salmans Familie. Der Kontakt zu ihm kam über den Jugendreferenten der protestantischen Jugendzentrale Homburg, Ingo Schenk. Er und Schoolworkerin Katja Durrang sowie Lehrer Thorsten Ruf begleiten den Schülerclub. Es gehe darum, dass die Kinder eigenständig Dinge anstoßen und umsetzen, erläutern sie die Ziele. Schüler sollten mit in die Verantwortung genommen werden, unterstreicht Schulleiter Volker Ruppert. "Solche Aktionen führen dazu, dass Schüler Kompetenzen erlernen." Einmalig soll das Projekt übrigens nicht bleiben. Geplant sei, zwei Mal pro Jahr Hilfsprojekte für den Irak anzustoßen.

HintergrundDer Schülerclub ist ein Modellprojekt, das derzeit in der Robert-Bosch-Schule läuft. Dabei arbeiten die Jugendzentrale des protestantischen Dekanats Homburg, die Kreis-Schoolworker und die Schule zusammen. Derzeit sind hier 60 Schüler zwischen elf und 16 Jahren engagiert, Tendenz steigend. ust

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